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Zwei Seiten

Zwei Seiten

Titel: Zwei Seiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Grey
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ich jetzt bremsen kann.« Er sah mich an und schmunzelte. »Hast du Lust, morgen mit mir Schlittschuh laufen zu gehen? Bei der Gelegenheit könnte ich dir etwas von dem heute Gelernten beibringen.«
    Ich betrachtete meine Schuhe. »Ich kann nicht Schlittschuh laufen. Hab‘s nie gelernt.«
    Julia griff nach den Taschen in meiner Hand und sortierte unsere Sachen. »Oliver kriegt das sicher hin. Er ist ein geduldiger Lehrer.«
    Oliver strahlte. »Du kannst doch auch mitkommen, Julia.«
    Julia stand einen Moment bewegungslos da, bevor sie sich umdrehte und den Gang runterging. »Nein, danke. Macht euch morgen einen schönen Tag. Ich werde noch mal ein paar Sachen nachlesen, um am Montag fit zu sein.«
    Es war albern, aber Julias Antwort enttäuschte mich.
    Kaum war sie verschwunden, wanderten Olivers Hände zu meinen Hüften, und er küsste mich erst langsam und vorsichtig, dann leidenschaftlicher. Als er von mir abließ, lächelte er mich mit leuchtenden Augen an. »Du hast mir heute gefehlt. Ich hab die ganze Zeit an dich gedacht.«
    Oh verdammt, jetzt fühlte ich mich schuldig. Ich hatte nicht ein einziges Mal an ihn gedacht. Aber sollte ich das nicht eigentlich? Wir waren frisch zusammen und trotzdem hatte ich das Gefühl, wir wären schon ewig ein Paar und die Leidenschaft bereits erloschen. Zumindest von meiner Seite. Na ja, sie war nie wirklich da gewesen.
    Es war wieder das alte Problem. Ich konnte mich einfach nicht auf meine Partner einlassen. Was hatte meine Therapeutin immer gesagt? Überanalysieren führt zu Unsicherheit. Und meine Unsicherheit war der Grund für mein Zögern.
    Aber warum fühlte ich bloß nie was? Nein, jetzt war ich aber unfair zu Oliver und all den anderen. Ich fühlte ja was. Es schien nur nie genug zu sein. Gott, war ich eigentlich immer schon so anspruchsvoll gewesen? Da lag ich in den Armen eines superlieben, gut aussehenden Medizinstudenten, der offensichtlich in mich verliebt war, und was tat ich? Darüber nachgrübeln, dass weder er noch irgendjemand anders mir genug war. Was erwartete ich denn? Vielleicht gab es nicht mehr. Ich hatte wohl zu viele Liebesfilme gesehen.
    Oliver zog mich in sein Zimmer und schloss die Tür hinter uns. »Woran denkst du?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Du hast mir auch gefehlt.« Die Lüge wurde mit einem Kuss belohnt. Ich hatte das Richtige gesagt.
    Oliver schob mich sanft zum Bett, während er weiter meinen Mund mit seiner Zunge durchwühlte.
    Die nächste Stunde verbrachten wir damit, Küsse auszutauschen.
    Seine Hände wanderten meinen Körper auf und ab, bis er meine Brüste berührte.
    Ich war nicht im Geringsten erregt und seufzte frustriert.
    Doch Oliver hielt das scheinbar für ein erregtes Stöhnen, denn er knöpfte meine Bluse auf.
    Was sollte ich bloß machen? Meine Bluse war mittlerweile vollständig offen und er küsste meinen Nacken. »Oliver?«
    Er machte weiter. »Mmh?«
    »Schatz, ich … es tut mir leid, aber meine Mutter wartet auf mich.« Gott, war das unkreativ. Das war definitiv Platz eins der schlechtesten Ausreden, die ich jemals gebracht hatte.
    Oliver richtete sich auf. »Deine Mutter?«
    Ich nickte. »Ich wollte es dir vorhin schon sagen, aber irgendwie«, ich schenkte ihm mein verführerischstes Lächeln, »war ich abgelenkt.«
    Er lächelte in derselben Weise zurück. »Wann musst du da sein?«
    Ich schaute auf meine Uhr. »Vor fünf Minuten.«
    »Oh.« Er richtete sich auf und ich knöpfte meine Bluse zu. »Ich bring dich.«
    Shit. »Nein. Nein, nicht nötig, ich nehm den Bus.«
    »So ein Schwachsinn. Ich hab ein Auto und du bist spät dran.«
    Verdammt. »Ich möchte dich nicht ausnutzen.«
    »Wie kommst du denn darauf?« Er schüttelte den Kopf. »Komm, lass uns gehen, sonst kommst du noch später.«
    »Ähm, hol doch schon mal unsere Jacken und sag Julia Bescheid. Ich ruf meine Mutter kurz an und sag ihr, es wird später.«
    »Okay.« Oliver gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und sprang aus dem Bett.
    Sobald er verschwunden war, wählte ich die Nummer meiner Mutter. Nach viermaligem Klingeln wurde abgenommen.
    »Winter.«
    »Hallo, Mama.«
    »Oh, hallo, Schatz.«
    Ich schloss die Tür hinter Oliver, damit er mich nicht hören konnte. »Ich dachte, ich schau heute Abend mal spontan vorbei. Es ist jetzt schon so lange her, dass ich dir versprochen habe, mir mit dir das Video von deiner Kreuzfahrt mit Tante Edith anzusehen.«
    »Das ist ja eine tolle Idee.« Meine Mutter klang auf einmal total fröhlich. »Wann

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