Zur besonderen Verwendung
Kabinenbahnunfall dieser Art konnte nur von Spezialisten arrangiert werden. Es war daher zu vermuten, daß hinter Thomason eine mächtige Organisation stand.
Der Gedanke beruhigte mich. Auf die Fragen der Richter antwortete ich geistesabwesend. Ich erklärte mich für »nicht schuldig«. Das Wort wurde dem Staatsanwalt erteilt.
Von da an fielen sie über mich her. Anhand der Beweismittel, die aus den Akten der FBI und GWA stammten, überführte er mich einwandfrei meiner Verbrechen.
Ich wurde primär wegen Landesverrats angeklagt, da meine physikalischen Entdeckungen offensichtlich an eine fremde Macht weitergegeben werden sollten, oder bereits abgeliefert worden waren.
Ich bestritt alles und warf dem Mann Unverschämtheiten an den Kopf, über die sich die Zuhörer empörten.
Er ließ eine Zeugin vereidigen, die meinen Informationen nach die ehemalige Geliebte Dr. Tensins gewesen war.
Sie setzte sich in den Zeugenstand und beachtete mich kaum. Es war eine hübsche Blondine mit blauen Augen und gepflegtem Äußeren. Sie erklärte, einmal einer Unterredung beigewohnt zu haben, die Dr. Tensin mit zwei Männern geführt habe. Im Verlauf dieses Gespräches habe er die genauen Daten über den Photonen-Strahlreflektor zugesagt und dafür die sofortige Bereitstellung von vorerst zehn Millionen Dollar gefordert. Die Männer hätten mich später noch dreimal aufgesucht, um sich vom Fortschritt der Arbeiten zu überzeugen.
Das war eine konkrete Aussage. Mich erstaunte es erneut, wie sorgfältig der Alte jedes Detail arrangiert hatte. Ich hütete mich, ein Wort zuviel zu sprechen. Diese Elsa Lerant hatte Tensin zu gut gekannt. Ich bedachte sie mit drohenden Blicken, die bei ihr eine merkbare Nervosität hervorriefen.
Der Staatsanwalt ließ den Film vorführen, der in meinem Labor gedreht worden war. Er enthielt Bilder von dem durch die Sprengung zerstörten Strahler. Als die Entdeckung der Plutonium-Menge erörtert wurde, beschworen die FBI-Beamten, den Kernsprengstoff bei mir gefunden zu haben.
Bei der Gelegenheit wurden auch Bilder gezeigt, die in Hannibals Wohnung aufgenommen worden waren. Auch dort waren zwei Kilogramm Plutonium sichergestellt worden. Auf den Bleibehältern leuchtete der Prägestempel der staatlichen Mondlaboratorien.
Als Hannibal verhört wurde, hatte er keine andere Möglichkeit, als einzugestehen, er habe das Element zur Erde gebracht und an mich weiterverkauft.
Die Anklage war lückenlos. Unser Verteidiger ergriff nur selten das Wort; aber er begann stärker zu transpirieren. Er gab sich alle Mühe, den Geschworenen klarzulegen, daß er die Verteidigung nur gezwungenermaßen übernommen hatte.
Auch ich gab einige Dinge zu, bestritt aber hartnäckig den Vorwurf eines geplanten Verkaufs meiner Entwicklung an eine fremde Macht.
Zu meinen Ausführungen meinte der Staatsanwalt:
»Euer Ehren, der Angeklagte Dr. Tensin bemüht sich offensichtlich, die Hauptlast seiner Schuld zu verharmlosen. Der Angeklagte hat erkannt, daß er sich gegen die Anschuldigung des Hochverrats wehren muß. Selbstverständlich ist ihm bekannt, daß der Nachweis dieses Verbrechens eine lebenslange Zwangsarbeit in den staatlichen Mondbergwerken bedeutet.«
Der Bundesstaatsanwalt trat vor die Glaskabine.
»Dr. Tensin, sie wußten doch sehr genau, daß sie sich bereits strafbar machten, indem Sie gestohlenes Plutonium aufkauften. Damit begingen Sie ein Verbrechen gegen das internationale Atomsicherungsgesetz, das Privatleuten den nicht genehmigten Besitz von kernspaltungsfähigen
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