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0035 - Im Land der Götter

0035 - Im Land der Götter

Titel: 0035 - Im Land der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Zufall sein!"
    Marshall lächelte. „Vielen Dank für die Beruhigungspille, Tako!" meinte er. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein, es war natürlich kein Zufall. Ich hatte die ganze Zeit über Angst davor, daß die Springer in der Lage sein könnten, unsere Transportanzüge anzupeilen. Die Anzüge enthalten einen Generator zur Erzeugung des Deflektor-Feldes, einen Antigrav-Generator und einen Generator zur Erzeugung des Prallfeldes, das gegen Treffer schützt. Alle diese Aggregate zusammen erzeugen eine beachtliche Menge an Streustrahlung, und es ist wahrscheinlich nicht einmal besonders schwierig, diese Streustrahlung anzumessen und den Entstehungsort anzupeilen. Wenn diese Vermutung richtig ist, dann nutzen uns die Transportanzüge nichts mehr. Im Gegenteil: Sie locken die Springer an. Wir müssen ..."
    „Aber wir wissen nicht, über welche Entfernung!" wandte Yokida eifrig ein. „Wenn sie uns nur aus hundert Metern Abstand ausmachen können, dann sind wir mit den Anzügen wegen der Prallfelder immer noch sicherer als ohne."
    Marshall zog die Brauen in die Höhe.
    „Wenn ...!" antwortete er gedehnt. „Wir wissen es nicht. Vielleicht können sie uns auch aus hundert Kilometern anpeilen."
    Er schüttelte den Kopf und starrte vor sich hin..
    „Nein", murmelte er. „Ich fürchte, wir müssen die Anzüge ablegen. Und..."
    Mit einem plötzlichen Ruck hob er den Kopf und starrte zur Decke der Höhle hinauf. Yokida wollte etwas sagen, aber Marshall winkte hastig ab. „Still!"
    Zwei Sekunden später stand er auf.
    „Sie sind über uns", sagte er ruhig. „Ziemlich dicht sogar. Ich kann ihre Gedanken fast einzeln erkennen. Sie kennen unseren Aufenthaltsort auf zwanzig Meter im Umkreis genau. Los! Zieht die Anzüge aus!"
    Tako glitt aus dem Anzug und lief nach vorn zum Ausgang der Höhle. Ohne den Kopf aus der Höhlenmündung hinauszustrecken, sah er das Beiboot in fünfzig Metern Höhe über dem Grasboden schweben.
    Im selben Augenblick hatte Tako seinen Plan fertig. Er kam zurück. „Gebt mir eure Anzüge!" verlangte er.
    Sie sahen ihn mit großen Augen an. „Schnell! Und fragt nicht!" Sie hoben die Anzüge auf und legten sie ihm auf die ausgestreckten Arme. Tako hatte das volle Gewicht der schweren Monturen zu tragen. Alle Aggregate waren ausgeschaltet. Im Augenblick konnten die Springer so gut wie keinen Impuls mehr empfangen.
    „Wartet hier!" ordnete Tako an. „Ich führe sie in die Irre!"
    „Nein, das ist zu gefährlich. Du wirst nicht ...", rief Marshall.
    Aber Tako war schon verschwunden.
    Als er wieder auftauchte, konnte er nur abschätzen, in welcher Entfernung von der Höhle er sich befand. In welcher Richtung sie lag, davon hatte er keine Ahnung. Der Sprung war zu schnell vor sich gegangen.
    Das Springer-Beiboot hatte er aus der Sicht verloren. Er war ein paar Meter hinter einem Felsen gelandet und beeilte sich, in den Schutz der hohen, schmalen Felsnadel zu kommen. Dort legte er die schweren Anzüge ab, nahm jedoch seinen gleich wieder auf, zog ihn an und schaltete die Aggregate ein. Dann wartete er.
     
    *
     
    In der Höhle hatte Marshall den Posten des Beobachters übernommen. Er lag dicht hinter dem Höhleneingang und starrte zu dem Springer-Boot hinauf.
    „Sie rühren sich nicht", sagte er. „Wenn wir kräftigere Waffen hätten als unsere kleinen Impulsstrahler, könnten wir sie ganz einfach herunterholen."
    „Und wenn wir alle zusammen ...", fing Ishibashi an vorzuschlagen, aber im gleichen Augenblick rief Marshall: „Sie fliegen ab!" Ishibashi und Yokida kamen nach vorn. Sie sahen, wie das Beiboot Fahrt aufnahm und nach Südwesten, zum Meer hin, verschwand.
    „Das hat Tako fertiggebracht!" staunte Marshall.
     
    *
     
    Tako Kakuta sah das Boot kommen.
    Es bewegte sich dicht über dem Boden im selben Zickzackkurs, in dem er es schon einmal beobachtet hatte. Die Geräte, mit denen die Springer die Ausstrahlung der Aggregate anpeilten, schienen nicht die zuverlässigsten zu sein.
    Tako wartete, bis das Boot sich anschickte, die Felsnadel zu umfliegen. Dann sprang er. Nicht weiter als hundert Meter. Der Pilot schien irritiert. Eine Zeitlang umkreiste er die Felsnadel, nahm jedoch die drei abgelegten Anzüge nicht wahr, die Tako sorgfältig verborgen hatte, wohl aber schließlich die Ausstrahlung von Takos Anzug.
    Das Boot gab die Umkreisung auf und kam abermals näher. Tako wartete wiederum, bis es fast auf kritischen Abstand herangekommen war, dann sprang er aufs neue. Diesmal zweihundert

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