Zurück in deine Arme
zu. Rafael spürte sein Blut wie glühende Lava durch die Adern rinnen. Seine Frau lächelte ihm zu, als würden sie sich nach monatelanger Trennung zum ersten Mal wiedersehen. Es war ein Blick, der ihm zeigte, dass sie ihn immer noch liebte. Dass sie sich ebenso nach ihm sehnte wie er sich nach ihr. Und dass sie nichts dagegen hätte, in genau dieser Sekunde mit ihm ins Bett zu gehen …
In ihrem Schlafzimmer zeigte sich Leila nie schüchtern und zurückhaltend, sondern war genauso leidenschaftlich und fordernd wie er selbst. In der Öffentlichkeit hatte sie ihn allerdings noch nie mit diesem gewissen Blick angesehen, der besagte: Nimm mich … hier und jetzt!
Selbst wenn er darauf vorbereitet gewesen wäre, hätte Rafael seine Reaktion auf diese Herausforderung nicht steuern können. Und so musste er hilflos und frustriert hinnehmen, dass sein Puls in astronomische Höhen schoss, und sich sein Begehren durch eine deutlich sichtbare und äußerst schmerzhafte Erregung zeigte.
Der Drang, Leila das antike goldene Gewand vom Körper zu reißen und sie gleich hier auf den sonnenwarmen Steinfliesen zu verführen, war fast übermächtig.
„Noch zwei Minuten, Miss Santiago“, rief der Fotograf von hinten.
„Ich bin fertig, wenn Sie es sind“, gab sie zurück, ohne den Blickkontakt zu ihrem Mann zu unterbrechen.
Sie stand jetzt so dicht vor ihm, dass er den Duft ihrer Haut wahrnahm. Als sie die Hände mit sanftem Druck auf seine Brust legte und ihm zulächelte, durchfuhr ihn ein wahrer Sturm von Lust und Verlangen, der sich in einem unterdrückten Stöhnen Luft machte.
Diese kleine Hexe! Was hatte sie nur mit ihm vor?
Als Leila sich vorneigte und ihre weichen Locken seine Wange streiften, schloss er gepeinigt die Augen. „Zuerst hat mich deine Anwesenheit nervös gemacht“, raunte sie ihm ins Ohr, „aber jetzt bin ich richtig froh, dass du hier bist. Von der ersten Sekunde an warst du meine größte Inspiration und immer bei mir …“
Als Rafael die Augen wieder öffnete, war er allein.
Drüben am Set drehte sich alles um seine Frau. Eine atemberaubende goldene Statue, die auf der antiken Schlossmauer thronte wie eine Göttin auf dem Olymp.
Rafaels Mund wurde ganz trocken, während er zusah, wie sie einen Parfumflakon öffnete, den Kopf in den Nacken legte und mit dem schillernden Kristallverschluss ihre gewölbte Kehle entlangfuhr. Ein winziges goldenes Rinnsal floss in die sanfte Mulde zwischen ihren Schlüsselbeinen, und in der nächsten Sekunde war die Luft von einem betörenden Duft erfüllt. Leilas lange dichte Wimpern flatterten leicht, bevor sie auf die hohen Wangenknochen sanken.
Woran dachte sie in diesem Moment?
Von der ersten Sekunde an warst du meine größte Inspiration und immer bei mir.
Konnte er ihr das wirklich abnehmen?
4. KAPITEL
„Das war unglaublich!“ Siobhan war immer noch völlig aus dem Häuschen.
„Ja, ich bin auch ganz zufrieden.“ Leila lächelte der jungen Garderobiere zu, die ihr aus dem goldenen Kleid half. „Was sagt unser geschätzter Klient?“
Siobhan grinste. „Da er sich ohne weitere Ausfälle eiligst vom Set entfernt hat, gehe ich davon aus, dass er schlichtweg begeistert war. Wie sollte er auch nicht?“
Leila trat aus dem Umkleidezelt und hielt Ausschau nach ihrem Mann. Er stand mit dem Rücken zu ihr und telefonierte. Plötzlich wurde ihr wieder bewusst, dass auch Rafael aus geschäftlichen Gründen in Cannes war. Und trotzdem hatte er sich die Zeit genommen, sie zu ihrem Foto-Shooting zu begleiten. Ein Umstand, an den sie sich schnell gewöhnen könnte, wenn sie nicht aufpasste.
„Genieß deinen freien Nachmittag“, riet Siobhan und riss Leila damit aus ihren Gedanken. „Das nächste Shooting findet erst um siebzehn Uhr am Strand statt. Besonders die Bikini-Modelle sind ultraheiß, also übertreib nicht beim Lunch.“
Ausgerechnet ich! dachte Leila, aber laut rief sie: „Okay, ich achte darauf.“
Als sie auf Rafael zuging, drehte er sich zu ihr um und steckte das Handy weg. „Was möchtest du heute Nachmittag unternehmen?“, fragte er leichthin, während sie die lichtdurchflutete Eingangshalle durchquerten.
Leila blieb an einem der hohen Fenster stehen und starrte auf die Gruppe von Schaulustigen und Paparazzi, die sich vor dem Château eingefunden hatte. „Egal, solange es dort ruhig ist und wir beide allein sind“, entschied sie aus dem Bauch heraus.
„Seltsam, gerade eben schien es noch so, als könntest du dich kaum von der Kamera
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