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009 - Der Engel von Inveraray

009 - Der Engel von Inveraray

Titel: 009 - Der Engel von Inveraray Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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höchst passendes Ende für ein, in meinen Augen, zutiefst nichtswürdiges Leben."
    Haydon widersprach nicht.
    „Doch leider mussten Sie sich einmischen." Vincent warf Genevieve einen gereizten Blick zu. „Natürlich kann man Ihnen Ihre weibliche Schwäche nicht allzu sehr verübeln, Miss MacPhail. Wie ich hörte, haben Sie die seltsame Neigung, nutzlosen Verbrechern zu helfen, und der Abschaum, mit dem Sie sich umgeben, bestätigt dies." Er kräuselte angewidert die Lippen, während er die zerlumpten Kinder und Erwachsenen betrachtete, die den Raum bevölkerten. „Außerdem besitzt der Marquess, wie mein Flittchen von einer Gattin mir genüsslich versicherte, außergewöhnliche Fähigkeiten, wenn's ans Rammeln geht..."
    Eunice rang entsetzt nach Luft.
    „Halten Sie Ihre schmutzige Zunge im Zaum, bevor ich Sie Ihnen ausreiße!" Olivers Stimme bebte vor Zorn, seine alten Hände waren zu Fäusten geballt.
    „Hat Ihre Mutter Sie nicht gelehrt, sich im Beisein von Kindern zu benehmen?"

    fragte Doreen und sah aus, als wolle sie ihm eine Ohrfeige verpassen. „Ich habe nicht übel Lust, Ihnen den Mund mit einem guten Stück Kernseife auszuwaschen!"
    „Verzeihen Sie." Vincent neigte höflich den Kopf, belustigt über die empörte Reaktion der drei Alten. „Ich hatte vergessen, dass Kinder anwesend sind - geheimnisvolle, zarte Geschöpfe, nicht wahr, Haydon?" Annabelle noch immer fest im Griff, ließ er den Blick über die ängstlichen Gesichter von Jamie, Grace, Charlotte und Simon wandern. Jack schaute ihn feindselig an. „Obwohl diese Kinder gewiss nicht annähernd so zart und zerbrechlich sind wie Emmaline."
    Trotz seines Vorsatzes, ihn nicht gegen sich aufzubringen, konnte Haydon einfach nicht länger an sich halten. „Das müssten Sie am besten wissen, Vincent. Schließlich haben Sie sie zu Tode gequält."
    „Halten Sie den Mund, Sie elender Schurke!" stieß Vincent wütend hervor. „Sie, der Nacht für Nacht im betrunkenen Lustrausch zwischen die Schenkel meiner Frau gekrochen ist, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass Ihr widerliches Treiben ein Kind zur Folge haben könnte! Ein Kind, das Ihnen nichts bedeutete und das Sie mir unterschoben, während Sie hinter meinem Rücken feixten, wie gewitzt Sie doch seien! Sie haben nicht das Recht, ihren Namen in den Mund zu nehmen, haben Sie verstanden?"
    Seine Augen funkelten vor Zorn. Doch es lag noch etwas anderes in seinem Blick.
    Haydon war viel zu sehr in seiner eigenen Wut und der Angst um Annabelle und die anderen gefangen, um es wahrzunehmen. Doch Genevieve fiel es sofort auf. All die Jahre, die sie damit verbracht hatte, die wunden Seelen ihrer Kinder zu heilen, von denen jedes so grausam verletzt worden war, bevor es in ihre zärtliche Obhut kam, ermöglichten es ihr, unter die erdrückenden Schichten des Hasses zu sehen, den Vincent für Haydon empfand. Sosehr sie ihn dafür verachtete, dass er Annabelle bedrohte und Haydon umbringen wollte, sie konnte nicht anders, als gerührt zu sein von dem tiefen Schmerz, den sie in seinen Augen erkannte.
    Dieser Mann, begriff sie, stand Höllenqualen aus.
    „Sie glauben doch nicht etwa, Sie wären besser als ich, Redmond?" fuhr Vincent hitzig fort. „Dass Ihre Taten über jeden Vorwurf erhaben sind? Oder haben Sie sich eingeredet, Sie seien der Held in dieser Geschichte und derjenige, der Emmaline wahrhaftig liebte, weil Sie sie zufällig in den Bauch meiner Frau gepflanzt haben?"
    „Ich habe sie genug geliebt, um sie vor Ihnen retten zu wollen, Vincent", gab Haydon zurück, dem es immer schwerer fiel, eine Fassade der Gelassenheit aufrechtzuerhalten. „Ich liebte sie genug, um den Wunsch zu haben, sie als mein eigenes Kind anzuerkennen und sie für den Rest ihres Lebens zu beschützen und zu versorgen. Doch das haben Sie mir verwehrt - nicht, weil Emmaline Ihnen etwas bedeutet hätte, sondern weil Ihnen ihr bloßes Dasein ein Dorn im Auge war und Sie sie dafür bestrafen wollten, dass sie mein Kind war und nicht Ihres."
    „Sie war niemals Ihr Kind!" Vincents Stimme klang heiser, wie der Schrei eines verwundeten Tieres. „Sie gehörte mir!"
    „Und deshalb haben Sie sie so grausam behandelt, nicht wahr, Vincent?" fragte Haydon. „Sie wollten der Welt zeigen, dass sie Ihr Eigentum war, dass Sie sie nach Gutdünken lieben oder zerstören konnten. Und genau das haben Sie getan, Sie verfluchter, herzloser Schuft! Sie quälten sie, indem Sie ihr jegliche Zuneigung vorenthielten, bis sie Ihre

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