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0502 - Das Schwert des Vampirs

0502 - Das Schwert des Vampirs

Titel: 0502 - Das Schwert des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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steif und fest, daß die Lichtgeschwindigkeit nicht überschritten werden kann, und trotzdem bin ich selbst schon mit Raumschiffen unterwegs gewesen, die um ein vielfaches schneller sind. Unsere Physiker und Mathematiker haben nur den Trick dabei noch nicht gefunden. Aber vielleicht hat der Ssacah-Kult einen Trick gefunden, die absolut sichere Abschirmung zu durchdringen. Sag niemals nie, großer Merlin.«
    Plötzlich tauchte Teri Rheken zwischen ihnen auf. Als Merlin die Derwische gerufen hatte, hatte die Silbermond-Druidin mit dem hüftlangen goldenen Haar Caermardhin per zeitlosem Sprung verlassen, weil ihr die Geräuschkulisse dieser Säuberungskolonne auf die Nerven gegangen war. Jetzt, wo es wieder still geworden war in der Burg, kam sie zurück.
    »Ich war in Cwm Duad«, sagte sie. Das war ein kleines Dorf im Tal nördlich von Caermardhin. Zamorra hob die Brauen. »In diesem Aufzug?«
    Er deutete auf die Druidin, die sich wieder einmal in textilfreier Pracht zeigte, weil sie sich von Kleidung eingesperrt fühlte. Wo immer es möglich war, verzichtete sie darauf oder trug nur, was wirklich unbedingt erforderlich schien.
    Sie lachte, schüttelte den Kopf und schnipste mit den Fingern. »So«, sagte sie und trug durch Zauberei ein wadenlanges Kleid, das nach einem zweiten Zauberschnippen wieder verschwand. »Ich werde doch nicht die puritanischen Bürger Cwm Duads in Verwirrung versetzen und mich mit der Vereinigung ehrbarer Altjungfern anlegen! Merlin - Caermardhin ist auf dem Berggipfel geradezu prachtvoll vor dem Nachmittagshimmel zu sehen!«
    Merlin zeigte keine Regung.
    Zamorra schnappte nach Luft. Caermardhin wird den Menschen sichtbar, wenn dem Dorf und der Welt Gefahr droht, hieß es in der alten Legende, die man sich in dem kleinen walisischen Dorf erzählte, und bisher hatte das immer gestimmt. Jedesmal, wenn in den letzten Jahren Merlins Burg sich den menschlichen Augen gezeigt hatte, hatte höchste Gefahr immer nur im buchstäblich allerletzten Moment unter Einsatz aller Kräfte abgewandt werden können.
    »Merlin«, sagte Zamorra leise und berührte sanft den Arm des Weißbärtigen. »Weiser Berater und mächtiger Freund - glaubst du immer noch an Halluzinationen? Gefahr droht, und diese Gefahr geht vom Ssacah-Kult aus! In der Burg des Königs regiert die Schlange! hat mir die Quelle des Lebens gesagt.«
    »Aber die Derwische haben sie nicht gefunden.«
    »Weil sie sich vermutlich in Saras Unterkunft versteckt.«
    Teris Augen wurden groß. »Dann müssen wir aber auch damit rechnen, daß sie Sara bereits gebissen hat!« stieß die Druidin hervor.
    »Sara wird die Schlange vernichten, ehe sie sie beißen kann. Sie ist meine Tochter!« behauptete Merlin.
    Teri schüttelte den Kopf. »Dann säße deine Tochter jetzt nicht mehr gelassen hinter ihrer Abschirmung, sondern hätte, allein um uns alle zu beruhigen und dir, Merlin, klar zu machen, daß es keine Halluzination war, uns die tote Schlange präsentiert!«
    Sie machte eine kurze Pause und fuhr dann bitter fort: »Ich denke, mir ist jetzt klar, warum sie sich zurückgezogen hat und nicht gestört werden will. Sara ist jetzt eine Dienerin des Ssacah-Kultes!«
    ***
    Butler Williams Augen wurden groß wie Flutlichtscheinwerfer, als Nicole ihm von ihrem Erlebnis in Cluanie Bridge erzählte. Stan McMour, der schon einmal versucht hatte, Lord Saris’ Leben vorzeitig zu beenden und der schon am Tag nach seiner Verhaftung wieder auf freien Fuß gesetzt worden war, war wieder aufgetaucht! »Dann war er es also, der hier anrief und dann wieder auflegte«, murmelte William.
    »… weil ich in Ulluquarts Pub dazu kam und mich seiner annahm«, ergänzte Nicole. »Diesmal bekam er von Torre Gerret den Auftrag, den kleinen Rhett umzubringen, nur brachte er das wohl nicht übers Herz, wechselte kurzentschlossen die Seiten und beichtete. Damit müßten wir diesen Torre Gerret festnageln können.« [2]
    »Er geht also zur Polizei und sagt aus?«
    »Nicht ganz freiwillig«, berichtete Nicole. »Er hat den Fehler begangen, vor Ulluquarts und meinen Augen und Ohren zuzugeben, daß er als Berufskiller arbeitet. Da konnte ich ihn doch nicht mehr laufen lassen. Aber vielleicht bekommt er Strafmilderung, wenn er Gerret ans Messer liefert. Inzwischen dürfte die Polizei aus Inverness ihn bereits abgeholt haben. Ich rufe mal bei Ulluquart an und frage… ach, zum Teufel, dessen Telefon ist ja zerschossen worden. Na, dann eben nicht…«
    Wiliam hob die Brauen. »Mademoiselle

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