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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Alarme ausgelöst würden. Sie ließ sich auf einen der bequemen Stühle in der Bibliothek fallen und legte das Buch auf ihren Schoß, dann holte sie tief Luft, um ihre Atmung zu beruhigen und ihren Geist zu befreien. Anschließend blickte sie auf ihre rechte Hand hinab und murmelte eine Zerschlagungsbeschwörung. Ein heller violetter Schein hüllte ihre Finger ein.
    Nun hob sie auch die Linke und konzentrierte sich. Die Hand begann, vor ihren Augen zu verschwinden, und nur der blasse purpurne Schimmer rings herum blieb sichtbar.
    Es konnte gelingen, aber sie musste schnell handeln. Nach einem letzten, beruhigenden Atemzug legte sie ihre rechte Hand auf das Buch.
    Brich das Siegel!
    Das violette Glühen, das ihren Fingen entströmte, tanzte und zuckte in winzigen Blitzen über den Einband. Jaina konnte spüren, wie die magischen Ketten, die Antonidas um das Werk geschlungen hatte, zerbrachen, wie sich das Buch … unter Schmerzen wand, als es gegen seinen Willen aufgezwungen wurde. Sie starrte darauf hinab, wagte es nicht zu blinzeln, und dann, genau in dem Augenblick, in dem die violetten Blitze verblassten, schlug sie mit der linken Hand auf das Buch hinunter.
    Still!
    Ein Feld aus hellem, weißem Licht hüllte den Wälzer ein und brachte den magischen Schrei zum Verstummen, der den Seiten entfloh. Nach ein paar Sekunden ließ der Schimmer um ihre Hände nach, während gleichzeitig ihre Linke wieder sichtbar wurde.
    Sie hatte es geschafft.
    Rasch, aber vorsichtig, mit Rücksicht auf das Alter des Buches, blätterte sie sich durch die Seiten, auf denen Illustrationen zahlreicher magischer Artefakte abgebildet waren. Die meisten von ihnen erkannte Jaina nicht; so vieles, schien es, war im Laufe der Zeit verloren gegangen …
    Ah, da war es! Die Fokussierende Iris. Hastig las Jaina, wobei sie die faszinierenden, im Moment aber für sie uninteressanten Abschnitte übersprang, in denen erklärt wurde, wie die blauen Drachen den Gegenstand dereinst erschaffen hatten. Auch das, wofür die Iris in der Vergangenheit eingesetzt worden war, kümmerte sie jetzt nicht. Schließlich hatte sie schon mit eigenen Augen gesehen, was das Artefakt anrichten konnte. Nein, sie wollte viel eher wissen, was sie nun mit der Iris tun konnte.
    … Verstärkung. Jeglicher arkane Befehl gewinnt an Macht, wenn das Objekt in die entsprechende Richtung gerichtet wird. Es ist die Theorie dieses Autors, dass das Arkane ein eigenes Element darstellt, und er verweist in diesem Zusammenhang auf die Tatsache, dass die Fokussierende Iris in mindestens einem dokumentierten Fall benutzt wurde, um mehrere Elementarwesen zu versklaven, zu führen und zu kontrollieren.
    Jaina wurde beinahe schwindelig. Sie stand auf, und nachdem sie sich noch einmal umgeblickt hatte, um sicherzugehen, dass sie allein sich in dem gewaltigen Saal befand, hüllte sie das Buch behutsam in ihren Umhang. Anschließend ging sie zur Tür und stieg dann hastig die Stufen der Treppe hinab. Einen einzigen Ort gab es noch, den sie in Dalaran besuchen musste, bevor sie sich auf ihren einsamen Rachefeldzug begab.

23. KAPITEL
    Jaina selbst hatte die Statue entworfen, und sie hatte auch die Kosten für das Material übernommen und den Künstler ausgewählt. Jetzt wachte Antonidas über der Stadt, für die er sein Leben gegeben hatte. Zudem war die Statue mit einem Zauber belegt, sodass sie zwei Meter über dem Gras schwebte. Unter dem Bildnis des großen Mannes verkündete eine Plakette:
    ERZMAGIER ANTONIDAS, GROSSMAGUS DER KIRIN TOR
    DIE GROSSE STADT DALARAN STEHT ERNEUT –
    ZEUGNIS DER BEHARRLICHKEIT UND DES WILLENS IHRES GRÖSSTEN SOHNES.
    EURE OPFER WERDEN NICHT UMSONST GEWESEN SEIN, GELIEBTER FREUND .
    IN LIEBE UND BEWUNDERUNG, JAINA PRACHTMEER
    Jaina trat auf das weiche Gras und blickte zu ihrem Freund hinauf. Der Bildhauer war äußerst talentiert gewesen, hatte er es doch geschafft, Antonidas’ Mischung aus Ernst und Güte einzufangen. In der einen Hand des Magiers drehte sich eine kleine Kugel, die vor magischer Energie leuchtete, in der anderen trug Antonidas seinen Hohestab, Archus.
    Das Buch hatte Jaina noch immer unter ihrem Umhang verborgen, wo es in die Falten des Stoffes hineingewickelt war, damit kein wachsames Auge es erspähen konnte. Es fühlte sich fest und beruhigend an, und sie legte ihre Hand darauf.
    Die Erinnerungen strömten durch ihren Geist. Und hier, im Schatten der Statue ihres Mentors, waren sie zum größten Teil sogar schmerzlos. Dieser Mann hatte ein

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