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Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Fall si­cher­lich in großer Auf­ma­chung. Mehr hat­ten wir nicht in die We­ge lei­ten kön­nen.
    Ich mus­ter­te den zwei­mo­to­ri­gen Tur­bo­bom­ber, der mit aus­ge­fah­re­nen Ro­tor­krän­zen auf dem Dach stand. Auch große Ma­schi­nen wur­den seit et­wa zehn Jah­ren grund­sätz­lich so kon­stru­iert, daß sie wie Hub­schrau­ber star­ten und lan­den konn­ten. Das Pro­blem der da­für not­wen­di­gen Se­kun­där­trieb­wer­ke war ein­wand­frei ge­löst wor­den. Die im Au­ßen­ring der Ro­to­ren an­ge­ord­ne­ten Staustrahl­trieb­wer­ke wa­ren tech­nisch durch­kon­stru­iert und von ho­her Schub­leis­tung. Der er­for­der­li­che Luft­stau wur­de bei ei­ner Ro­tor­dreh­zahl von 587 Um­dre­hun­gen er­reicht. Der Wert war je nach Durch­mes­ser der ge­gen­läu­fi­gen Hub­krän­ze va­ria­bel.
    Die­ser Bom­ber war ei­ne »Mar­tin-XB-1298«. Es han­del­te sich um ein ver­al­te­tes Mo­dell, das nur die fünf­fa­che Schall­ge­schwin­dig­keit er­reich­te. An dem hoch­auf­ra­gen­den Sei­ten­leit­werk be­merk­te ich die In­itia­len »GWA« mit dem cha­rak­te­ris­ti­schen Atom­mo­dell.
    Die Ma­schi­ne diente als Pas­sa­gier­flug­zeug. An Stel­le der Bom­ben­schäch­te war ei­ne Ka­bi­ne ein­ge­baut wor­den, die not­falls sechs Per­so­nen auf­neh­men konn­te.
    Vor der XB-1298 be­ob­ach­te­te ich zwei un­auf­fäl­lig ge­klei­de­te Män­ner. Ih­re Ge­sich­ter wur­den von den le­bens­echt wir­ken­den Bio­syn­th­fo­li­en be­deckt. Wenn sich GWA-Schat­ten di­rekt in ih­rer Ei­gen­schaft als ZBV-Agen­ten zei­gen muß­ten, wa­ren sie ver­pflich­tet, die Mas­ken zu tra­gen.
    Ma­jor Gar­ry sa­lu­tier­te und ließ sich von den GWA-Leu­ten die Aus­lie­fe­rungs­be­stä­ti­gung un­ter­schrei­ben. Von da an be­fan­den wir uns in der Ob­hut der ei­ge­nen Leu­te. In dem einen Mann er­kann­te ich je­nen Oberst Mil­ler, der mir im Ge­richts­saal das An­ge­bot ge­macht hat­te.
    Mei­ne Hand­schel­len wur­den über­prüft. Man for­der­te uns auf, in die Ma­schi­ne zu stei­gen. In dem schlan­ken Rumpf, kurz vor den scharf­ge­pfeil­ten Stum­mel­trag­flä­chen, öff­ne­te sich ei­ne ova­le Ka­bi­nen­tür. Nach­dem ich den Raum be­tre­ten hat­te, setz­te ich mich in einen Schaum­stoff­ses­sel.
    Ich konn­te nach vorn zur Pi­lo­ten­kan­zel se­hen. Dort be­fand sich nur ein Mann. Der Co-Pi­lot fehl­te noch. Han­ni­bal folg­te und schimpf­te über einen der Be­am­ten, der ihn an­geb­lich zu fest am Ober­arm er­grif­fen hat­te.
    »Zer­bre­chen Sie mir nicht die Kno­chen«, be­schwer­te er sich.
    Die Män­ner wink­ten noch ein­mal nach drau­ßen, ehe sie die Ka­bi­nen­tür schlos­sen und si­cher­ten. Sie nah­men eben­falls Platz. Ei­ner von ih­nen sprach in das Ver­bin­dungs­mi­kro­phon zum Pi­lo­ten­raum.
    »Start frei. Ge­hen Sie so­fort auf hun­dert­tau­send Fuß Hö­he und hal­ten Sie den vor­ge­schrie­be­nen Kurs.«
    Der Pi­lot be­stä­tig­te. Un­mit­tel­bar dar­auf be­gan­nen die An­las­ser der bei­den Strahl­tur­bi­nen zu sum­men.
    Das Ge­räusch stei­ger­te sich zu ei­nem schril­len Heul­ton, der in ein dump­fes Don­nern über­ging. als der Pi­lot den Brenn­stoff in die Brenn­kam­mern ein­spritz­te. Er zün­de­te, und die Tur­bos lie­fen.
    Über uns be­gan­nen sich die klei­nen und doch hub­star­ken Ro­tor­krän­ze zu­dre­hen. E-Mo­to­ren be­wirk­ten die An­lauf­pe­ri­ode. Als die Um­dre­hungs­ge­schwin­dig­keit hoch ge­nug war, um den vor­ge­schrie­be­nen Stau­druck in den mit­schwin­gen­den Trieb­wer­ken zu ge­währ­leis­ten, zün­de­ten sie eben­falls. Das Don­nern der bei­den Haupt­tur­bi­nen mä­ßig­te sich zum Leer­lauf­sur­ren.
    Leicht hob die Ma­schi­ne von der Dach­pis­te ab. Nur mit Hil­fe der wir­beln­den Dop­pel­krän­ze stieg sie in die Luft und nahm gleich­zei­tig Fahrt auf. Erst et­li­che hun­dert Me­ter über dem FBI-Haupt­quar­tier be­gan­nen die Haupt­trieb­wer­ke mit stär­ke­rer Schub­leis­tung zu ar­bei­ten. Von die­sem Mo­ment an ver­wan­del­te sich der Hub­schrau­ber in einen Tur­bo­bom­ber.
    Die Be­schleu­ni­gung war so enorm, daß die Hub­krän­ze be­reits nach we­ni­gen Au­gen­bli­cken

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