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0433 - Die Stadt der tausend Fallen

Titel: 0433 - Die Stadt der tausend Fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Säule."
    Atlans Augen verengten sich.
    „Was ist mit dieser Säule? Welche Verbindung hat sie zu Corello?"
    „Ich verstehe dich nicht", erwiderte Kytoma. „Deine Stimme klingt gut, aber deine Worte verwirren mich."
    Atlan blickte zur Säule hinüber. Die Figuren schienen im Sonnenlicht zu tanzen. Konnte die Blinde das sehen? Oder fühlen?
    Diese Säule war geheimnisvoll. Atlan war sicher, dass es sich um eine Kultstätte der Anti-Priester handelte.
    „Wir könnten die Säule mit auf einen anderen Planeten nehmen und sie dort aufstellen", schlug Atlan vor. „Dann könntest du immer in ihrer Nähe sein und gleichzeitig mit glücklichen Menschen leben."
    Während er sprach, veränderte sich Kytomas Gesichtsausdruck.
    Sie sah entsetzt aus.
    „Du würdest die Säule von diesem Platz wegnehmen?"
    „Natürlich nur, wenn du es möchtest", beruhigte Atlan das Mädchen. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. „Die Säule soll an ihrem Platz bleiben", verlangte sie. „Wenn du sie wegnimmst, werde ich dich töten. Ich werde jeden töten, der sie nur anrührt."
    Atlan starrte sie überrascht an. Er hätte ihr soviel Aggressivität nicht zugetraut. Erstaunt erkannte Atlan, dass er ihr glaubte. Er hielt sie für fähig, Saedelaere und ihn umzubringen, obwohl er keine klaren Vorstellungen davon hatte, wie sie dabei Vorgehen würde.
    „Die Säule wird an ihrem Platz bleiben", versicherte er ihr hastig.
    „Und du kannst ebenfalls in Tapura leben." Ihr Gesicht bekam Farbe. Nur die Augen blieben tot und leer.
    „Eines Tages wird Tapura von dem Schrecklichen befreit sein", sagte sie verträumt. „Dann werden Menschen zu der Säule kommen und Kraft aus ihr schöpfen." Die Säule!
    Atlan holte tief Atem. Er hätte es längst merken müssen.
    Spätestens nachdem das Mädchen seine Verbundenheit mit diesem steinernen Gebilde bekundet hatte.
    Alles, was man spürte, wenn man sich dieser Stadt näherte, ging von dieser Säule aus. Tschubai hatte gesagt, dass die Stadt die Kraft Corellos ausstrahlte. Der Mutant hatte sich getäuscht. Nicht Corello, sondern diese Säule verlieh der Stadt eine ungewöhnliche Ausstrahlungskraft. Die Säule fungierte als eine Art Wächter, die einsuggerierte und allein auf diese Weise die Stadt verteidigte. Die Anti-Priester hatten in dieser Säule den Mittelpunkt der Stadt gesehen. Und Corello, der den Vorteil des Kunstwerks erkannt hatte, war niemals auf den Gedanken gekommen, es zu zerstören.
    Aber auf welche Weise übermittelte die Säule das Gefühl der Gefahr und des Unbehagens? War in ihrem Innern ein Psi-Sender verborgen? Es war den Anti-Priestern zuzutrauen, dass sie ein solches Gerät gebaut hatten.
    Das Merkwürdige war, dass man die Kraft der Säule spürte, noch bevor man sie gesehen hatte. Ihre Ausstrahlungskraft reichte bis zum Stadtrand.
    Aber es war bestimmt nicht irgendein Sender, der im Innern der Säule verborgen war, überlegte Atlan weiter. Er war ganz sicher, dass Kytoma an nichts Technischem so hängen würde. Es war etwas anderes - etwas Übernatürliches.
    Was für eine Stadt, dachte Atlan und erschauerte. Vielleicht war sie wirklich nur ein paar Jahrtausende alt, aber in ihren Mauern barg sie die Geheimnisse von Jahrmillionen. Alte Geschichten der Antis fielen ihm ein, Legenden des Baalol-Kults, von denen die Geschichtsforscher bisher angenommen hatten, dass sie nur dazu dienten, die Gläubigen zu beeinflussen.
    Man müsste dieser Sache bis zu ihrem Anfang nachgehen, überlegte Atlan.
    In welchem Zusammenhang mit der Säule stand Ribald Corello?
    Ein sensibler Mutant wie er musste etwas über diese Säule wissen. Bestimmt wäre er in der Lage gewesen, diesen großen Stein zu vernichten.
    Atlan kam sich leer und verloren vor.
    „Wir wollen weitergehen", sagte er leise Kytoma sagte unvermittelt: „Das Gesicht Ihres Freundes! Was ist mit ihm? Es ist gefährlich! Ein gefährliches Gesicht. Ich spüre den Tod darin."
    „Es ist ein Cappin-Fragment", erwiderte Saedelaere mit heiserer Stimme. „Ich habe es unter einer Maske verborgen, dass niemand es sehen kann."
    „Ach so", antwortete Kytoma, als verstünde sie alles. Und dann, sehr gedehnt: „Ein Cappin-Fragment."
    Sie presste die Fingerspitzen gegen ihre Schläfen und neigte den Kopf.
    „Es will sich verändern", murmelte sie. „Es ... es will weg. Es sucht nach einem geeigneten Wesen."
    „Spürst du das Cappin-Fragment?" fragte Atlan erregt.
    Kytoma nickte. Plötzlich wich sie bis zur Hauswand zurück und presste sich

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