Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0524 - Die Gelben Eroberer

Titel: 0524 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Millionen verschiedenartig geschliffener Flächen, die wie Spiegel wirken. Der ganze Planet wirkt wie ein riesiger Diamant, ein planetengroßer Kristall, ein millionenfacher Spiegel, der das Licht seiner beiden Sonnen in allen Farben reflektiert und jeden blendet, der sich ihm unachtsam nähert. Du kannst ihn nicht verfehlen, denn selbst über Lichtjahre hinweg leuchtet er mehr als jeder andere Stern.
    Was ist mit dem Kristallplaneten? Warum sollen wir zu ihm, Harno?
    Die Gedankenimpulse Harnos waren so schwach geworden, daß der Mausbiber sie kaum noch wahrnehmen konnte. Er fürchtete, daß der Kontakt abbrechen könnte, ehe er das Wichtigste erfahren hatte.
    Harno? Bist du noch da? Der Kristallplanet... was ist damit?
    Noch einmal kam Antwort, schwach und kaum zu vernehmen.
    Er ist wichtig, äußerst wichtig. Findet ihn, schnell! Ich melde mich wieder, sobald es mir möglich ist. Dreitausend Lichtjahre im Inneren des Schwarms, zentral stehend - unverkennbar ...
    Die Impulse erloschen jäh.
    Gucky blieb noch liegen, öffnete aber die Augen. Er sah gegen die niedrige Decke der Kabine und überlegte, ob es Sinn habe, noch einmal eine Kontaktaufnahme zu versuchen. Harno hätte ihm wenigstens eine genauere Positionsangabe übermitteln können. Dreitausend Lichtjahre - das war mehr als vage. Auf der anderen Seite sollte ja der märchenhafte Kristallplanet nicht zu übersehen sein. Man würde es versuchen müssen.
    Noch während er sich vom Bett erhob, fing er die Gedanken Kasoms auf, und die waren alles andere als beruhigend. So schnell er konnte, rannte er in die Kommandozentrale.
    Alle drei Männer saßen in den breiten Kontursesseln, gespannt und aktionsbereit.
    „Warum habt ihr mich nicht geholt?" fragte Gucky und setzte sich in den vierten Sessel. „In so einer Situation ..."
    „Du wolltest nicht gestört werden", unterbrach ihn Kasom knapp. „Hiermit wären wir auch allein fertig geworden. Man hat uns geortet."
    „Das weiß ich inzwischen auch. Übrigens hatte ich Kontakt mit Harno. Kasom, wir müssen den Kurs ändern, und zwar um hundertachtzig Grad."
    Kasom sah nicht einmal auf.
    „Gegen den Schwarm? Was soll das?"
    „Harno konnte mir nicht mehr die Position angeben, aber wir sollen nach zwei blauen Riesensonnen suchen, die einen künstlichen Planeten umlaufen - einen Kristallplaneten. Harno behauptet, sein Glanz wäre nicht zu übersehen."
    „Umkehren?" Kasom deutete auf die Orterschirme. „Sie haben uns geortet und sind hinter uns her. Wenn wir wenden, fliegen wir gegen den Strom. Das ist gefährlich, Gucky."
    „Angreifen können sie uns hier genauso wie im Zentrum des Schwarms. Wir programmieren einen Linearsprung über dreitausend Lichtjahre, dann sehen wir. weiter. Vielleicht verlieren sie uns."
    „Sie wissen, daß wir da sind, und werden uns immer wiederfinden."
    Gucky sah Kasom wütend an.
    „Tu mir einen Gefallen und rede nicht soviel! Wir vergeuden nur wertvolle Zeit. Jede Sekunde ist kostbar. In meiner Eigenschaft als Kommandant des Unternehmens ..."
    „Ja, ist schon gut. Alaska, programmieren Sie den neuen Kurs und die Linearetappe. Was haben wir schon zu verlieren ...?"
    Ras Tschubai hatte sich nicht eingemischt, aber jetzt fragte er: „Hat Harno nichts angedeutet? Ich meine, er hätte zumindest sagen sollen, was uns bei dem sagenhaften Kristallplaneten erwartet."
    „Er sagte nur, es sei wichtig, sehr wichtig. Und Harno sollte es schließlich wissen. Er ist schon lange ein Gefangener des Schwarms."
    Ras stellte keine weiteren Fragen mehr.
    Die heranjagenden Kleinraumschiffe waren auf den Schirmen gut zu erkennen. Zweifellos handelte es sich um Kampfeinheiten oder Jäger, denen die Überwachung des Schwarms oblag. Sie machten einen wendigen, schnellen und gut bewaffneten Eindruck, aber keiner der Insassen der Space - Jet verspürte Lust, es auf eine Probe ankommen zu lassen.
    Ras schätzte die Zahl der Verfolger auf zweihundert.
    Inzwischen war Alaska mit der Programmierung fertig. Die Folie wurde eingeschoben, der Vorgang lief an. Jetzt erst entschloß sich Kasom dazu, die Space - Jet im Normalflug zu wenden.
    Sie hatten inzwischen eine Geschwindigkeit von nahezu fünfzigtausend Kilometern in der Sekunde erreicht - ein Sechstel der Lichtgeschwindigkeit. Dementsprechend weit war die Schleife, die Kasom fliegen mußte. Trotzdem kam sie für die Verfolger überraschend, die bestimmt nicht damit rechneten, daß ihre schon sichergeglaubte Beute nun in den Schwarm hineinzustoßen

Weitere Kostenlose Bücher