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0109 - Broadway-Krieg

0109 - Broadway-Krieg

Titel: 0109 - Broadway-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Broadway-Krieg
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Hollyway erschossen?«
    High nickte. »Er brachte auch Hank Fowler dazu, sich zu einer Aussage gegen die Hollyways bereit zu erklären. Er hatte den größten Verdienst daran, dass die Hollyway-Gang in Schwierigkeiten geriet, und das war in Anbetracht der weitverbreiteten Korruption in jener Zeit eine beachtliche Leistung.«
    »Ich werde mir Cress Hollyway kaufen«, sagte ich.
    Der Chef nickte. »Das werden wir tun müssen.«
    ***
    Hollyways Wohnung lag in der 43. Etage des Hauses Broadway 3437. Ich läutete. Eine oder zwei Minuten vergingen, dann wurde die Tür geöffnet. Der alte Gangster erschien im Rahmen. Als er Phil und mich sah, setzte er sein ständiges Grinsen auf.
    »Schon?«, fragte er.
    »Wir müssen mit Ihnen sprechen, Cress!«
    »Kommen Sie rein! Ich gehe vor!«
    Er führte uns ins Wohnzimmer. Es begann zu dämmern. New York zündete seine Lichtreklamen an. Durch das große Fenster zuckte es bunt herein.
    »Einen Drink?«, fragte Hollyway.
    Ich dachte an Bend, einen Mann, der die besten Jahre seines Lebens damit verbracht hatte, seine Haut für das Gesetz zu riskieren, und der, als er alt war, nichts anderes wollte, als in Frieden in seinem Garten arbeiten. Ich dachte an ihn und an das Petroleum, und plötzlich hatte ich Hollyway an der Krawatte.
    »Ich spucke in deine Drinks«, zischte ich. »Was hast du mit Jon Bend gemacht? Bist du nur deshalb zurückgekommen?«
    Sein Grinsen erlosch wie ausgeknipst. Er drehte den Kopf auf dem kurzen Hals, um Luft zu bekommen.
    »Jerry!«, sagte Phil ruhig. »Lass ihn los!«
    Ich kam wieder zur Vernunft, nahm die Finger von dem Burschen und ging zum Fenster.
    Hollyway zerrte an seinem Kragen.
    »Fangt ihr neuerdings immer mit dem dritten Grad an?«, fragte er böse.
    »Setzen Sie sich«, sagte Phil. »Wir müssen einige Fragen stellen.«
    Der Gangster hielt den Blick auf mich gerichtet.
    »Ich werde Ihrem Freund einen Anwalt auf den Hals schicken, der ihm auf die Füße tritt«, knurrte er.
    »Wir wissen, dass Sie sich in Advokatentricks auskennen«, sagte Phil eine ganze Tonlage schärfer. »Wollen Sie unsere Frage jetzt beantworten?«
    »Los!«, antwortete er nur.
    »Sie kannten Jonathan Bend«. Phil sagte es mehr wie eine Feststellung als eine Frage. Trotzdem antwortete Hollyway: »Nein.«
    »Sie sollten nicht so plump lügen, Hollyway«, erklärte Phil gelassen. »Als Bend noch G-man war, stellte er Ihren Bruder Fedor und erschoss ihn. Außerdem bekam er Hank Fowler so weit, dass seine Zeugenaussage Sie, Cress, auf den elektrischen Stuhl gebracht hätte; wenn Fowlers Mund nicht für immer geschlossen worden wäre. Und diesen Mann wollen Sie nicht kennen?«
    »Ach so«, sagte Hollyway. »Das Schwein meinen Sie!«
    Ich wollte mich auf ihn stürzen, bezwang mich aber mit einer Anstrengung, die schmerzte.
    »Wir nannten ihn nämlich nur den Apostel«, ergänzte der Gangster. »Unter dem Namen habe ich ihn in der Erinnerung behalten, und in einer verdammt schlechten Erinnerung.«
    »Warum nannten Sie ihn Apostel?«
    Ein Grinsen kroch über Hollyways Gesicht.
    »Er predigte den Boys, die hin und wieder für uns kleine Besorgungen erledigten, sie sollten auf den Pfad der Tugend und Gerechtigkeit zurückkehren.«
    »Hollyway«, sagte ich ganz leise. »Wenn Sie noch einmal im Laufe dieser Unterredung grinsen, riskiere ich meine Laufbahn, um Ihnen das Grinsen aus dem Gesicht zu wischen.«
    Er wollte etwas antworten, aber dann sah er meinen Blick und schwieg.
    »Da Sie Bend also kennen, gleichgültig unter welchem Namen«, sagte Phil schnell, »werden Sie wissen, ob er noch lebt und wo er sich aufhält.«
    »Keine Ahnung. Ich schätze, er wird pensioniert worden sein, wenn ihn nicht doch noch eine glückliche Kugel erwischte.«
    »Er wurde pensioniert, und er lebte bis gestern Abend in Jericho. Gestern Nacht wurde er überfallen, betäubt, mit Petroleum übergossen und angezündet. Das geschah um ungefähr drei Uhr nachts, Hollyway, wo waren Sie gestern Nacht um drei Uhr?«
    Die Mundwinkel des Alten zuckten, aber dann bezwang er sich mit einem schnellen Seitenblick auf mich.
    »Das kann ich Ihnen zufällig genau sagen. Wenn ich Ihnen erzählen würde, dass ich in meinem Bett geschlafen habe, würden Sie es mir doch nicht glauben. Ausnahmsweise lag ich nicht im Bett. Gestern Abend um sieben Uhr habe ich mit dem Grundstücksmakler Showman verhandelt. Ich will nämlich ein Haus in Valley-Stream kaufen. Hier wird es mir auf die Dauer doch zu laut. Die Verhandlungen dauerten bis

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