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Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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dann die Bio­mas­se in die Wun­de, bis das Loch mit dem Sen­der voll­stän­dig ver­deckt war. Dar­über wur­de ein ste­ri­ler Haut­ge­we­be­strei­fen ge­legt, der je­doch so na­tür­lich wirk­te, daß man nur mit ei­ner star­ken Lu­pe die win­zi­gen Be­rüh­rungs­fel­der fest­stel­len konn­te. Ich war­te­te ei­ni­ge Au­gen­bli­cke, bis sich das Ma­te­ri­al ver­dich­tet hat­te und elas­tisch wur­de.
    »In Ord­nung, ta­del­los«, sag­te Mil­ler. »Die Mikro­bat­te­rie ist frisch. Die Auf­la­dung wird durch Ih­re Kör­per­elek­tri­zi­tät er­fol­gen, so­bald Sie ei­ne ge­wis­se Men­ge Strom ver­braucht ha­ben. Es han­delt sich um das neues­te Ge­rät. Al­so kei­ne Angst, daß die Ener­gie nach­las­sen könn­te. Es ar­bei­tet auf Sup-Ul­tra-Kurz­wel­le, die erst we­ni­gen For­schern be­kannt ist. Ih­re Sen­dun­gen kön­nen da­her nicht ab­ge­horcht wer­den. Scha­de, daß Sie nicht auch emp­fan­gen kön­nen, doch da­für wä­re der ver­füg­ba­re Raum­in­halt nun doch zu klein ge­we­sen. Tes­ten wir das Ge­rät.«
    Er nahm sei­nen win­zi­gen Emp­fän­ger aus der Ta­sche. Ich be­gann auf die Stel­le an mei­nem Bein zu drücken, wo sich un­ter der Bio­mas­se der Sen­de­kon­takt be­fand. We­gen der klei­nen Mor­se­tas­te be­nö­tig­te ich ein sehr gu­tes Fin­ger­spit­zen­ge­fühl.
    Ich funk­te mein Er­ken­nungs­zei­chen und ver­nahm gleich­zei­tig die ho­hen Pfeif­tö­ne, die aus sei­nem Emp­fän­ger ka­men.
    »Ein­wand­frei«, lach­te er lei­se. »Ih­re Reich­wei­te liegt zwi­schen hun­dert­sech­zig und zwei­hun­dert Mei­len. Das ge­nügt voll­kom­men. Hier sind Ih­re an­de­ren Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de. Ich wer­de Hollak be­hilf­lich sein. Er hat es schwe­rer als Sie.«
    Das stimm­te, denn Han­ni­bal ver­füg­te über kein Schuß­loch im Bein. Ihm wur­de der win­zi­ge Wür­fel un­ter der lin­ken Ach­sel­höh­le ein­ge­baut. Über die Stel­le ka­men Ge­we­be­plas­tik­strei­fen, die mit ei­nem ech­ten Haar­wuchs ver­se­hen wa­ren.
    Der Klei­ne fluch­te und mein­te, nun brau­che er wie­der ei­ne Wo­che, bis er sich an den stän­di­gen Druck ge­wöhnt hät­te.
    Ich hat­te in­zwi­schen mei­ne Spe­zial­uhr um das lin­ke Hand­ge­lenk ge­legt. Es war ei­ne schö­ne, un­auf­fäl­li­ge Uhr, der man es nicht an­sah, daß sie aus ei­ner win­zi­gen Sprüh­dü­se je­ne Säu­re aus­spei­en konn­te, die so­gar bes­ten Stahl in ko­chen­de Ma­te­rie ver­wan­del­te. Es han­del­te sich um ei­ne Not­wehr­waf­fe, die höchs­tens für drei Sprüh­schüs­se ge­eig­net war. Es ge­nüg­ten win­zigs­te Men­gen, um das Ge­sicht ei­nes Geg­ners zu ver­nich­ten.
    An­schlie­ßend griff ich nach dem Zi­ga­ret­ten­päck­chen, das nur halb ge­füllt war und einen sehr zer­knautsch­ten Ein­druck mach­te. In ihm be­fan­den sich auch drei Zi­ga­ret­ten, die nur an ei­nem win­zi­gen Zei­chen zu un­ter­schei­den wa­ren. In­ner­halb des Ta­baks steck­ten je drei ro­te Kü­gel­chen, die win­zi­ge Men­gen je­nes grau­en Pul­vers ent­hiel­ten, das un­se­re Wis­sen­schaft­ler Ther­mo­ni­tal nann­ten. Ther­mo­ni­tal ist ein Wirk­stoff, der dem alt­be­kann­ten Ther­mit gleicht. Er ent­zün­det sich, so­bald er mit dem Sau­er­stoff der Luft in Be­rüh­rung kommt und ent­wi­ckelt beim Ab­bren­nen ei­ne Hit­ze von zwölf­tau­send Grad. Wir brau­chen die Kü­gel­chen not­falls nur zu zer­schla­gen. Un­ter zwölf­tau­send Hit­ze­gra­den zer­floß selbst mas­si­ves Ge­stein.
    Das wa­ren nur ei­ni­ge Din­ge, die zu den Spe­zi­al­aus­rüs­tun­gen ei­nes GWA-Agen­ten ge­hör­ten. Die Wis­sen­schaft stand Pa­te bei im­mer neu­en Ent­wick­lun­gen. Nicht um­sonst nann­ten wir uns »Wis­sen­schaft­li­che-Ab­wehr«.
    Ich ver­stau­te die Ge­gen­stän­de in mei­nen Ta­schen. Han­ni­bal folg­te mei­nem Bei­spiel. Zu­letzt er­grif­fen wir die Schul­ter­half­ter mit den plump wir­ken­den, kurz­läu­fi­gen Ther­mo-Rak-Pis­to­len. Sie stell­ten die ge­fähr­lichs­ten Waf­fen dar, die au­ßer ato­ma­ren Waf­fen je­mals her­ge­stellt wa­ren. Mit die­sen Pis­to­len wa­ren nur hö­he­re Be­am­te der Ge­hei­men

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