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0700 - Aphilie

Titel: 0700 - Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würden, eine Flotte von Fernraumschiffen auszurüsten und die Erde zu befreien. Die kosmologischen Koordinaten der heimatlichen Galaxis waren seit Jahrzehnten in den Speichern der SOL verankert. Man konnte sich die Milde der Revolutionsregierung nicht erklären und fragte sich allen Ernstes, ob die Söhne der reinen Vernunft denn wirklich gar so vernünftig seien.
    Wiederum war es Rhodan, der den überschäumenden Optimismus seiner Leute dämpfte.
    „Ich halte es für völlig widersinnig zu glauben, daß sie uns so leicht davonkommen lassen und damit außerdem noch eine ernste Gefahr für sich heraufbeschwören wollen", sagte er.
    Aber mehr konnte er ihnen nicht vorenthalten. Es war ein unbestimmbares, warnendes Gefühl, das ihn davon abhielt, an der Euphorie der anderen teilzuhaben. Und da er weiter nichts zu sagen wußte, hatte seine Warnung kaum einen dämpfenden Einfluß auf die überschäumende Freude der ändern.
    Vater Ironside und Bruder Serafino waren unmittelbar nach dem Urteil über die „Gruppe Rhodan" ebenfalls vor den Computerrichter geführt worden. Ihnen hatte die Maschine zugebilligt, daß sie aus Verblendung und „logischer Kurzsichtigkeit" gehandelt hätten.
    Es wurde ihnen freigestellt, ob sie sich der Gruppe Rhodan anschließen oder auf der Erde bleiben wollten. Für den Fall, daß sie bleiben wollten, hatten sie zu versichern, daß sie sich dem „Vormarsch der reinen Vernunft" kein zweites Mal mehr in den Weg stellen wollten. Vater Ironside leistete dieses Gelöbnis, ohne mit der Wimper zu zucken, und Bruder Serafino schloß sich ihm an. Danach wurden die Gefangenen einstweilen in ihre Quartiere zurückgebracht, denn auch die beiden Geistlichen sollten erst an dem Tage entlassen werden, an dem die SOL startete.
    „Vater", fragte Perry Rhodan, „haben Sie wirklich ein so starkes Verlangen danach, hier zubleiben? Unter lauter Verrückten, die die reine Vernunft entdeckt zu haben glauben, nur weil ihnen die Fähigkeit, Gefühle zu empfinden, abhanden gekommen ist?"
    Ironside blickte ihn aus hellen Augen an.
    „Selbstverständlich", antwortete er. „Ich gehöre zu den Menschen. Es ist meine Aufgabe, ihnen das Wort näherzubringen."
    „Wie viel Aussicht auf Erfolg rechnen Sie sich dabei aus?"
    „Danach darf ich nicht fragen. Ich habe gelobt, das Wort zu verkünden, und dieses Gelübde werde ich nicht brechen!"
    Die Lichter waren gedämpft. Es ging auf Mitternacht. Da wuchs aus dem Halbschatten eine hohe, breitschultrige Gestalt heran.
    „Ich habe keinerlei Gelübde geleistet", sagte sie ernst, „aber auch ich habe vor, auf der Erde zu bleiben!"
    „Michael... du?" fragte Rhodan überrascht.
    „Ja, ich. Es ist undenkbar, daß wir die Menschen im Stich lassen."
    „Aber sie wollen doch im Stich gelassen werden!" hielt Rhodan ihm entgegen. „Sie schicken uns in die Verbannung!"
    „Aus dir spricht Bitterkeit, die dir keiner übel nehmen kann ...
    aber trotzdem ist es Bitterkeit", antwortete Roi Danton. „Es sind die Söhne der reinen Vernunft, allen voran dein alter Freund Reginald Bull, die dich ins Exil schicken. Aber außer den Anbetern der Vernunft gibt es auf der Erde Menschen, die noch so denken wie du und ich. Sie sind begeistert, daß du mit dem Leben davongekommen bist. Sie werden auf deine Rückkehr warten, Monat um Monat, Jahr um Jahr.
    Denn sie erwarten, daß du in der Heimatgalaxie eine mächtige Streitmacht ausrüstest und zurückkommst, um dein Erbe zurückzuerobern. Aber glaubst du im Ernst, daß du es schaffen wirst? Bist du nicht ebenso sicher wie ich, daß die Söhne der Vernunft diesem Vorhaben irgendeinen höchst wirksamen Riegel vorgeschoben haben? Und was wird aus der enttäuschten Hoffnung der Menschheit? Wird sie glauben müssen, daß du sie einfach sang- und klanglos im Stich gelassen hast? Wäre es dir nicht lieber, es gäbe auf der Erde einen - auch wenn er im verborgenen operieren muß -, der das Bild der Freiheit im Bewußtsein der Menschen aufrechterhalten kann?"
    Perry Rhodan machte eine fahrige Geste.
    „All das sind Illusionen", wehrte er sich. „In ein paar Monaten, spätestens in ein paar Jahren werden alle Menschen auf der Erde der Aphilie erlegen sein. Dann kräht kein Hahn mehr nach Perry Rhodan, nach dem, was wir unter Freiheit verstehen."
    „Bis auf die wenigen", parierte Roi Danton mit erhobener Stimme, „die gegen die entsetzliche Krankheit immun sind. Die der Rat der Vernunft jagen wird, bis sie nicht mehr weiterkönnen."
    „Und wie viele

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