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0502 - Das Schwert des Vampirs

0502 - Das Schwert des Vampirs

Titel: 0502 - Das Schwert des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Llewellyn-Castle. Sie sah aus wie eine Messing-Skulptur, und sie konnte tatsächlich jederzeit zu Messing erstarren und sich so tarnen. Aber sie war ein Teil des Dämons Ssacah, der vor einigen Jahren von Professor Zamorra erschlagen worden war. Der Dämon war tot; seine Messing-Ableger, in denen Teile seines Bewußtseins existierten, gab es noch, und der Anführer des Ssacah-Kults, der Inder Mansur Panshurab, setzte alles daran, die Zahl der Messing-Ableger zu vermehren, um dem Kobra-Dämon eine Wiedergeburt zu ermöglichen.
    Er hatte Rückschläge hinnehmen müssen, sogar gewissermaßen aus den eigenen Reihen. Den anderen Dämonen der Schwarzen Familie gefiel es nicht, daß Ssacah kurz vor seinem damaligen Ende versucht hatte, seinen Machtbereich auszudehnen und in die Einflußgebiete anderer mächtiger Dämonen vorzustoßen. Das hatte später dazu geführt, daß Panshurab und der Ssacah-Kult für einige Zeit von der Erde vertrieben worden waren. Doch Stygia, die neue Fürstin der Finsternis, hatte die Rückkehr ins alte Reich erlaubt.
    Und seit kurzem gab es einen neuen Ssacah-Ableger.
    Einen hatte der Druide Gryf unbemerkt in Merlins Burg getragen. Lange Zeit hatte der Ableger dort auf seine Chance gewartet, denn Stygia hatte verboten, Merlin selbst zu beißen und mit dem Schlangenkeim zu infizieren. Sie befürchtete, Merlin sei zu stark und könnte den Spieß umdrehen. Jetzt aber hatte der Ssacah-Ableger es fertiggebracht, Merlins Tochter, die Silbermond-Druidin Sara Moon, zu beißen. Sie war jetzt eine Dienerin des großen Ssacah, und zugleich war, wie üblich, ein neuer Ableger entstanden.
    Mit beiden Ablegern hatte Sara Moon Merlins Burg erst einmal verlassen und war nach Schottland gegangen. Dort hatte sie »ihren« Ableger in den Llewellyn-Wagen geschmuggelt. Und so wie Gryf ahnungslos den anderen Ableger von der Echsenwelt in Merlins Burg gebracht hatte, so hatte jetzt Nicole Duval ahnungslos diese Messing-Kobra nach Llewellyn-Castle gebracht. [1]
    Längst hatte der Ableger das Auto verlassen. Sara Moon, nicht weit von Llewellyn-Castle entfernt, hatte die Messing-Kobra aktiviert und steuerte sie jetzt mit ihrem Geist. Sie selbst hätte es, nachdem sie durch den Biß der Kobra infiziert und zu einer Dienerin Ssacahs gemacht worden war, nicht geschafft, die weißmagische Schutzglocke um die Burg zu durchdringen. Sie hatte es vorsichtshalber erst gar nicht versucht. Aber die Kobra hatte sich »stillegen« lassen, und so, als einfaches Metall, war sie durch die Sperre gelangt.
    Jetzt hatte Sara Moon den Ableger reaktiviert. Für die geistige Verbindung gab es die Sperre nicht. Genau so hatte Mansur Panshurab den Ableger in Merlins Burg Caermaerdhin steuern können, nachdem die Messingschlange erst einmal innerhalb der Burg angekommen war, die noch dazu in einer anderen Dimension lag.
    Sara Moon sah durch die Augen des Ssacah-Ablegers. Sie war in diesem Moment der Geist der Schlange, steuerte das kleine Biest. Sara war zwar selbst nie in Llewellyn-Castle gewesen, aber es fiel ihr naturgemäß nicht schwer, sich in die Architektur alter Burgen und Festungen hineinzudenken. Sehr schnell wußte sie, wohin sie den Ableger steuern mußte.
    Es mußte ein Triumph ganz besonderer Güte werden, ausgerechnet den Lord der Erbfolge für Ssacah zu gewinnen! Mit allen seinen magischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die die Llewellyns seit Zehntausenden von Jahren besaßen - schon zu einer Zeit, von der die Geschichtsschreibung behauptete, daß es in dieser Gegend noch überhaupt keine Menschen gegeben hatte und die wenigen anderen Vormenschen noch unterhalb der Intelligenzstufe heutiger Primaten gewesen sein sollten. Bloß hatten die Tatsachen sich noch nie von nachträglicher menschlicher Geschichtsschreibung beeinflussen lassen, wie Lord Saris einmal spöttisch formuliert hatte.
    Ssacah sollte den Llewellyn bekommen! Deshalb hatte Sara Moon den Ableger in die Llewellyn-Burg gebracht.
    Die Schlange befand sich bereits im Zimmer. Langsam näherte sie sich dem Kinderbett…
    ***
    Durch Caermardhin heulten zehntausend Derwische. Merlin, der Zauberer, hatte sie mit einem Zauberspruch losgelassen, um seine unsichtbare Burg auf einem Berggipfel in Wales ausmisten und Ssacahs Schlangenbrut in den Orkus zu fegen. Er selbst wartete zusammen mit Professor Zamorra im Saal des Wissens ab, welches Resultat diese magische Aktion brachte.
    »Wo kommen die alle her?« staunte Zamorra, den Merlins Aktion an die Dämonen der Goethia

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