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0376 - Stimmen aus der Vergangenheit

Titel: 0376 - Stimmen aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Plattenspieler war nicht aufzutreiben gewesen. Danach war es ihm gelungen, noch weitere Platten von anderen Sammlern käuflich zu erwerben.
    Jetzt verbrachte Mehlhammer seinen Urlaub auf der Erde, und als die Evakuierung befohlen wurde, mußte er feststellen, daß für ihn als Urlauber kein Notfall-Plan vorlag. So blieb er in der Wohnung seines Freundes Cofola, der ebenfalls eine große Musiksammlung besaß und die dazugehörenden Wiedergabegeräte. Cofola wohnte am Rand der Alpen, zusammen mit seiner großen Familie und einem riesigen, treuen Hund. Der eingefleischte Junggeselle Mehlhammer ging viel mit diesem Hund spazieren, denn er gehörte Cofolas Tochter Anette.
    Aber das alles ereignete sich nur am Rande. Wichtig war, daß Professor Mehlhammer über die plötzliche Leere in der Cofolaschen Wohnung alles andere als traurig war. Nun endlich hatte er Gelegenheit, in den unbekannten musikalischen Schätzen seines Freundes herumzuwühlen und sich Aufnahmen zu machen. Der Angriff der Dolans interessierte ihn nicht.
    Als dann die Familie endlich wieder zurückkehrte, einschließlich Anette und Hund, brummte Mehlhammers Schädel wie ein Bienenkorb. Tausend verschiedene Melodien hatten sich darin eingenistet, und bald konnte er die eine nicht mehr von der anderen unterscheiden.
    In diese Situation hinein platzte Mercants Aufruf.
    Cofola hatte gerade mit feierlicher Miene eine kleine Schallplatte auf den riesigen Wiedergabeapparat gelegt und gesagt: „Du wirst es nicht glauben, lieber Ambrosius, aber den Text zu diesem Lied hat einer meiner Vorfahren verbrochen - so wenigstens steht es in der Familienchronik. In Kössen ist gut küssen - es wurde ein Welterfolg."
    Mehlhammer saß neben Anette, eine Hand auf ihrem Knie.
    „Wir wollten eigentlich nur mal hören, ob es Neues von der Front gibt. Vielleicht kannst du später..."
    „Eine bezaubernde Melodie", ließ sich Cofola nicht ablenken. Er legte den Abnehmer auf. „Dauert ja nur drei Minuten..."
    Mehlhammer mußte zugeben, daß sein Freund recht hatte, aber dann horchte er plötzlich auf. Aus dem Videogerät kam auch eine Melodie, kein elektronisches Gejaule, wie er es stets nannte, sondern richtige Musik. Es war eine Melodie, die ihm durch Mark und Bein ging.
    Auch Cofola wurde aufmerksam.
    „Was ist denn mit denen los? Sentimentale Anwandlungen?"
    Mehlhammer lauschte verzückt aber dann wurde die Melodie plötzlich von der aufgeregten Stimme des Ansagers unterbrochen, die immer wieder die Aufforderung wiederholte, derjenige solle sich melden, der den Text des Liedes kenne. Es sei lebenswichtig für den Fortbestand der Erde und des Solaren Imperiums.
    Cofola schüttelte den Kopf.
    „Jetzt sind sie alle verrückt geworden..."
    „Ruhe!" fuhr Mehlhammer ihn an. „Hör doch zu..."
    Der Ansager erklärte gerade: „... stehen folgende Tatsachen fest, die den Sammlern und Liebhaber als Hinweis dienen könnten: Bei den Interpreten handelt es sich um die Clark-Sisters, einer Gesangsgruppe Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts. Titel und Text des Liedes werden gesucht. Eine direkte Leitung zum Chef des Solaren Abwehrdienstes wurde eingerichtet. Helfen Sie uns, der Bestand unserer Rasse hängt von Ihrer Mitarbeit ab..."
    Und wieder erklang die Melodie.
    Mehlhammer vergaß sogar Anette.
    „Kennst du sie?" fragte er seinen Freund. „Clark-Sisters...? Ich habe Aufnahmen von ihnen, aber sie liegen auf Plophos."
    Cofola zuckte die Schultern.
    „Ich bin nicht sicher. Ich habe viele der alten Aufnahmen nur auf Band ohne Titelangaben und so. Wir müssen einfach suchen. Vielleicht haben wir Glück. Fangen wir gleich an, scheint ja eilig zu sein."
    Mehlhammer tätschelte zuerst Anettes Knie, dann den Kopf ihres Hundes, ehe er sich seufzend erhob und Cofola zu helfen begann.
    Er hätte nie gedacht, daß ein Hobby auch Arbeit bedeuten kann.
     
    *
     
    Zwischen OLD MAN und Mercants Hauptquartier in Terrania war eine direkte Leitung eingerichtet worden. So erfuhr Rhodan laufend, was auf der Erde geschah und welche Ergebnisse die fieberhafte Suche nach dem Text des Liedes ergab.
    Es blieben noch zehn Stunden.
    Vorsichtshalber hatte General Janos Ferenczy den Befehl erhalten, alles zur Räumung der Robotstation vorzubereiten. Rhodan wollte kein Risiko eingehen.
    Auf dem Bildschirm erschien Mercants Gesicht.
    „Verzeihung, Sir, aber wir haben einen Text hereinbekommen, der rhythmisch zwar zu der Melodie paßt, mir aber reichlich sinnlos erscheint. Es kann doch nicht möglich sein, daß

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