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0290 - Verhext, verflucht, getötet

0290 - Verhext, verflucht, getötet

Titel: 0290 - Verhext, verflucht, getötet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dessen hatte er den Vorteil der Überraschung auf seiner Seite. Sie würde kaum damit rechnen, daß er sie hier aufspürte!
    Oder doch?
    Er sah, wie sie sich erhob, eine schlanke, nackte Gestalt in der beginnenden Abenddämmerung. Sie bückte sich, griff nach ihrem Besen, um auf ihm durch die Luft davonzureiten.
    Unter seiner Silbermaske lächelte der Große böse. Diese Närrin… Fühlte sie nicht seine Nähe?
    Da bemerkte sie ihn und zögerte. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie begriff, wer ihr da, nur ein paar 100 Meter entfernt, gegenüberstand. Dann aber reagierte sie. Sie griff nicht an - sie floh!
    Sie riß den Flugbesen herum, stieg auf. Ein heulender Laut erklang.
    Er wurde überlagert von einem anderen Geräusch, wirbelnd, flappend, pfeifend. Der Große schleuderte seinen Prydo wie einen Bumerang ihr nach! Und in der Luft veränderte der Prydo sein Aussehen! Flügel wuchsen, ein Kopf entstand, ein Körper, Klauenbeine… Ein großer Raubvogel strich durch die Luft, gab den Jagdschrei von sich. Der Raubvogel wuchs zur Größe der Hexe an und griff sie an.
    Im letzten Moment bemerkte sie den Verfolger in der Luft, tauchte unter ihm weg und verlor fast die Kontrolle über ihren Besen. Der Raubvogel setzte sofort wieder nach, stieß auf sie herab, um seine Klauen in ihren Körper zu schlagen.
    Sie schrie und jagte ihm einen Feuerball entgegen wie einen Kugelblitz. Der Raubvogel raste direkt in die grelle Entladung hinein, stand sekundenlang im Zentrum der Explosion. Ein schwarzes Skelett, wirbelnde Federn, die sich funkensprühend auflösten… Dann bildete er sich wie der Phönix aus der Asche wieder zu einem gesunden Raubvogel zurück. Aber die Hexe hatte einen geringen Vorsprung gewonnen.
    Unter der Silbermaske verzog Eysenbeiß das Gesicht. Die Hexe war stärker geworden, als er geglaubt hatte. Er wähnte sie erschöpft, aber sie kämpfte! Und fast hätte sie den Prydo zerstört…
    Möglicherweise gelang es ihr beim nächsten Versuch!
    Das mußte er verhindern. Er sah auch schon eine Möglichkeit. Abermals setzte er seine Fähigkeit ein, Gegenstände aus der Zukunft zu sich zu holen. Er griff nach dem Flugbesen! Er brauchte nur ein, zwei Sekunden in die Zukunft zu packen.
    Da hielt er den Besen in den Händen!
    Der verlor, weil er plötzlich doppelt existierte, im gleichen Moment seine tragende Kraft. Zwei Sekunden lang stürzte die Hexe dem Boden entgegen, dann löste sich der Besen in ihren Händen auf - und sie schrie, fiel. Aber Eysenbeiß fühlte in dem Holz in seinen Händen die zurückkehrende Kraft.
    Auch er konnte mit diesem Holz fliegen…
    Er tat es nicht. Er sah, wie die Hexe aus fünf Metern Höhe auf den Boden stürzte, sich wie ein Fallschirmspringer abrollte und wieder auf die Beine kam. Und sie gab dem Besen einen Befehl. In seinen Händen wurde er lebendig, wirbelte ihm förmlich um die Ohren wie ein von unsichtbaren Händen geführter Prügelstock. Die Lage wurde gefährlich. Die Hexe konnte ihn mit diesem Holzstab erschlagen!
    Mit beiden Händen packte er zu, bekam den Besen wieder in den Griff und zerbrach ihn. Das half ihm nicht. Die beiden Einzelteile droschen weiter auf ihn ein. Da stürzte sich der Prydo- Raubvogel auf die Hexe herab, stieß mit den Klauen nach ihrem Gesicht. Aufschreiend versuchte sie, ihn abzuwehren, schlug nach ihm und hatte keine Gelegenheit mehr, den Flugbesen zu kontrollieren.
    Eysenbeiß stieß ein meckerndes Lachen aus, packte die zu Boden fallenden Teile und rammte sie fest in den Ackerboden. So schnell kamen die aus eigener Zauberkraft nicht mehr frei. Dann beschleunigte er seine Schritte und eilte der Hexe entgegen, die jetzt auf dem Rücken lag und immer noch nach dem über ihr flatternden und sie angreifenden Raubvogel schlug.
    Als sie ihn sah, erlahmte ihre Abwehr, weil auch der Vogel seine Angriffe einstellte und wieder zum Prydo wurde. Eysenbeiß streckte die Hand empor und fing ihn aus der Luft.
    Er lachte wieder höhnisch.
    »Du wirst brennen, Hexe«, zischte er unter seiner Maske hervor. »Im Namen der Inquisition Seiner Majestät…«
    »Du bist wahnsinnig«, fauchte sie, versuchte, sich aufzurichten, aber er setzte seinen Fuß auf ihre Schulter und drückte sie auf den Boden zurück. Als sie einen Zauber gegen ihn versuchte, stieß er mit dem Prydo nach ihr. Sie schrie auf und krümmte sich.
    »Ich weiß, die Inquisition gibt es nicht mehr… Aber ich handle auch ohne sie. Ich bin dein Ankläger, dein Richter und dein Henker, Hexe! Brennen

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