WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit
begrüßen«, sagte er, und alle anderen stimmten zu.
Gemeinsam schritten sie durch das Tal. Perenolde und Graymane waren an solche Anstrengungen nicht gewöhnt und keuchten binnen weniger Minuten. Aber der Rest hatte eine gute Kondition, sodass sie rasch vorankamen. Sie erreichten die Docks mit dem Anlegen des ersten Schiffes.
Eine große, geschmeidige Gestalt ging von Bord und landete leichtfüßig auf der hölzernen Kaizunge. Das lange goldene Haar fing das Sonnenlicht ein, und Lothar hörte, wie jemand hinter ihm nach Luft schnappte. Als die Gestalt näher kam, erkannte Lothar, dass es eine Frau war, eine sehr schöne Frau. Ihre sanften Gesichtszüge waren fein geschnitten und ausdrucksstark. So wie ihr ganzer gertenschlanker Körper. Sie trug waldgrüne und eichenbraune Kleidung, einen auffällig leichten Brustpanzer, ein Überhemd und Stiefelhosen und einen langen Umhang mit zurückgeschlagener Kapuze. Lederhandschuhe bedeckten ihre Arme bis zu den Ellbogen, so wie ihre Stiefel ihre Beine bis zu den Knien schützten. Ein schlankes Schwert hing an einer Seite, ein Beutel und ein Horn an der anderen. Über ihrem Rücken trug sie einen Langbogen und einen Köcher für die Pfeile.
Lothar hatte über die Jahre viele Frauen kennengelernt, einige so schön wie die Elfe, die auf ihn zukam. Doch er hatte nie eine erlebt, die Stärke und Anmut so in sich vereinte wie sie.
Er konnte verstehen, warum einigen seiner Begleiter das Herz schneller schlug.
»Milady«, rief Lothar, als sie nur noch ein paar Schritte weit entfernt war. »Willkommen. Ich bin Anduin Lothar, Kommandeur der Streitkräfte von Lordaeron.«
Sie nickte und blieb nur eine Handbreit von ihm entfernt stehen. Er konnte ihre spitzen Ohren erkennen, die durch ihre Haare stachen. Und die großen, grünen Augen, die wie Edelsteine wirkten und nach oben hin schräg wurden. »Ich bin Alleria Windläufer, und ich überbringe Euch die Grüße von Anasterian Sonnenläufer und dem Rat von Silbermond.« Ihre Stimme war angenehm und volltönend. Lothar vermutete, dass sie selbst dann noch angenehm klang, wenn sie wütend war.
»Danke.« Er drehte sich um und bedeutete den Männern, sich um ihn zu versammeln. »Erlaubt mir, Euch mit den Königen der Allianz und meinen Offizieren bekannt zu machen.« Nachdem er alle vorgestellt hatte, wandte er sich ernsteren Belangen zu. »Vergebt meine Direktheit, Lady Alleria«, sagte er, und bekam ein Lächeln von ihr geschenkt für den Titel. »Aber ich muss fragen... ist das die
ganze
Hilfe, die Euer Volk aufbieten kann?«
Sie furchte die Stirn. »Ich will Euch offen antworten, Fürst Lothar«, sagte sie. Dabei achtete sie darauf, dass niemand zuhörte.
Einige andere Elfen, sowohl Männer als auch Frauen, hatten die Schiffe nun verlassen und sammelten sich am entfernten Ende des Piers. Sie warteten offensichtlich auf Allerias Erlaubnis, sich zu nähern.
»Anasterian und die anderen waren nicht sonderlich besorgt ob des Berichts, den Ihr uns sandtet. Diese Horde ist für uns sehr weit weg und scheint nur das Land der Menschen erobern zu wollen, nicht unsere Wälder. Die Ratsmitglieder hielten es für besser, diesen Kampf den jüngeren Völkern zu überlassen. Stattdessen verstärken wir unsere eigenen Grenzen, um einen feindlichen Einfall zu verhindern.« Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, wodurch zu erahnen war, was sie persönlich von dieser Entscheidung hielt.
»Immerhin seid Ihr hier«, sagte Khadgar. »Das hat doch sicherlich einen Grund?«
Sie bejahte. »Der Bote von König Terenas...« Sie nickte in dessen Richtung. »... informierte uns, dass Ihr, Fürst Lothar, der Letzte der Blutlinie der Arathi seid. Unsere Vorfahren schworen König Thoradin und all seinen Nachfahren ewigen Beistand. Anasterian konnte sich dem nicht verweigern. Er schickte deshalb diese Kampfgruppe, um unserer Verpflichtung nachzukommen.«
»Und Ihr?«, fragte Lothar, der bemerkt hatte, dass sie nur die Schiffe erwähnt hatte.
»Ich bin hier auf meinen eigenen Wunsch«, verkündete sie stolz. Dabei warf sie ihren Kopf zurück wie ein temperamentvolles Wildpferd, wenn es herausgefordert wurde. »Ich bin eine Waldläuferin. Ich entschloss mich, meine eigene Abteilung mitzubringen und Euch unsere Unterstützung anzubieten.«
Sie schaute an Lothar vorbei. Ihre Augen suchten die Gegend ab. Er wusste, dass sie die Armee inspizierte, die hinter ihm stand.
»Ich spürte, dass dieser Konflikt weit ernster ist, als meine Herrscher erkennen wollen.
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