Zoë
schloss er ihn im Blockhaus ein, doch später blieb er auch über Nacht weg. Der Junge weinte bitterlich, wenn der Mann ihn verließ, einmal klammerte er sich sogar an sein Bein. Der Mann schüttelte ihn ab und rannte davon, und der Junge auf seinen kurzen Beinen war nicht schnell genug.
Der Junge wurde älter, und der Grobian blieb einen oder sogar zwei Tage am Stück weg. Wenn er zurückkam, schwankte er, wurde laut und grob. Er kam und ging auf der knatternden Maschine auf zwei Rädern, vor der der Kater jedes Mal das Weite suchte, von der der Junge aber absolut fasziniert war. So lange lag er dem Vater in den Ohren, bis der ihm beibrachte, darauf zu fahren, und ihm erlaubte, darauf im Kreis um die Lichtung zu kurven, bis die Maschine eines Tages unter dem Jungen ausbrach und er am Boden landete.
Der Grobian verbrachte die meisten Tage im Wald und bastelte an seinen Apparaten herum, dabei nahm er immer wieder große Schlucke aus einem Krug. Am Ende des Nachmittags stolperte erdann zurück zur Hütte und dem Jungen. Abends setzte er sich auf die Veranda und schabte mit einem Messer an einem Stück Holz. Späne fielen zu Boden, und nach und nach entstanden kleine Gegenstände. Der Junge beobachtete den Vater wie gebannt. Irgendwann gab der Vater dem Jungen das Messer und zeigte ihm, wie er selbst etwas schnitzen konnte.
Eines Abends, als der Vollmond am Himmel stand und der Kater gerade nahe beim Blockhaus ein Kaninchen gestellt hatte, füllte der Mann Gläser mit einer Flüssigkeit aus einem seiner Apparate, schraubte sie zu und packte die Gläser in eine Kiste. Wie immer sah der Junge ängstlich aus, wenn der Vater sich anschickte wegzufahren, doch er hatte gelernt, nicht zu betteln. Der Mann entdeckte den Kater, der in einem Brombeerstrauch saß, und warf einen Stein nach ihm. Doch der Kater nahm rechtzeitig Reißaus.
Als der Mann Tage später immer noch nicht zurück war, fing der Junge zu weinen an. Die ganze Nacht hindurch weinte er, und als es Morgen wurde, suchte sich der Kater einen abgelegenen Ort, um seinen Ohren etwas Ruhe zu gönnen. Als das Weinen bei Sonnenuntergang einige Stunden aufhörte, schlich er wieder heran. Der Junge lag fest zusammengerollt auf dem Erdboden und schlief. Sein Gesicht war verquollen und überzogen mit Spuren von Dreck und Jammer.
Der Kater tötete ein Kaninchen, schleppte es zurück und ließ es neben dem Jungen fallen. Dann legte er sich in der Nähe auf die Lauer. Er hatte vermutet, der Junge könnte hungrig sein. Doch der wachte auf, blickte als Erstes in zwei tote Augen und fing gleichwieder an zu weinen. Er umklammerte das steife Tier und war außer sich. Den ganzen nächsten Tag hielt das an und dann noch einen.
Dummer Junge, dachte der Kater. Hat das Glück direkt vor der Nase und merkt es nicht?
Danach hatte er sich von dem Jungen ferngehalten. Manchmal hatte er ihn noch von Weitem gesehen, wie er durch den Wald rannte, aber bis das Mädchen kam, hatte der Kater genug gehabt von groben Vätern oder idiotischen Söhnen, die solche Väter verehrten. Von Menschen überhaupt.
Jetzt sah er dem Mädchen zu, wie es auf dem Pfad durch den Wald rannte, und auf einmal erinnerte es ihn sehr an den Jungen. Als er die Holzhütte erreichte, stand sie wütend davor. Kaputte Gegenstände quollen aus der offenen Tür, lagen verstreut auf der Veranda und um das Haus herum. Auf anderen war der Abdruck von großen, lehmigen Fußspuren zu sehen, manche waren ganz in den Boden getreten.
Sie betrachtete das Chaos, vor Zorn liefen ihr die Tränen übers Gesicht, doch schließlich bückte sie sich und sammelte alles ein: die zerknickten Federn, die zerbrochenen Eierschalen, die farbigen Glasscherben.
12
Hinter der Hütte, in einem Teil des Waldes, den ich nie erkundet hatte, fand ich einen verbeulten, verrosteten Haufen Metall, vermutlich die Reste der alten Destille. Teile davon lagen in alle Richtungen verstreut, zusammen mit Bierdosen und Zigarettenkippen.
Was ich von meinen Schätzen finden konnte, hob ich auf, doch die wenigen Federn und Eierschalen, die ich entdeckte, waren zerknickt oder zertreten, und die kleinen geschnitzten Tiere waren einfach weg. Man brauchte keine detektivischen Fähigkeiten, um zu begreifen, dass Hargrove und sein Cousin vor dem Sheriff das Blaue vom Himmel gelogen hatten. Mit den Verandastühlen hatten sie die Fenster eingeschlagen, dann hatten sie in der Hütte gewütet, hatten Tisch und Stühle umgestoßen, überall war der lehmige Abdruck ihrer
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