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0220 - Die Stunde der Ghouls

0220 - Die Stunde der Ghouls

Titel: 0220 - Die Stunde der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Stimme des Mannes schwang vor Besorgnis. »Sie müssen wissen, ich bin der Reiseleiter der Gruppe und Fräulein Berner ist nicht zum Abendessen erschienen. Ich beginne, mir ernsthaft Sorgen zu machen.«
    »Tut uns leid. Haben wir nicht gesehen!« antwortete Carsten Möbius anstelle Zamorras. Nur weniges an der schlanken Gestalt mit den ausgewaschenen Jeans und dem halb verblichenen T-Shirt erinnerte daran, daß er einst über einen der größten Konzerne der Welt regieren würde, in dem sein Vater die Aktienmehrheit besaß. Der alte Stephan Möbius schickte seinen Sprößling mit ausgesuchten Aufträgen überall in der Welt umher, damit er sich das, was er einst erben sollte, vorher erarbeiten mußte. Carsten Möbius, ein etwas träumerischer Junge so Mitte Zwanzig, konnte, wenn es um geschäftliche Dinge ging, eine ziemlich harte Nummer werden. Viele hatten ihn mit seinen weichen Gesichtszügen und dem langen, dunklen Haar, das bis auf die Schultern floß, unterschätzt und das bitter bereut.
    »Die wird irgendwo bei den Nachkommen des Ramses einen kleinen Freund haben!« grinste Michael Ullich, der neben Carsten Möbius wie ein Dressman wirkte. Die Jeans saß hauteng, das weiße T-Shirt mit der glitzernden Aufschrift »Jogging« umspannte einen muskulösen Körper, an dem antike Bildhauer ihre helle Freude gehabt hätten. Halblanges Blondhaar umrahmte ein offenes, jungenhaftes Gesicht. Schon manche Frau hatte verliebt in seine blauen Augen gesehen.
    Ullich, früher Versicherungsagent, hatte seinem Freund eine Lebensversicherung aufgeschwatzt, die seine Ver-Sicherung, wenn sie einmal zahlen mußte, in die Pleite treiben würde.
    Die Geschäftsführung hatte Michael Ullich daraufhin als persönlichen Leibwächter für ihren besten Prämienzahler, den Millionenerben Carsten Möbius, abgestellt. Ullichs Abenteuerlust kam das gerade recht. Das Blut der alten Wikinger, die er insgeheim zu seinen Ahnen rechnete, war in ihm erwacht.
    Bis jetzt war es ihm an Carstens Seite noch nicht langweilig geworden. Derzeit befanden sie sich in Ägypten, um ein bisher unbekanntes Grab zu finden und zu öffnen. Das mußte unter dem Siegel größter Geheimhaltung geschehen, denn sie hatten schon einmal Ägyptens Grabräuber und ihre Gangstersyndikate kennengelernt. [1]
    Nur Professor Zamorra, den sie ihren Freund nannten, hatten sie es zu verdanken, daß sie einigermaßen ungeschoren aus diesem Abenteuer gekommen waren. Denn nicht nur mit Gegnern aus Fleisch und Blut hatten sie zu kämpfen… auch die Mächte der Finsternis hatten ihre Krallen nach ihnen ausgestreckt.
    Rein zufällig war Zamorra gestern morgen alleine in Luxor eingetroffen. Er war an dem Grabungsprojekt dringend interessiert und hatte sich einige Tage vom üblichen Streß freigemacht.
    Nicole Duval hatte er dazu verurteilt, den leidigen Schreibkram aufzuarbeiten. Denn immerhin war sie nicht nur seine Lebensgefährtin, Geliebte und Mitkämpferin gegen die Mächte des Bösen, einstmals hatte er sie als Sekretärin eingestellt.
    Doch er war sicher, daß die hübsche, aber resolute Französin über kurz oder lang hier aufkreuzen würde. Die hielt es alleine nicht lange aus.
    »Nein, ich glaube kaum, daß sie gewisse Kontakte mit der einheimischen Männerwelt geknüpft hat«, sagte der Reiseleiter. »Vielleicht hat sie sich hier in Luxor verirrt? Aber… den Weg zum ›Winter-Palace‹ oder zum Nil kann ihr hier jeder sagen.«
    »Und wenn sie gar nicht in Luxor ist?« spekulierte Professor Zamorra in einer Art Selbstgespräch.
    »Ja, wo denn sonst?« Dem wohlbeleibten Mann aus Deutschland floß der Schweiß in Bächen von der Stirn.
    »Vielleicht noch auf der anderen Seite des Nils!« mutmaßte Zamorra. »Haben Sie denn in Erinnerung, ob die junge Dame mit auf der Fähre war, Herr…«
    »Mäusezahl! Adolf Mäusezahl!« stellte sich der Reiseleiter vor, dessen wohlgenährtes Gesicht sich über der Stirn in eine glänzende Glatze ausweitete. »Nein, darauf habe ich nicht geachtet… warten Sie mal… stimmt… sie war nicht da!« führte er eine Art Selbstgespräch zu Ende.
    »Das bedeutet, daß sie, aus was für einem Grund auch immer, noch drüben ist!« sagte Zamorra entschieden. »Man wird sie suchen müssen. Na, ihr zwei«, wandte er sich an seine Begleiter. »Seid ihr dabei, wenn es mal wieder gilt, kleine Mädchen zu retten?«
    Die beiden Freunde grinsten nur.
    »Ade, mein schönes, weiches Himmelbett!« stöhnte Carsten Möbius tragisch.
    »Ich werde die Polizei sofort

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