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Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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überlassen dürfen.«
    »Tut mir Leid«, sagte sie. »Aber die Frage der Zuständigkeit ist eindeutig, nicht? Mord geht über Diebstahl.«
    Leighton nickte, wirkte plötzlich missmutig.
    »Wie beim Knobeln«, brummte er. »Schere schlägt Papier.«
     
    Vom Haus hast du genug gesehen. Weiter hier im Dunkeln herumzustehen, es anzuglotzen und ihr beim Klavierspielen zuzuhören bringt gar nichts. Folglich entfernst du dich vom Zaun, verschwindest wieder im Gestrüpp und ziehst dich in Richtung Südosten zurück, zu deinem Wagen. Dort angekommen, klopfst du dich ab, steigst ein, lässt den Motor an und fährst wieder in die Ortschaft. Teil zwei deiner Aufgabe liegt vor dir, und du hast dafür etwa zwanzig Minuten Zeit. Du fährst weiter. Etwa zwei Meilen westlich der Straßenkreuzung gibt es auf der linken Straßenseite ein kleines Einkaufscenter. Eine Art altmodische Mall, ein Flachbau mit einem Grundriss wie ein großes, rechtwinkliges C. In der Mitte befindet sich ein Supermarkt, an den sich auf beiden Seiten kleine Läden anschließen. Einige sind zugenagelt und stehen leer. Du fährst auf den Parkplatz, die Feuerwehrzufahrt entlang, und hältst Ausschau. Im dritten Laden
hinter dem Supermarkt findest du genau das, was du suchst. Nichts Außergewöhnliches, daher hast du nichts anderes erwartet, aber dennoch ballst du die Faust und schlägst auf das Lenkrad. Du lächelst vor dich hin.
    Danach kehrst du um und rollst langsam über den Parkplatz zurück, erkundest ihn, und dir vergeht das Lächeln. Das passt dir nicht. Das passt dir ganz und gar nicht. Man kann ihn von allen Seiten einsehen. Von jedem Schaufenster aus. Jetzt ist er schlecht beleuchtet, aber du musst bedenken, wie er am Tag aussieht. Folglich fährst du weiter, am einen Flügel des C vorbei, und du lächelst wieder. Hier hinten gibt es eine Reihe zusätzlicher Parkplätze, genau gegenüber den Lieferanteneingängen der Geschäfte. Keine Fenster. Du bleibst stehen und siehst dich um. Einmal rundum. Das ist die richtige Stelle. Ohne jeden Zweifel. Sie passt genau.
    Danach fährst du wieder nach vorn und parkst neben einer Reihe anderer Fahrzeuge, stellst den Motor ab und wartest. Du beobachtest die Durchgangsstraße. Zehn Minuten lang wartest du und beobachtest, dann siehst du den Buick des FBI vorbeifahren, nicht zu langsam, nicht zu schnell. Der Agent tritt seinen Dienst an.
    »Eine angenehme Nacht«, flüsterst du.
    Danach lässt du den Motor wieder an, kurvst um den ganzen Parkplatz herum und fährst in entgegengesetzter Richtung davon.
     
    Leighton empfahl ihnen ein Motel, das etwa eine Meile weit entfernt an der Route 1 in Richtung Trenton lag. Er sagte, die Besucher der Häftlinge stiegen dort ab, es sei billig, sauber und außerdem die einzige Unterkunft weit und breit, von der er die Telefonnummer wüsste. Von außen sah es ganz gut aus, und außerdem waren jede Menge Zimmer frei.
    »Nummer zwölf ist ein Doppelzimmer«, sagte der Mann an der Rezeption.
    Harper nickte.
    »Okay, das nehmen wir«, erwiderte sie.
    »Aha?«, sagte Reacher. »Ein Doppelzimmer?«
    »Das bereden wir später«, meinte sie.
    Sie bezahlte bar, worauf ihr der Mann an der Rezeption einen Schlüssel reichte.
    »Nummer zwölf«, sagte er noch mal. »Ein paar Türen weiter.«
    Reacher ging zu Fuß durch den Regen, und Harper holte das Auto. Als sie vor der Tür parkte, wartete Reacher bereits.
    »Was ist denn?«, fragte sie. »Wir wollen hier doch nicht schlafen, oder? Wir warten nur auf Leightons Anruf. Das können wir hier genauso gut wie im Wagen.«
    Er zuckte nur die Achseln. Sie schloss die Tür auf und ging hinein. Er folgte ihr.
    »Ich bin sowieso viel zu aufgeregt, um zu schlafen«, sagte sie.
    Es war das übliche Motelzimmer, vertraut und gemütlich, aber überheizt, und der Regen trommelte lautstark aufs Dach. Auf der anderen Seite, beim Fenster, standen ein Tisch und zwei Sessel. Reacher setzte sich in den rechten. Stützte die Ellbogen auf den Tisch und den Kopf auf die Hände. Regte sich nicht. Harper lief unruhig auf und ab.
    »Wir haben ihn, ist Ihnen das klar?«, sagte sie.
    Reacher schwieg.
    »Ich sollte Blake anrufen, ihm die gute Nachricht mitteilen.«
    Reacher schüttelte den Kopf. »Noch nicht.«
    »Warum?«
    »Lassen Sie Leighton die Sache zu Ende bringen. Wenn jetzt Quantico eingeschaltet wird, nimmt man ihm den Fall ab. Er ist nur ein Captain. Man setzt ihm irgendein Arschloch mit zwei Sternen vor die Nase, und er kommt an keine
weiteren Erkenntnisse

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