Zur besonderen Verwendung
erwartet, wenn die Hetzjagd Erfolg hätte?«
»Sie sind erstaunlich vernünftig. Das freut mich. Ich werde Sie also zur Zentrale bringen. Dort müssen Sie wahrscheinlich einige Tage warten, bis eine Transportgelegenheit zur Verfügung steht. Nein«, er hob abwehrend die Hand. »Nein, fragen Sie nicht, wo die Zentrale liegt, um welches Transportmittel es sich handelt und wohin Sie gebracht werden sollen. Ich könnte und dürfte Ihnen nicht darauf antworten. Ich versichere Ihnen aber, daß wir es ehrlich meinen. Wir haben nicht vergessen, daß Sie während Ihrer Verhandlung über unseren recht unvorsichtigen Freund Gutris geschwiegen haben.«
Gutris verfärbte sich, als ihn der Blick des Mediziners traf. Morset schien innerhalb der gigantischen Spionageorganisation ein mächtiger Mann zu sein.
»Ich habe Tensin immer vertraut. Deshalb bin ich damals auch zu ihm ins Labor gegangen«, warf er hastig ein. »Sie sehen ja, daß er nichts gesagt hat.«
»Ihr Glück, Gutris, Ihr Glück«, nickte Morset. »Sie wären heute ein toter Mann, so wie Ihr ehemaliger Mitarbeiter Donald Ferason.«
Gutris schluckte mühsam. Ich hatte bei den Worten aufgehorcht. Ferason, der zweite Spion sollte tot sein?
Dr. Morset bemerkte meinen fragenden Blick.
»Sie werden sich vielleicht schon gewundert haben, daß Ferason nicht anwesend ist«, äußerte er maliziös. »Er war unvorsichtig; wenig später erlitt er einen bedauerlichen Unfall. Das hat aber mit Ihrem Fall nichts zu tun. Versager können wir uns nicht leisten.«
Ich war beruhigt. Es konnte mir gleichgültig sein, wenn diese Leute sich gegenseitig umbrachten. Das erleichterte uns die Arbeit. Jedenfalls hatte ich jetzt eine Antwort auf die Frage, wo sich Ferason aufhalten könnte.
Gutris kämpfte um seine Fassung; sein Gesicht war grau. Morset beachtete ihn gar nicht mehr.
»Doktor, Sie werden begreifen, daß es nicht einfach ist, Sie zur Zentrale zu bringen. Sie können sich nicht vorstellen, was in den westlichen Staaten der USA los ist. Man sucht Sie fieberhaft! Sämtliche Fluglinien werden überprüft. Die Luftpolizei zwingt jede Privatmaschine zur Landung. Die Straßen sind hermetisch abgeriegelt, und die Bevölkerung ist zur Mithilfe aufgefordert worden. Besonders in Salt Lake City wimmelt es von Beamten der Bundeskriminalpolizei. Wahrscheinlich sind hier auch einige Agenten der GWA aufgetaucht. Schließlich hat man Sie in dieser Gegend zuletzt gesehen. Gegen Sie läuft eine gigantische Fahndungsaktion, in die Hollak natürlich auch einbezogen ist.«
Hannibal äußerte unverhohlen seinen Unwillen. Als ich instinktiv nach meiner Waffe tastete, schüttelte der Mediziner den Kopf. Er hatte meine Handbewegung bemerkt.
»Sinnlos! Auch Ihre GWA-Pistole wird Ihnen nichts nützen, wenn Sie gesichtet werden. Sie sind vogelfrei! Jeder Bürger kann Sie ohne Anruf erschießen. Das haben Sie einem Befehl des GWA-Chefs zu verdanken, der Sie für Ihre Handlung unter Aufbietung aller Mittel büßen lassen will.«
Wie geschmeidig er sich um das Wörtchen »Mord« herumdrückte. Mein Zorn kannte keine Grenzen und doch mußte ich mich um der Sache willen beherrschen.
»Gut, das sehe ich alles ein. Wie wollen Sie mich also fortbringen? Auch Ihre Maschine wird kontrolliert werden.«
Er lächelte rätselhaft.
»Machen Sie sich fertig, Doktor! In einer halben Stunde wird hier in der Nähe ein kleiner Betriebsunfall geschehen. In einer chemischen Fabrik wird ein Gasbehälter explodieren. Zwei Arbeiter werden schwere Gasvergiftungen erleiden – und diese Männer werden Sie und Hollak sein. Ich bin Internist und besitze eine Privatklinik. Zufällig werde
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