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Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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An­halts­punk­te äu­ßerst dürf­tig. Sie sind GWA-Schat­ten ›Zur be­son­de­ren Ver­wen­dung‹. Sie ha­ben nach ei­ge­nem Er­mes­sen zu han­deln, so­bald Sie den Kon­takt auf­ge­nom­men ha­ben. Al­les klar?«
    Han­ni­bal und ich hat­ten noch ei­ni­ge Fra­gen. Der Al­te be­ant­wor­te­te sie nach bes­tem Wis­sen.
    »Mil­ler, neh­men Sie Ih­re Mas­ke ab, da­mit Sie von Ten­sin und Hollak je­der­zeit er­kannt wer­den kön­nen«, be­fahl er ab­schlie­ßend.
    Mil­ler zog die Bio­haut vom Ge­sicht und lä­chel­te uns an. Wir be­trach­te­ten ihn ein­ge­hend und wun­der­ten uns gar nicht mehr über die eben­falls sehr un­ge­wöhn­li­che Maß­nah­me. Der Al­te schi­en al­les auf ei­ne Kar­te zu set­zen. Es war in der Ge­schich­te der GWA nur äu­ßerst sel­ten vor­ge­kom­men, daß sich ei­ni­ge Mit­ar­bei­ter per­sön­lich ken­nen­lern­ten.
    »Das ist Leut­nant TS-19, der den ech­ten Dr. Ten­sin im Zu­ge sei­ner Auf­ga­be er­schos­sen hat. Er ist al­so ge­naues­tens über den Phy­si­ker und sei­ne For­schun­gen ori­en­tiert. Au­ßer­dem kennt er auch die Agen­ten. Er wird Ihr Ver­bin­dungs­mann sein, der sich im­mer in Ih­rer Nä­he auf­hält. Sie kön­nen mit ihm über Ih­ren Mi­kro­sen­der in Ver­bin­dung tre­ten. Kenn­zei­chen sind Ih­re ge­gen­sei­ti­gen Ko­de­num­mern, die Sie bei je­der Sen­dung zu nen­nen ha­ben. Zu­sätz­lich ha­ben Sie noch das GWA-Stich­wort des be­tref­fen­den Ta­ges zu sen­den. TS-19 ist Ih­nen un­ter­stellt. Er wird Ih­re For­de­run­gen oh­ne Ge­gen­fra­ge aus­füh­ren. Mit sei­ner GWA-Mar­ke kann er das je­der­zeit er­wir­ken. Den­ken Sie an Ih­re Voll­mach­ten, Ten­sin, die ich im Ro­bot­ge­hirn zu Ih­rer Rücken­de­ckung fest­ge­hal­ten ha­be.«
    Der Al­te sprach mich grund­sätz­lich mit mei­nem an­ge­nom­me­nen Na­men an. Er hat­te noch nicht ein­mal »Kon­nat« ge­sagt.
    Der Sum­mer klang auf. Die klei­ne Bild­flä­che der Bord­ver­bin­dung er­hell­te sich. Der Pi­lot mel­de­te sich.
    »Es wird Zeit, Sir. Wir nä­hern uns dem Ab­sprung­ge­biet.«
    »Dan­ke! Los, Ten­sin, ver­stau­en Sie Ih­re Aus­rüs­tung. Mil­ler, hel­fen Sie Ih­ren Kol­le­gen und be­ei­len Sie sich. Ich wer­de in der Zwi­schen­zeit ein neu­es Ver­bre­chen Tens­ins vor­be­rei­ten.«
    Er schau­te mich düs­ter an und run­zel­te die Au­gen­brau­en. Was soll­te das wie­der hei­ßen? Dar­über hat­ten wir noch nicht ge­spro­chen.
    Ich zog mich rasch aus. TS-19 wühl­te in sei­ner Ta­sche her­um und hol­te mei­nen Mi­kro­sen­der her­vor.
    Er muß­te an mei­nem Kör­per so an­ge­bracht wer­den, daß er auch bei ei­ner ge­nau­en Un­ter­su­chung nicht ge­fun­den wer­den konn­te.
    Ich hielt Mil­ler mein rech­tes Bein hin. Kri­tisch be­trach­te­te er die tie­fe Nar­be in mei­nem Ober­schen­kel dicht un­ter­halb des Hüft­kno­chens. Ehe­mals war das ei­ne harm­lo­se Schuß­wun­de ge­we­sen, die ei­ne ge­ring­fü­gi­ge und un­re­gel­mä­ßig ge­form­te Ver­tie­fung hin­ter­las­sen hat­te. Dann hat­ten die GWA-Chir­ur­gen das Wund­mal ent­deckt – und ich war ihr Pa­ti­ent ge­wor­den.
    Es war nur ei­ne klei­ne Ope­ra­ti­on ge­we­sen. Bei die­sem Ein­griff hat­ten sie mir die ver­heil­te Ver­let­zung wie­der auf­ge­schnit­ten, um sie zu ei­nem qua­dra­ti­schen Loch zu er­wei­tern, in das ein Mi­kro-Tran­sis­to­ren­sen­der von den Aus­ma­ßen ei­nes Spiel­wür­fels gut hin­ein­paß­te. Die Wun­de war an­schlie­ßend durch Ge­we­be­plas­tik sau­ber ab­ge­deckt wor­den; doch das Loch im Bein­mus­kel blieb mir für im­mer er­hal­ten.
    »Sehr gut«, mur­mel­te Mil­ler. »Ei­ne der bes­ten Ope­ra­tio­nen, die ich je ge­se­hen ha­be. Kom­men Sie be­quem an die Sen­de­tas­te her­an, wenn Sie in die Ho­sen­ta­sche grei­fen?«
    »Schon tau­send­mal pro­biert. Ma­chen Sie schon.«
    Das Wun­der­werk aus den Spe­zi­al­werk­stät­ten der GWA ver­schwand in dem Ver­steck. Es drück­te et­was, doch das Ge­fühl ließ gleich wie­der nach. Sorg­fäl­tig kon­trol­lier­te er die haar­dün­ne An­ten­ne, die dicht un­ter mei­ner Bein­haut bis zum Fuß hin­a­b­lief. Er ver­band das En­de mit dem Sen­der und träu­fel­te

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