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0274 - Zwischen Feuer und Eis

Titel: 0274 - Zwischen Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Gruppen zu finden, sind wir den größten Teil unserer Sorgen los."
    Ein paar Minuten später verließen wir die Höhle. Ich dachte an Brank, den wir tot zurücklassen mußten. Seine Leiche würde nie gefunden werden. Später, wenn das Eis taute, würde Branks Körper von dem Urmeer verschlungen werden, das das Nevada-Becken ausfüllen würde.
    Bestimmt hätte sich Sennan Brank nie träumen lassen, daß er im Jahre 49488 vor Christi Geburt sterben würde, über fünfzigtausend Jahre vor seiner eigenen Geburt.
    „Die Roboter der Tefroder haben offenbar wieder unsere Spur aufgenommen", sagte Redhorse, der das Peil- und Funkgerät trug. „Es wird Zeit, daß wir hier verschwinden."
    Wir schalteten die Antigravprojektoren auf Höchstleistung und flogen in die Kälte des neuen Tages hinein.
    Auf der Erde, die ein fremder Planet irgendwo in der Zukunft zu sein schien, schrieb man jetzt den 5.
    Juli 2404. Die Menschen wurden zu ihren Arbeitsplätzen unterwegs sein, frühstücken, über belanglose Dinge streiten, sich glücklich oder unglücklich fühlen, lieben oder hassen. Keiner von ihnen würde auf den Gedanken kommen, daß gleichzeitig fünf Terraner in der Vergangenheit der Erde verzweifelt um ihr Leben kämpften. Hätte man einem dieser Menschen von unserem Schicksal berichtet, hätte er sich bedeutungsvoll an die Stirn getippt.
    Wir ließen die Höhle hinter uns zurück und flogen in Richtung Süden. Ich wußte nicht, wann wir die Grenze der Gletscher erreicht haben würden.
    Ich wußte noch nicht einmal, ob wir diese Grenze je erreichen würden.
     
    *
     
    „Irgendwo dort drüben liegt die spätere Westküste", sagte Redhorse mit belegter Stimme. Sein Gesicht war von der Kälte verändert, die Augen lagen tief in den Höhlen. Dunkle Ringe hatten sich darunter eingegraben. Ich wußte, daß keiner von uns besser aussah. Mein Magen schien ein zusammengeschrumpfter Klumpen zu sein, der bei jeder heftigen Bewegung, die ich machte, Wellen des Schmerzes durch meinen Körper sandte.
    „Los Angeles", sagte Doutreval. „Irgendwann wird dort einmal Los Angeles entstehen." Er schloß einen Augenblick die Augen. „Stellt euch das vor", sagte er auffordernd.
    Ich schloß die Augen, genau wie er. Doch meine Phantasie schien ebenso wie mein Körper unter dem strapaziösen Flug gelitten zu haben.
    „Ich hoffe, daß wir uns bereits auf der Höhe des späteren San Diego an der mexikanischen Grenze befinden", sagte Redhorse. „Wir müssen vor Einbruch der Dunkelheit den dreißigsten Breitengrad erreichen. Dort gibt es mit Sicherheit kein Eis mehr."
    Das Land, über das wir flogen, hatte sich grundlegend verändert. Es war größtenteils flach. Hier gab es kein festes Eis mehr, dafür schneite es fast ununterbrochen. Der Wind war längst nicht mehr so kalt, aber dafür gab es in diesem Gebiet häufig Stürme. Hier trafen die kalten Luftmassen des Nordens mit den wärmeren des Südens zusammen und lösten orkanartige Stürme aus.
    Redhorse versicherte uns jedoch, daß sich das ändern würde, sobald wir noch ein paar hundert Meilen zurückgelegt hätten. Ich schätzte daß wir acht- bis neunhundert Meilen seit unserem Aufbruch von der Höhle überwunden hatten. Unser Vorteil war, daß wir direkt in Luftlinie fliegen konnten und die Hindernisse auf der Oberfläche nicht zu umgehen brauchten.
    Ein paar Stunden zuvor war Doutrevals Antigravprojektor ausgefallen, doch Redhorse, der einen solchen Zwischenfall vorausgesehen hatte, hielt Branks Projektor bereit, so daß es zu keinem Aufenthalt gekommen war.
    Wir waren zu müde, um mehr als ein paar belanglose Worte miteinander zu wechseln. Lediglich wenn wir einen Funkspruch, der Lemurer empfingen, erhöhte sich unsere Aufmerksamkeit. Der Inhalt der Funksprüche war immer ähnlich, er drehte sich stets um Haluter, Jagdgebiete und Wetterlage. Ab und zu wurde das im Bau befindliche Segelschiff erwähnt.
    „Wenn die Lemurer den Funkverkehr nicht einstellen, fliegen wir direkt auf die Ruinen von Makata zu" sagte Redhorse mit grimmiger Entschlossenheit.
    „Ob der Golf von Kalifornien schon existiert?" erkundigte sich Bradon.
    „Ich weiß es nicht", sagte Redhorse, „wir werden jedoch bestimmt einige Überraschungen erleben."
    Wir machten keine Rast, denn wir konnten sicher sein, daß wir dann endgültig von Müdigkeit und Erschöpfung übermannt wurden. Als es zu dunkeln begann, blieb uns jedoch nichts anderes übrig, als unseren Flug nach Süden zu unterbrechen. Wir suchten uns eine

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