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Zur besonderen Verwendung

Zur besonderen Verwendung

Titel: Zur besonderen Verwendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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er­war­tet, wenn die Hetz­jagd Er­folg hät­te?«
    »Sie sind er­staun­lich ver­nünf­tig. Das freut mich. Ich wer­de Sie al­so zur Zen­tra­le brin­gen. Dort müs­sen Sie wahr­schein­lich ei­ni­ge Ta­ge war­ten, bis ei­ne Trans­port­ge­le­gen­heit zur Ver­fü­gung steht. Nein«, er hob ab­weh­rend die Hand. »Nein, fra­gen Sie nicht, wo die Zen­tra­le liegt, um wel­ches Trans­port­mit­tel es sich han­delt und wo­hin Sie ge­bracht wer­den sol­len. Ich könn­te und dürf­te Ih­nen nicht dar­auf ant­wor­ten. Ich ver­si­che­re Ih­nen aber, daß wir es ehr­lich mei­nen. Wir ha­ben nicht ver­ges­sen, daß Sie wäh­rend Ih­rer Ver­hand­lung über un­se­ren recht un­vor­sich­ti­gen Freund Gu­tris ge­schwie­gen ha­ben.«
    Gu­tris ver­färb­te sich, als ihn der Blick des Me­di­zi­ners traf. Mor­set schi­en in­ner­halb der gi­gan­ti­schen Spio­na­ge­or­ga­ni­sa­ti­on ein mäch­ti­ger Mann zu sein.
    »Ich ha­be Ten­sin im­mer ver­traut. Des­halb bin ich da­mals auch zu ihm ins La­bor ge­gan­gen«, warf er has­tig ein. »Sie se­hen ja, daß er nichts ge­sagt hat.«
    »Ihr Glück, Gu­tris, Ihr Glück«, nick­te Mor­set. »Sie wä­ren heu­te ein to­ter Mann, so wie Ihr ehe­ma­li­ger Mit­ar­bei­ter Do­nald Fera­son.«
    Gu­tris schluck­te müh­sam. Ich hat­te bei den Wor­ten auf­ge­horcht. Fera­son, der zwei­te Spi­on soll­te tot sein?
    Dr. Mor­set be­merk­te mei­nen fra­gen­den Blick.
    »Sie wer­den sich viel­leicht schon ge­wun­dert ha­ben, daß Fera­son nicht an­we­send ist«, äu­ßer­te er ma­li­zi­ös. »Er war un­vor­sich­tig; we­nig spä­ter er­litt er einen be­dau­er­li­chen Un­fall. Das hat aber mit Ih­rem Fall nichts zu tun. Ver­sa­ger kön­nen wir uns nicht leis­ten.«
    Ich war be­ru­higt. Es konn­te mir gleich­gül­tig sein, wenn die­se Leu­te sich ge­gen­sei­tig um­brach­ten. Das er­leich­ter­te uns die Ar­beit. Je­den­falls hat­te ich jetzt ei­ne Ant­wort auf die Fra­ge, wo sich Fera­son auf­hal­ten könn­te.
    Gu­tris kämpf­te um sei­ne Fas­sung; sein Ge­sicht war grau. Mor­set be­ach­te­te ihn gar nicht mehr.
    »Dok­tor, Sie wer­den be­grei­fen, daß es nicht ein­fach ist, Sie zur Zen­tra­le zu brin­gen. Sie kön­nen sich nicht vor­stel­len, was in den west­li­chen Staa­ten der USA los ist. Man sucht Sie fie­ber­haft! Sämt­li­che Flug­li­ni­en wer­den über­prüft. Die Luft­po­li­zei zwingt je­de Pri­vat­ma­schi­ne zur Lan­dung. Die Stra­ßen sind her­me­tisch ab­ge­rie­gelt, und die Be­völ­ke­rung ist zur Mit­hil­fe auf­ge­for­dert wor­den. Be­son­ders in Salt La­ke Ci­ty wim­melt es von Be­am­ten der Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei. Wahr­schein­lich sind hier auch ei­ni­ge Agen­ten der GWA auf­ge­taucht. Schließ­lich hat man Sie in die­ser Ge­gend zu­letzt ge­se­hen. Ge­gen Sie läuft ei­ne gi­gan­ti­sche Fahn­dungs­ak­ti­on, in die Hollak na­tür­lich auch ein­be­zo­gen ist.«
    Han­ni­bal äu­ßer­te un­ver­hoh­len sei­nen Un­wil­len. Als ich in­stink­tiv nach mei­ner Waf­fe tas­te­te, schüt­tel­te der Me­di­zi­ner den Kopf. Er hat­te mei­ne Hand­be­we­gung be­merkt.
    »Sinn­los! Auch Ih­re GWA-Pis­to­le wird Ih­nen nichts nüt­zen, wenn Sie ge­sich­tet wer­den. Sie sind vo­gel­frei! Je­der Bür­ger kann Sie oh­ne An­ruf er­schie­ßen. Das ha­ben Sie ei­nem Be­fehl des GWA-Chefs zu ver­dan­ken, der Sie für Ih­re Hand­lung un­ter Auf­bie­tung al­ler Mit­tel bü­ßen las­sen will.«
    Wie ge­schmei­dig er sich um das Wört­chen »Mord« her­um­drück­te. Mein Zorn kann­te kei­ne Gren­zen und doch muß­te ich mich um der Sa­che wil­len be­herr­schen.
    »Gut, das se­he ich al­les ein. Wie wol­len Sie mich al­so fort­brin­gen? Auch Ih­re Ma­schi­ne wird kon­trol­liert wer­den.«
    Er lä­chel­te rät­sel­haft.
    »Ma­chen Sie sich fer­tig, Dok­tor! In ei­ner hal­b­en Stun­de wird hier in der Nä­he ein klei­ner Be­triebs­un­fall ge­sche­hen. In ei­ner che­mi­schen Fa­brik wird ein Gas­be­häl­ter ex­plo­die­ren. Zwei Ar­bei­ter wer­den schwe­re Gas­ver­gif­tun­gen er­lei­den – und die­se Män­ner wer­den Sie und Hollak sein. Ich bin In­ter­nist und be­sit­ze ei­ne Pri­vat­kli­nik. Zu­fäl­lig wer­de

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