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0727 - Spezialisten der Nacht

Titel: 0727 - Spezialisten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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innen", antwortete Vater gelassen. „Der gewaltige Materiebrocken entwickelt derartige Kräfte, daß er das Universum aufbricht. Er gleitet durch die Dimensionen in einen anderen Raum hinein, der mit unserem nichts gemein hat."
    „Akzeptiert", rief Arrad erregt. „Wenn es aber so ist, dann ergibt sich eine andere Frage. Du gibst zu, daß ein Schwarzes Loch unsichtbar ist? Du erklärst, daß die Ursache dafür in der Materieballung in seinem Innern liegt? Nur weil sie so hoch ist, kann das einfallende Licht nicht mehr reflektiert werden?"
    „So ist es", erwiderte Vater.
    Arrad lachte dröhnend.
    „Du bist ein Narr, Erryog. Jetzt hast du dich in deiner eigenen Falle gefangen. Wenn der Materieball tatsächlich in den Dimensionen verschwindet, dann befindet sich doch im Innern des Schwarzen Loches nichs mehr, absolut nichts? Oder?"
    „Richtig."
    „Wenn sich aber nichts mehr darin befindet, dann können sich die Gravitationskräfte auch nicht mehr auf die Umgebung des Schwarzen Loches bemerkbar machen. Wenn nichts mehr in diesem Ding ist, dann muß das Ding selber auch verschwinden.
    Du wirst zugeben, Erryog, daß der Materieball nicht einfach abwandern kann, ohne daß sich die Krümmung des Raumes auch aufhebt."
    „Das ist eben der Irrtum, Arrad. Die Krümmung des Raumes ist so stark, daß sie sich aus eigener Kraft nicht mehr aufheben kann."
    Arrad lachte noch lauter.
    „Wo die Ursache verschwunden ist, da gibt es auch keine Wirkung mehr, also gibt es auch keine Schwerkraftkonzentration mehr, die Grojocko ins Verderben reißen könnte. Wäre es doch so, daß du recht hast, Erryog, denn dann wäre Grojocko gerettet!"
    „Du irrst dich, Arrad. Leider. Die größte in unserem Universum denkbare Gravitationskonzentration, wie sie in einem Schwarzen Loch dieser Dimension besteht, kehrt auch unsere Naturgesetze um. Wenn du auf Grojocko bleiben würdest, dann könntest du erleben, daß sich Ursache und Wirkung umkehren." Arrad beugte sich vor.
    „Du willst also behaupten, daß ein Mann tot ist, bevor noch ein Schwert ihn in zwei Teile geschlagen hat? Du willst damit sagen, daß er in zwei Teile zerfällt, bevor das Schwert ihn überhaupt berührt hat?"
    „So ist es, auch wenn du es dir jetzt noch nicht vorstellen kannst."
    „Es tut mir leid, Erryog, wir können dir nicht folgen."
    „Das können wir in der Tat nicht", bemerkte der Zweiköpfige.
    „Wir haben also gehört, was du zu deiner Verteidigung zu sagen hast. Jetzt sollst du wissen, was man dir vorwirft. Hast du eindeutige Beweise dafür, daß sich im Innern des Schwarzen Loches tatsächlich nichts mehr befindet?"
    „Wir haben es berechnet."
    „Besteht der Ereignishorizont noch?"
    „Allerdings."
    „Dann gibt es also keinen eindeutigen Beweis?"
    „Nein", gab Vater widerwillig zu.
    „Du wirst also erst dann wissen, ob du wirklich recht hast, wenn Grojocko in das Schwarze Loch stürzt. Erst wenn der Planet durch den Ereignishorizont fällt, kannst du mit absoluter Sicherheit sagen, ob er ins Nichts rast oder ob er mit dem Materieball zusammenprallt, der sich im Innern des Schwarzen Loches befindet."
    „So ist es."
    „Und dennoch willst du Millionen von Zgmahkonen veranlassen, auf Grojocko zu bleiben. Du wagst es, Millionen einem solchen Risiko auszusetzen."
    „Weil ich weiß, daß es kein Risiko ist. Grojocko wird durch die Dimensionen in ein anderes Universum gleiten und dort weiterexistieren."
    „Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück", erklärte der Blinde.
    Das Urteil Mir war klar, daß ich verloren hatte.
    Als der Blinde mit dem Zweiköpfigen und den wissenschaftlichen Beratern zurückkehrte, waren wider Erwarten noch nicht alle Fragen beantwortet, die das Gericht hören wollte.
    Ich erhob mich von meinem Platz, so wie es sich ziemte.
    „Galkon Erryog", fragte der Blinde. „Das Schwarze Loch, das unser Schicksal ist, hat einen Durchmesser von 15 000 Wassy, Grojocko hat einen Durchmesser von 14 000 Wassy. Theoretisch paßt unsere Welt also in das Schwarze Loch. Was aber geschieht, wenn ein Planet mit einem Schwarzen Loch zusammenprallt, das einen Durchmesser von einem Wassy hat?"
    „Dann stürzt das Schwarze Loch in den Mittelpunkt des Planeten und verharrt dort. Der Planet bricht in sich zusammen und sackt innerhalb kürzester Zeit in das Schwarze Loch. Dabei verdichtet sich seine Materie so sehr, daß sie schließlich nur noch ein Milliardstel ihres ursprünglichen Volumens hat."
    „Das ist richtig. Das haben mir meine Berater auch

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