1516 - Chaos im Humanidrom
Chaos im Humanidrom
Wanderung durch Welten der Wahrscheinlichkeit - ein Komplott wird entdeckt
von Kurt Mahr
Auf Terra und im Galaktikum schreibt man den Juni des Jahres 1170 NGZ. Somit sind bereits 23 Jahre seit der Befreiung der Milchstraße vom Joch des Monos vergangen, und für die meisten galaktischen Völker ist eine neue Blütezeit angebrochen.
Für die Träger der Zellaktivatoren gilt das nicht, denn ihre Lebenserwartung beträgt nun kaum mehr als 60 Jahre, nachdem die lebenserhaltenden Geräte von ES wieder eingezogen worden sind.
Es ist klar, daß die Superintelligenz einen Irrtum begangen haben muß, denn ES gewährte den ZA-Trägern ursprünglich 20 Jahrtausende und nicht nur deren zwei zur Erfüllung ihrer kosmischen Aufgaben. Die Superintelligenz wieder aufzufinden, mit den wahren Fakten zu konfrontieren und dadurch wieder die eigene Lebensspanne zu verlängern ist natürlich allen Betroffenen ein dringendes Anliegen.
Aber auch andere sind mit der Wiederauffindung von ES befaßt. So auch Sato Ambush. Der Pararealist, der eine Querverbindung von ES zu den Nakken herstellt, bewirkt letztlich das CHAOS IM HUMANIDROM ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Sato Ambush - Der Pararealist befaßt sich mit dem Geheimnis der Nakken.
Idinyphe - Perry Rhodans Tochter unter den Nakken.
Willom - Idinyphes Mentor.
Perry Rhodan - Der Terraner besucht das Humanidrom.
Banador von Pakh-Nyuat - Vorsitzender der Vollversammlung des Galaktikums
1.
Er saß da und fror. Nicht am Körper, sondern in der Seele. Den Körper schützte die solide, mit unzähligen Sensoren, Mikroaggregaten und sonstigen Mechanismen vollgepfropfte Hülle des SERUNS. Es war angenehm warm im Innern des Lebenserhaltungssystems. Er atmete frische, sauerstoffreiche Luft.
Aber er saß schon seit sechs Stunden hier. Er hockte auf den Gipfelplateau des höchsten Berges der Insel Shibkar auf dem Planeten Akkartil. Der riesige, rote Ball der Sonne Rachmayn senkte sich dem Horizont entgegen. Sato Ambush erinnerte sich, daß Rachmayn gerade den Zenit überschritten hatte, als er von der QUEBRADA hier abgesetzt worden war. Alaska Saedelaere, Ernst Ellert und Testare hatten ihn nicht allein lassen wollen. Sie kannten die Mentalität der Nakken, die tief im Innern des Berges hausten, und sie erinnerten sich an die Drohung, die Paunaro ausgesprochen hatte, als Sato sich entschloß, mit der QUEBRADA davonzufliegen, weil er mithelfen wollte, die Daten zu entziffern, die die dreizehn Zeittafel-Fragmente enthielten. „Wenn du jetzt Akkartil verläßt, wirst du es nie wieder betreten", hatte Paunaro ihn gewarnt. Sato Ambush war es gelungen, die Gefährten zu beruhigen. Schließlich gab es da noch Idinyphe, die zwischen ihm und den Nakken vermitteln konnte. Die Kosmokratentochter würde ihn nicht im Stich lassen. Die drei Freunde hatten sich damit zufriedengegeben - um so bereitwilliger, als sie es eilig hatten, nach Kembayan zu kommen.
Eine geheimnisvolle Symbolkette am Ende der Aufzeichnungen, die aus den 13 Fragmenten hatten gelesen werden können, ergab nach etlicher Bit-Fieselei das Bild einer Taube. Das Symbol der Taube hatten Ellert und Testare vor Jahrhunderten das erste- und einzige Mal auf Kembayan zu sehen bekommen. Alaska kannte es von der Begegnung mit Eladeru. Ihr Weg war vorgezeichnet. Auf Kembayan würde sich ihnen der restliche Dateninhalt der 13 Splitter entschlüsseln, so hofften sie. Zuvor allerdings mußten sie ihr altersschwaches Raumschiff versorgen. Das wollten sie auf der nahegelegenen Welt Luzifer III tun.
Er dagegen, der Pararealist, hatte inzwischen auf dem Gipfelplateau gesessen. Er kannte die Frequenzbänder, auf denen sich die nakkische Kurzstreckenkommunikation abwickelte. Er hatte die Bändet mit Hilfe des Radiokoms eines nach dem ändern abgefahren und zu verstehen gegeben, daß er zurückgekehrt sei und um Einlaß bitte. Man hatte ihm darauf nicht einmal geantwortet. Das Schott, das den aus der Tiefe des Berges heraufführenden Antigravschacht abschloß, rührte sich nicht. Er hatte versucht, sich mit Idinyphe in Verbindung zu setzen. Auch das war mißlungen. Gesils Tochter war entweder per Radiokom nicht zu erreichen - vielleicht schlief sie gerade -, oder sie wollte nicht antworten. Die letztere Möglichkeit hielt er für die wahrscheinlichere, und eben sie war es, die die Kälte in seiner Seele erzeugte.
Seit dem Tod des Tyrannen Monos hatte Sato Ambush sich der
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