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Zwischen der Sehnsucht des Sommers und der Kälte des Winters

Titel: Zwischen der Sehnsucht des Sommers und der Kälte des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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und ihn mit einer Vase schlagen wollen, worauf er sie gepackt hatte und es ihm schließlich gelungen war, sie vor die Tür zu setzen.
    »Und Sie haben nicht mit ihr gevögelt?«, fragte Bäckström, der sich über dieses kleine Detail gern Klarheit verschaffen wollte. Deshalb saß er ja schließlich hier und vergeudete sein junges Leben.
    Natürlich hatte er mit ihr gevögelt, wenn auch seit einem halben fahr nicht mehr, seit damals, als er sie verlassen hatte, denn vorher hatte er sie so ungefähr sechsmal pro Tag rangenommen. Vielleicht auch noch häufiger, am Wochenende, wenn es besonders hoch hergegangen war.
    Aber, aber, dachte Bäckström, bei dem in dieser Hinsicht seit diesem kleinen estnischen Luder mit den dicken Titten tote Hose war und der jetzt im Schritt eine gewisse Spannung verspürte.
    »Warum haben Sie ihr dann eine reingesemmelt?«, fragte Bäckström, der gern sofort zur Sache kam, wenn er damit Zeit sparen konnte.
    »Ich hab sie nicht geschlagen, verdammt noch mal«, sagte der Gastgeber und schaute ihn aus ehrlichen blauen Augen an.
    »Hören Sie doch auf«, sagte Bäckström. »Ich habe vor einer halben Stunde mit ihr gesprochen, und da sah ihr Gesicht aus wie ein Veilchenbeet.«
    »Das hatte sie schon, als sie herkam«, sagte der Gastgeber, »ich habe sie auch danach gefragt, aber sie wollte nicht darüber sprechen. Fragen Sie doch meinen Nachbarn. Der hat mir dabei geholfen, sie aus der Wohnung zu schaffen.«
    Sie sprachen mit dem Nachbarn, und danach bedankten sie sich für die Auskünfte, stiegen ins Auto und fuhren zurück auf die Wache.
    »Verdammt, was gibt es doch für miese Luder«, sagte Bäckström inbrünstig. »Ich würde ihr gern auch noch eine reinsemmeln.«
    »Überleg dir, was du sagst«, sagte sein Kollege empört. »So was gehört sich nicht für einen Polizisten.«
    »Reg dich ab, du verdammter Moralheini«, sagte Bäckström, denn das hatte er ihm schon lange sagen wollen, und als er auf die Uhr schaute, war es schon Viertel nach zwölf, und für diesmal hatte er genügend Weihnachten gefeiert.
     
    *
     
    Am frühen Morgen des Heiligen Abends hatte Berg sich in ein Taxi setzen und nach Rosenbad fahren müssen, um den Sonderbeauftragten über eine Botschaftsangelegenheit zu informieren, die eine überraschende Wende genommen hatte. Der Sonderbeauftragte schien trotz der frühen Stunde in hervorragender Laune zu sein. Er bot Kaffee an, und die Unterredung selber verlief schnell und schmerzlos.
    »Ja, ja«, sagte Berg und wollte sich erheben. »Dann wünsche ich dir fröhliche Weihnachten und hoffe, dass ich dich in diesem Jahr nicht noch einmal zu stören brauche.«
    »Ganz meinerseits«, sagte der Sonderbeauftragte. »Und viel Glück bei der Umstrukturierung. Das ist doch für dich sicher seit vielen Jahren das schönste Weihnachtsgeschenk.« Dabei sah er ungewöhnlich fröhlich aus.
    Wie meint er das nur?, überlegte Berg und ließ sich wieder aufs Sofa sinken.
    »Das verstehe ich jetzt nicht«, sagte er.
    »Dann weißt du auch nicht, dass die Kurden den Ministerpräsidenten ermorden wollen«, sagte der Sonderbeauftragte und goss beiden neuen Kaffee ein.
    Der Stockholmer Polizeichef hatte zwei Tage zuvor angerufen und um jeden Preis mit dem Ministerpräsidenten sprechen wollen. Da das nicht zum ersten Mal geschah und der Ministerpräsident wichtigere Sachen zu erledigen hatte, hatte er sich mit dem Sonderbeauftragten begnügen müssen. Und das, was er zu erzählen hatte, lief in aller Kürze darauf hinaus, dass er »über sichere Informationen aus einer zuverlässigen Quelle wusste, dass die PKK den Ministerpräsidenten ermorden will«.
    »Also hab ich mich für den Tipp bedankt«, sagte der Sonderbeauftragte, »und in Gedanken habe ich dir dazu gratuliert, dass du diese beiden endlich los bist.«
    »Ich fürchte, die sind immer noch da«, sagte Berg und seufzte. Und so hab ich mir das Ganze eigentlich nicht vorgestellt, dachte er.
    »Das findet sich schon«, sagte der Sonderbeauftragte und hob seine Kaffeetasse.
    Danach war Berg mit dem Taxi zu seiner Frau und zur Villa in Bromma zurückgefahren. Sie hatten mit seiner Schwester und seinem Schwager zusammen zu Mittag gegessen, und danach waren sie zu viert nach Roslagen gefahren, um mit seinen alten Eltern gemeinsam Weihnachten zu feiern. Ein ruhiges und angenehmes Familienfest, dachte Berg, als er wieder in Bromma war und er und seine Frau mit den Büchern, die sie einander zu Weihnachten geschenkt hatten, im Bett lagen.

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