WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit
Weile. Dann hob er seinen Hammer mit beiden Händen hoch über sich und brüllte einen Kriegsruf.
Die Kämpfer der Horde nahmen diesen Ruf auf, und bald schon hallte von den Hügeln ringsum ihre Wut, ihre Freude und ihr Blutdurst wider.
Doomhammer lachte. Die Stadt sollte ruhig wissen, dass er und seine Leute hier waren. Nach diesem Gebrüll würden ihre Bewohner erzittern. Und die Horde würde über sie gekommen sein, noch ehe sie sich davon wieder erholt hatten.
»Auf zur Stadt!«, rief Doomhammer und hob seinen Hammer erneut. »Wir werden sie zerstören – und damit das Herz des Widerstands! Vorwärts, Krieger. Lasst uns den Kampf zu ihnen tragen, noch während ihnen unser Kriegsruf in den Ohren schallt!«
Doomhammer stürmte die Hänge hinab. Und dabei behielt er die schwer befestigte Stadt unablässig im Blick.
KAPITEL SECHZEHN
»Sire! Sire, die Orcs greifen an!«
König Terenas blickte erschreckt auf, als Morev, der Kommandant der Wache, in den Thronsaal stürzte. »Was?« Er erhob sich, ignorierte die panischen Ausrufe der Adligen und Gemeinen, die um Audienz ersuchten, und winkte den Kommandanten zu sich. »Die Orcs? Hier?«
»Ja, Sire«, antwortete der Mann. Morev war ein erfahrener Veteran. Ein Krieger, den Terenas seit seiner frühesten Jugend kannte. Es war schockierend, ihn bleich und vor Angst schlotternd zu sehen. »Die Orcs müssen über die Berge gekommen sein – sie marschieren in diesem Moment auf der anderen Seite des Sees herbei.«
Terenas eilte an dem Kommandanten vorbei und lief aus dem Thronsaal. Schnell durchquerte er die Halle und stieg eine kleine Treppenflucht hinauf zum nächstliegenden Balkon, der sich im Malzimmer seiner Gattin befand. Lianne hielt sich dort mit ihrer Tochter Calaia und ihren Hofdamen auf. Sie schauten überrascht auf, als er an ihnen vorbei eilte, Morev im Gefolge.
Terenas riss die Fenster auf, trat auf den Balkon... und blieb wie gebannt stehen. Normalerweise hatte man von hier aus einen atemberaubenden Blick auf die Berge und den See. Das war auch heute so. Aber der grüne Streifen, der normalerweise zwischen Wasser und Bergen lag, war nun schwarz vor Orcs.
Der König sah, wie sie sich bewegten. Die Horde war wahrhaftig eingetroffen.
»Wie konnte das passieren?«, wollte er von Morev wissen, der ebenfalls herausgetreten war und sich das Spektakel offenen Mundes ansah. »Die Horde ist offensichtlich über Alterac gekommen – warum hat Perenolde sie nicht aufgehalten?«
»Sie müssen ihn ausgeschaltet haben, Sire«, antwortete Morev. Seine Meinung von Alteracs König und Soldaten war nicht sonderlich hoch. »Die Bergpässe sind schmal, und ein fähiger Trupp könnte die Horde aufhalten – aber nicht, wenn sie den Befehlen eines Narren gehorchen müssen.«
Terenas runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Er teilte Morevs Ansichten, er hatte Perenolde nie ausstehen können. Der Herrscher von Alterac war selbstsüchtig und durchtrieben. Aber Hath, Perenoldes General, war ein fähiger Kommandeur und hervorragender Krieger. Er war in der Lage, eine solide Verteidigung aufzubauen. Wenn Perenolde ihm dies jedoch
verbot,
würde Hath gehorchen.
»Schickt einen Boten nach Alterac«, sagte er schließlich. »Und einen zur Armee der Allianz. Lasst sie wissen, wie es um uns steht. Wir werden später herausfinden, was passiert ist«, befahl Terenas, verschwieg aber wohlweislich, dass seine Entscheidung ihr Überleben voraussetzte. »Wir haben jetzt Wichtigeres zu erledigen. Zieht die Wachen zusammen, schlagt Alarm und holt jedermann hinter die Tore.« Er spähte erneut über den See, wo sich die finstere Orc-Horde bereits längs des Wassers am Strand entlangzog.
Nein, viel Zeit blieb ihnen wahrlich nicht mehr.
***
Brieftauben wurden zu den anderen Anführern der Allianz und zur letzten bekannten Position der Armee im Zwergenkönigreich entsandt. Eine dieser Tauben flog geradewegs nach Stromgarde, und ihre Botschaft wurde sofort zu Thoras Trollbane gebracht, dem bärbeißigen Herrscher.
»Was?«, rief er, als er die Botschaft gelesen hatte. Er trank Bier aus einem schweren hölzernen Krug und warf diesen jetzt an die gegenüberliegende Wand, wo er zerbrach. Bierreste und Holzsplitter blieben an der Wand zurück. »Dieser Dummkopf! Warum hat er die Bande denn durchgelassen?«
Trollbane mochte Perenolde nicht. Nicht nur, weil sie als Nachbarn des öfteren Grenzstreitigkeiten hatten, sondern weil er ihn ganz persönlich nicht ausstehen
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