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0336 - Die Todesmaske

0336 - Die Todesmaske

Titel: 0336 - Die Todesmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra für einen Moment deckungslos, und der Professor setzte sofort mit einem Fausthieb nach. Aber irgendwie mußte der Weiße sich doch wieder zur Seite gedreht haben. Zamorra verfehlte ihn. Dafür traf ihn die Faust des anderen mit der Wucht einer Dampframme. Zamorra rang nach Luft, während der Schmerz in ihm förmlich explodierte. Hinter sich spürte er die Kante des Schneewittchensarges und ließ sich zur Seite fallen. Der Weißgekleidete hatte ihn angesprungen und prallte jetzt gegen den Sarkophag. Er erstarrte förmlich.
    Zamorra setzte eine Beinschere an. Er wollte den Mann zu Fall bringen. Aber da richtete der sich mit einem wilden Schrei wieder auf und riß die Arme hoch, mit denen er sich im Innern des Schneewittchensarges auf dem Samt abgestützt haben mußte.
    In einer Hand hielt er eine hölzerne Maske.
    Sie schien von innen heraus zu leuchten. Trotz des Dämmerlichtes konnte Zamorra sie klar und deutlich sehen. Er sah aber auch den Dolch, dessen Klinge leicht gewellt war wie ein malaischer Kris. Und…
    Die Schlange.
    Sie hatte in den Unterarm des Mannes gebissen, der den Dolch hielt. Er schrie nicht aus Triumph, sondern aus Schmerz, schlug mit der hölzernen leuchtenden Maske nach der Schlange, und sie ließ den Arm wieder los. Dann flirrte wieder etwas Blaues aus seinem Gesicht und hüllte die in den Sarkophag zurückfallende Schlange ein.
    Zamorra sah, wie sie durch den Sarkophag hindurch fiel, umgeben vom blauen Leuchten, und in der Tiefe unter dem Boden irgendwo sich verdunkelnd verschwand.
    Da trat er zu.
    Er traf beide Schienbeine des Weißen, und der kippte herum und stürzte auf Zamorra zu. Der Parapsychologe empfing ihn passend und registrierte zufrieden, daß der Mann, der so unheimlich viel verkraften konnte, hörbar ächzte. Zamorra schlug mehrmals hintereinander auf dieselbe Stelle. Der Weißgekleidete rollte stöhnend und leicht verkrümmt zur Seite. Zamorra versetzte ihm noch einen betäubenden Fausthieb. Der Weiße erschlaffte.
    Zamorra atmete hörbar durch. Die beiden Streifschüsse an Oberarm und Seite begannen zu schmerzen. Aber er achtete nicht darauf, sondern kümmerte sich um den Schlangenbiß. Er untersuchte die Wunde. War die Schlange giftig? Zamorra nahm dem Mann den Dolch aus der Hand, die den Griff der Waffe immer noch umklammerte, schnitt einen Streifen von dessen weißem Hemd ab und band den verletzten Arm dicht unter der Achsel straff ab. Die Wunde saß zwar dicht am Handgelenk, aber die schnellen Bewegungen des Kampfes konnten das Gift sehr rasch hochgepumpt haben. Dann schnitt Zamorra die Bißwunde auf, damit das austretende Blut das Gift aus dem Körper spülen konnte. Mehr konnte er im Moment nicht für den Mann tun, der ihn hatte töten wollen.
    Er richtete sich wieder auf und betrachtete den Dolch und die Maske nachdenklich, die zu Boden gefallen war. Die Maske schien beschädigt zu sein, eine Augenpartie war zerstört. In der anderen saß ein funkelnder roter Stein und erzeugte das schwache Leuchten.
    Ein ebensolcher roter Stein saß im Griff des Dolches, dessen Klinge nicht nur gewellt, sondern stellenweise mit bösartigen Zacken und Widerhaken versehen war. Die Waffe konnte furchtbare Wunden reißen…
    Einen Augenblick lang hatte Zamorra nicht aufgepaßt. Die Bewußtlosigkeit des Weißgekleideten war nur gespielt gewesen. Der Mann konnte noch mehr einstecken, als er gezeigt hatte. Seelenruhig hatte er den Schlangenbiß verarzten lassen, dabei nicht einmal mit der Wimper gezuckt, und jetzt, als Zamorra sich sicher fühlte, griff er wieder an!
    Ein wütender, kraftvoll geführter Fußtritt schleuderte Zamorra halb in den Sarkophag. Für Augenblicke war er wehrlos. Der Weiße nutzte das sofort aus. Er federte hoch, riß Zamorra den Dolch aus der Hand und stieß erbarmungslos zu.
    ***
    Tendyke erholte sich ziemlich schnell. Er sah sich um, konnte aber außer den Knochenmännern nichts erkennen, die sich bemühten, das Stahlgerüst der FALCONET vom Schiff zu entfernen.
    Rob Tendyke schüttelte sich. Der Lederstetson hatte sich im Wasser geweitet und drohte ihm jetzt über die Ohren zu rutschen. Es spielte keine große Rolle. Er kletterte vom Achterkastell aufs Hauptdeck herunter und lief nach Backbord. In der Tat sah er da unten das kleine Rettungsboot längsseits liegen. Zwei Mädchen lagen reglos darin.
    Tendyke war sicher, daß sie noch lebten, nur besinnungslos waren. Yancey hätte sie sonst in seinem derzeitigen Zustand mit Sicherheit über Bord

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