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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
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sein.« Der Mann sah an mir vorbei, als schäme er sich jetzt dieser Tatsache.
    »Außer Ihnen gibt es keine Verwandten?«
    Der Bruder des Ermordeten schüttelte den Kopf.
    »Was werden Sie mit der Detektei anfangen? Sie verkaufen?«
    »Auf jeden Fall die Finger davon lassen. Meinem Bruder ist seine Schnüffelei nicht gut bekommen…« Seine Stirfime hatte einen fast zornigen Klang.
    »Es ist vielleicht zu früh, von solchen Dingen zu sprechen«, fuhr Mr. High fort. »Aber einer meiner Beamten hat die Absicht, sich selbstständig zu machen. Er sucht schon lange nach einer günstigen Gelegenheit. Agent Cotton hat es satt, für andere zu schnüffeln, wie Sie es nennen.«
    Motter sah mich an wie einen Selbstmordkandidaten, und ich gab den Blick ebenso verdutzt zurück. Ich hatte nie die Absicht geäußert, mich in das Heer der privaten Detektive einzureihen, die mehr zu nagen als zu beißen haben.
    »Hören Sie, Chef…«, begann ich, aber er winkte ab.
    »Ich weiß, was Sie sagen wollen, Jerry. Aber ich bin überzeugt, Mr. Motter wird keinen übertriebenen Preis fordern.«
    »Ich bin kein Halsabschneider«, bestätigte der, erleichtert, dass er diese unerwartete Erbschaft so schnell wieder los wurde.
    So wurde ich also der Inhaber einer privaten Detektei, noch bevor ich es richtig begriff.
    »Sie können schon morgen anfangen, sonst laufen Ihnen inzwischen die Kunden weg«, meinte Mr. High, als Motter gegangen war.
    ***
    Ich nahm das Polizeisiegel von der Tür und holte den Schlüssel aus der Tasche, den mir Lieutenant Beekman am gestrigen Abend übergeben hatte.
    In dem Büro herrschte ein muffiger Geruch, und ich stieß als erstes die Fenster auf. Hinter mir an der Tür klopfte es. Herein kam der Mann, bei dem ich ein blinkendes Messingschild bestellt hatte: Jerry Cotton, private Ermittlungen.
    »Machen Sie’s ran!«, sagte ich und begab mich auf einen Rundgang durch die Räume. Außer dem Büro gab es noch einen zweiten Raum, in dem zwei Aktenschränke standen. Von da aus gelangte man in eine kleine Kammer, die eine Couch, einen Kühlschrank, und einen kleinen Elektroherd enthielt.
    Die Klingel schreckte mich auf. Ehe ich noch reagieren konnte, kam ein schlankes blondes Girl herein. Sie stellte ihre Tasche auf den Schreibtisch und löste den Schal um ihren Hals. Sie musterte mich wie ein 5000-Dollar-Collier bei Tiffany.
    »Was kann ich für Sie tun, Miss?«
    »Sie sollten lieber fragen, was ich für Sie tun kann, Mr. Cotton. Ich bin Susan Angel!«
    »Sehr erfreut, Miss Angel. Und was können Sie für mich tun?«
    »Mögen Sie Kaffee, Mr. Cotton?«
    »Ein Schluck Whisky wäre nicht zu verachten!« Sie sah mich mit einem strafenden Blick an, aber zielsicher steuerte sie um den Schreibtisch herum, zog ein Fach auf und stellte eine volle Flasche auf die Platte.
    »Gläser sind im Fach darunter«, sagte sie und riss die Stanniolumhüllung vom Flaschenhals. Bei mir dämmerte es.
    »Sie sind die Sekretärin Motters, nicht wahr?«
    »Ich nehme an, Sie werden mich brauchen können, Mr. Cotton.«
    »Ich weiß nicht recht, Miss Angel. Bis jetzt war kein Klient hier, der meine Dienste in Anspruch genommen hätte.«
    »Dazu ist es auch noch zu früh.« Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Halb neun! Um diese Zeit kommt noch niemand.«
    »Dann könnten wir frühstücken gehen«, schlug ich vor. Sie lehnte ab.
    »Jemand muss immer hier sein. Gehen Sie einstweilen um die Ecke zu Charlie, Sie essen dort ausgezeichnet und billig. Versuchen Sie seine Hamburger - es gibt nirgends bessere!«
    Sie fing an, sich unentbehrlich zu machen. Ich erwog einen Augenblick lang, ob ich hierbleiben oder Charlies Hamburgers tatsächlich auf ihre Qualität untersuchen sollte. Die Klingel schlug an und nahm mir die Entscheidung ab.
    Susan Angel öffnete einem älteren Herrn die Tür. Sein Alter bewegte sich um die Fünfzig herum, und er war gekleidet wie jemand, der es sich leisten kann, nicht lange nach dem Preis für einen Anzug zu fragen. Er platzierte seinen Hut, einen grauen Homburg, auf die Schreibtischplatte und setzte sich unaufgefordert auf den Stuhl, den ihm Susan Angel vor den Tisch schob. Das Girl verschwand im Nebenraum, ließ aber die Tür einen Spalt offen. Gleich darauf erklang das Geklapper einer Schreibmaschine. Vielleicht war sie es noch von Motters Zeiten her gewohnt, Vollbeschäftigung um jeden Preis anzudeuten. Ich ging hin und zog die Tür zu.
    »Sie sind also Motters Nachfolger?«, fing mein Besucher an.
    »Stimmt. Was

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