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Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ein­ge­fah­ren wer­den konn­ten. Sie klapp­ten zu­sam­men und ver­schwan­den in dem ae­ro­dy­na­misch ver­klei­de­ten Rücken­wulst. Zwei Mi­nu­ten spä­ter durch­s­tieß der leich­te Bom­ber noch wäh­rend des Steig­flu­ges die Schall­mau­er. Wir ver­lie­ßen Wa­shing­ton. Der wei­te Him­mel nahm uns auf.
    In der Ma­schi­ne war es still ge­wor­den. Das Ge­räusch un­se­rer ei­ge­nen Trieb­wer­ke konn­ten wir nicht mehr hö­ren. Der Schall blieb weit hin­ter uns zu­rück. Trotz­dem konn­te ich fest­stel­len, daß der Pi­lot noch nicht auf vol­le Ge­schwin­dig­keit ge­gan­gen war.
    Als ich mich ge­ra­de um­dre­hen woll­te, tauch­te er in der schma­len Ver­bin­dungs­tür auf. Er muß­te die Ro­bot­steue­rung ein­ge­schal­tet ha­ben. In der Hand hielt er ei­ne Plas­tik­mas­ke. Zu mei­ner größ­ten Über­ra­schung er­kann­te ich den Al­ten, der die Ma­schi­ne al­so höchst­per­sön­lich ge­st­ar­tet hat­te.
    Der Chef blick­te uns ver­hal­ten schmun­zelnd an und gab sei­nem Kol­le­gen einen Wink. Das muß­te dem­nach der ei­gent­li­che Pi­lot sein.
    Wort­los schritt er nach vorn und ver­schwand im Cock­pit.
    »Ich woll­te nicht er­kannt wer­den«, sag­te Ge­ne­ral Re­ling ge­müt­lich. »Mil­ler, neh­men Sie ih­nen end­lich die Hand­schel­len ab. Wir ha­ben kei­ne Zeit mehr für sol­che Scher­ze.«
    Han­ni­bal hielt »Mil­ler« die Hän­de hin.
    »Wird aber auch Zeit, Chef! Wenn ich ge­wußt hät­te, was uns al­les be­vor­steht, hät­te ich mich recht­zei­tig krank ge­mel­det.«
    »Hal­ten Sie Ih­ren Mund, Hollak«, brumm­te der Al­te. »Ich bin nicht hier, um mir Ih­re selt­sa­men Ar­gu­men­te an­zu­hö­ren.«
    Auch mei­ne Hand­schel­len wur­den ge­löst. An­schlie­ßend hol­te Mil­ler ei­ne schwe­re Ta­sche.
    »Un­se­re Spe­zi­al­aus­rüs­tung?« er­kun­dig­te ich mich.
    »Ja. Wir flie­gen nur mit dem drit­ten Teil un­se­rer Ge­schwin­dig­keit. Weit über uns steht ein Io­no­sphä­ren-Atom­bom­ber, der uns un­abläs­sig in sei­nem Ra­dar­ge­rät hat. Seit et­wa drei Mi­nu­ten wer­den wir von ei­ner frem­den Ma­schi­ne ver­folgt. Es muß sich um ein Pri­vat­flug­zeug han­deln, das die Fahrt un­se­rer Ma­schi­ne hal­ten kann. Wis­sen Sie, was das be­deu­tet?«
    Mein Atem ging schnel­ler. Mei­ne Bli­cke husch­ten zwi­schen dem Al­ten und der Ak­ten­ta­sche hin und her.
    »Et­wa die­ser Mis­ter Tho­ma­son, der mir durch den An­walt einen Gruß aus­rich­ten ließ?« frag­te ich ge­spannt.
    »Was dach­ten Sie? Den Bur­schen ha­ben wir be­reits un­ter die Lu­pe ge­nom­men. Wir wis­sen al­les über ihn. Mein Ver­dacht wur­de be­stä­tigt. Al­les läuft bes­tens. Un­se­re Mit­tel­chen ha­ben ih­re Wir­kung nicht ver­fehlt, Dr. Ten­sin! Die Fi­sche ha­ben prompt an­ge­bis­sen, zu­mal Sie Ih­nen einen recht fet­ten Kö­der hin­ge­wor­fen ha­ben. Sie ha­ben bis­her her­vor­ra­gend ge­spielt.«
    Ich at­me­te er­leich­tert auf. Nur gut, daß der Al­te über die­sen Tho­ma­son in­for­miert war.
    »Sie ha­ben den An­walt über­wa­chen las­sen?«
    »Nicht nur das! In sei­ner Ka­bi­nen­gon­del war so­gar ein Mi­kro-Sprech­funk­sen­der ein­ge­baut, der uns al­les ver­mit­tel­te, was in dem Wa­gen ge­spro­chen wur­de. Noch be­vor Ih­nen die freund­li­chen Grü­ße aus­ge­rich­tet wur­den, wuß­ten wir, wie das Spiel aus­sah. Der An­walt hat üb­ri­gens einen Scheck über zehn­tau­send Dol­lar be­kom­men. Hat er Ih­nen das auch ge­sagt?«
    »So ein Gau­ner«, mur­mel­te Han­ni­bal.
    »Au­gen­blick­lich voll­kom­men gleich­gül­tig«, fuhr Re­ling fort. »Ten­sin, die schrift­li­chen For­schungs­un­ter­la­gen über den Strah­ler be­fin­den sich in Ih­ren an­geb­li­chen La­bo­ra­to­ri­en, und zwar in dem Ver­steck, das von den FBI-Leu­ten nicht ent­deckt wur­de. Sie sind doch ori­en­tiert?«
    Na­tür­lich war ich das. Wir hat­ten es lan­ge ge­nug ein­stu­diert.
    »Gut. Die Un­ter­la­gen sind ein­wand­frei, bis auf ei­ni­ge Ab­än­de­run­gen, die aber nur sehr schwer fest­zu­stel­len sind. Auf Grund die­ser Do­ku­men­te wird man al­ler­dings nie­mals einen Pho­to­nen­strah­ler bau­en kön­nen. Kom­men wir auf die bei­den Agen­ten

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