0150 - Die Spezialisten der USO
nicht ahnen konnte.
Wahrscheinlich würde ich noch mehr Spezialisten treffen, die alle auf dem schnellsten Weg zum HQ kommen sollten.
Dazu muß ich erwähnen, daß die Macht der USO hauptsächlich auf den hundertvier kosmischen Geheimstationen basiert, die im Verlauf der letzten 211 Jahre erbaut wurden.
Sämtliche Stationen schweben stationär in sternarmen Gebieten der Galaxis. Keine natürliche Sonne beleuchtet und erwärmt sie.
Atlan hatte auch nicht den Fehler begangen, unsere fliegenden Niederlassungen aus Stahlblechen zu bauen, wie das normalerweise üblich war.
Die USO-Stationen bestehen grundsätzlich aus Himmelskörpern, die vor Jahren eingefangen und mit Hilfe von gewaltigen Schubtriebwerken an die vorbestimmten Plätze gebracht wurden.
Erst dort waren sie mit Desintegratoren ausgehöhlt und eingerichtet worden. USO-I, gleichzeitig das Hauptquartier der USO, ist beispielsweise ein zweiundsechzig Kilometer durchmessender Kleinmond, den Atlans Kommandos aus einem Sonnensystem entführt hatten.
USO-Stationen tragen keine Eigennamen, ausgenommen das HQ. Im Gedenken an einen terranischen Geheimdienstoffizier, der schon vor hundertfünfzig Jahren gefallen war, hatte Atlan den ausgehöhlten Mond „Quinto-Center" genannt. Sonst aber bezeichnen wir die Schwebekörper nur mit Nummern, denen man die Abkürzung USO voransetzt.
Ich war also auf dem Weg zum Quinto-Center, wo ich weitere Befehle erhalten sollte.
Solche Reisen warfen für mich immer kolossale Schwierigkeiten auf, hatte ich doch die Anweisung erhalten, mich so wenig wie möglich sehen zu lassen. Siganesische Spezialisten gehören infolge ihrer winzigen Körpermaße zu den fähigsten Mitarbeitern in Atlans Stab. Wo andere Leute längst nicht mehr hingehen konnten, boten sich für uns immer noch Möglichkeiten.
So war es für mich gar nicht schwierig, in schwergesicherte Festungen einzudringen, geheime Beratungen zu belauschen und an Bord von Feindraumschiffen zu schlüpfen, die von ihren Besitzern als uneinnehmbar angesehen wurden.
Ich kam überall durch. Wenn es auf normale Art nicht mehr möglich war, dann legte ich eben eine meiner zahllosen Masken an. Die Phantasie der Wissenschaftler und Techniker meines Volkes war unerschöpflich in der Herstellung der verschiedenartigsten Verkleidungen, die zum größten Teil flugfähig waren. Als Vogel getarnt, hatte ich mich immer ausgezeichnet bewegen können.
Schwieriger waren schon Kerbtiere nachzuahmen. Dazu war ich nun doch zu riesenhaft gebaut. Allerdings gab es auf verschiedenen Welten Insekten, die ich ebenfalls imitieren konnte.
Meine Spezialausrüstung bestand demnach überwiegend aus Masken, die dem jeweiligen Einsatzgebiet angepaßt werden mußten. Natürlich kann ich auf einem Planeten, auf dem es niemals terranische Tauben gegeben hatte, nicht als Taube auftreten. Das ist ganz klar.
Der Pilot setzte mich auf meine Bitte hin neben einem Abwasserkanal ab. Das Rohr war zur Zeit trocken und bot ein vorzügliches Versteck. Mein Paket schob er in die Öffnung, und ich war wunschlos glücklich.
Nach einigen Grußworten ging er davon.
Ich befand mich auf dem dritten Planeten der Arkonwelten. Hier hatte mein jetziger Oberbefehlshaber bis vor 212 Jahren als Imperator amtiert. Nun, das war lange vorbei. Aus den Erzählungen wußte ich, daß man damals gegen die biopositronischen Roboter, die wir einfach Posbis nannten, einen erbitterten Abwehrkampf geführt hatte.
Schließlich hatten Perry Rhodan und Atlan die Hundertsonnenwelt gefunden und mit dem Zentralplasma der Posbis Frieden geschlossen. Seit dieser Zeit hatten sich die Posbis als erstaunlich ehrenhafte Bundesgenossen erwiesen. Sie hielten ihre Verpflichtungen und geizten auch nicht mit einigen Milliarden Solar, wenn die USO einmal in finanzielle Schwierigkeiten geriet.
Ich war sehr froh, daß es dem Großadministrator gelungen war, diese eigenartigen Geschöpfe zu Freunden der Menschen zu machen.
Ich zwang mich dazu, meine Träumereien aufzugeben. Immer wenn ich nach Arkon III kam, begann ich über Vergangenheit und Zukunft nachzudenken.
Da waren zum Beispiel die anderen Völker, die ebenfalls der Allianz angeschlossen waren, und die deshalb auch das Recht besaßen, die USO um Unterstützung zu ersuchen.
Melbar Kasom sagte immer, besonders die Springer und Akonen seien üble und betrügerische Kerle, denen man nicht über den Weg trauen könne. Da muß ich dem Ertrusgeborenen sogar beipflichten, obwohl ich es sonst ablehne, seine
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