Zurueck in den Armen des Milliardaers
Unterschreibt die Verträge, und dann ist hoffentlich Ruhe.“
„Wir brauchen keinen Vertrag“, erklärte Devlyn. „Wir besiegeln unser Geschäft per Handschlag, nicht wahr, Horatio?“
„Jawohl.“ Der alte Herr nickte und schüttelte ihm die Hand. „Mexiko. Zwanzig Millionen.“
„Danke, Horatio. Sie werden Ihre Investition nicht bereuen.“ Devlyn winkte dem Kellner, um zu bezahlen. „Und ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.“
Das hoffte Gillian auch. Es war ein schöner Abend gewesen, und sie hatte Devlyn etwas besser kennengelernt. Er hätte das Gespräch auch in seinem langweiligen Büro führen können. Und zwanzig Minuten hätten gereicht.
Stattdessen hatte er sich die Zeit genommen, um einen alten Herren zu bewirten, der sonst vielleicht einsam zu Hause gesessen hätte. Und wenn sie sich nicht irrte, hatte Devlyn das scherzhafte Geplänkel ebenso genossen wie Horatio.
Auf der Fahrt nach Wolff Castle wurde ihr allerdings mulmig zumute. Sie wollte nicht mit Devlyn unter einem Dach schlafen. Und wenn sie das gleiche Zimmer bekam wie in der vergangenen Nacht? Das mit der Verbindungstür zu seinem?
Der Mann war die pure Versuchung. Wie sollte sie ihm widerstehen?
Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, für ihn zu arbeiten. Aber ehrlich … welche Wahl hatte sie denn gehabt? Sie wollte ihrer armen Mutter helfen, statt sich von ihr beköstigen zu lassen. Und eine Anstellung als Lehrerin zu finden war in dieser Gegend nicht so leicht.
„Seit wann kennst du Horatio?“
Devlyn warf ihr einen Seitenblick zu. „Schon ewig. Zu meinem fünften Geburtstag hat er mir ein Pony geschenkt. Und gemeint, ein Junge in meinem Alter müsse reiten können. Aber ich hatte Angst vor dem Tier. Und ich tat Horatio wohl leid. Ein halbes Jahr lang ist er dann einmal pro Woche zu uns auf den Berg gekommen und hat mir persönlich das Reiten gebracht. Mit einer Engelsgeduld.“
„Er muss dich sehr gernhaben.“
„Ja. Ich mag ihn auch.“
„Hat er Familie?“
„Er war verheiratet … in jungen Jahren. Mein Vater hat mir erzählt, dass Horatios Frau bei der Geburt ihres Kindes gestorben ist. Mit dem Baby. Dad und er waren anfangs nur Geschäftspartner. Doch nach dem Tod ihrer Frauen wurden sie Freunde. Das gemeinsame Schicksal … Horatio hat sich nie wieder gebunden. Seine Frau war seine große Liebe, wie er sagt. Und eine andere wollte er nicht. Ich fürchte, der nette Mann ist etwas einsam.“
„Wie traurig. Und dein Vater? Ich weiß … weder er noch dein Onkel haben wieder geheiratet … aber hatten sie Freundinnen?“
„Falls ja, habe ich es nie mitbekommen. Sie haben sich der Familie gewidmet, mir und meinen Geschwistern und meinen Cousins. Für unsere Erziehung und unsere Sicherheit gesorgt. Das war wohl nicht immer leicht. Und bestimmt haben Victor und Vincent nach der Tragödie gelitten. Trotzdem … die beiden haben alles getan, damit ihren Sprösslingen nichts geschieht.“
„Wie schön für ein Kind, wenn es solche Eltern hat.“
„Ja. Da hatte ich wirklich Glück.“
Seltsam … der letzte Satz hatte irgendwie ironisch geklungen.
Gillian grübelte. Na ja. Es konnte kein Vergnügen sein, wenn man als Junge auf einem Berg aufwuchs und dort quasi wie ein Gefangener leben musste. Da tröstete es einen auch nicht, wenn man im Luxus schwelgte. Und Devlyn hatte ja schon erwähnt, wie frustrierend es gewesen war.
„Und wie sieht’s bei dir aus?“, erkundigte sie sich. „Einige deiner Cousins haben geheiratet. Möchtest du der Nächste sein?“
„Ist das ein Antrag?“
„Nein, ich will dich nicht. Du bist mir zu bestimmend und zu dickköpfig.“
„Topf. Deckel.“
„Okay. Wir haben gleiche Eigenschaften. Aber ich könnte niemals in der Finanzbranche arbeiten. Mir gefällt, was ich mache … Lehrerin zu sein, meine ich.“
„Stundenlang in einem Raum sitzen? Mit fünfundzwanzig Kindern?“
„Ja. Ich mag meine kleinen Schüler.“
„Und privat?“
„Wie ich schon sagte … Ich will heiraten. Ich möchte eine große Familie haben, vielleicht drei oder vier Kinder. Und du? Wie sollte deine ideale Ehefrau sein?“
„Schüchtern. Sie bringt mir die Pantoffeln und gibt mir immer recht.“
Gillian lachte. „Ist ja erstaunlich, dass du überhaupt mal eine Frau rumkriegst. Liegt wohl an deinem Geld und deinem guten Aussehen.“
„Ich fühle mich geschmeichelt.“
„Solltest du nicht. Ich meinte das negativ.“
„Sagt die Frau, die gestern noch arbeitslos
Weitere Kostenlose Bücher