Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0743 - Inferno der Dimensionen

Titel: 0743 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einundzwanzig Segmente. Der Schaltstrom, der in das größte Segment floß, nicht mehr gedrosselt oder modifiziert, sondern mit voller Einschaltenergie, floß auch auf die anderen Teile über. Das Summen, laut und mächtig wie das einer der Schiffsmaschinen, wurde heller, schraubte sich binnen weniger Sekunden in die Höhe von Ultraschall hinauf und verschwand.
    Ein dröhnender Knall erschütterte das Schiff. Es war eines der Geräusche, die jedes lebende Wesen fühlte und hörte, ein fast emotionell auffangbarer Ton. Der Körper des Schiffes dröhnte wie eine Glocke auf.
    Niemand sprach.
    Aber wie auf ein unhörbares Kommando drehten sich die Köpfe aller Techniker in eine bestimmte Richtung. In der Nähe des geschützten Durchgangs zu den Fluchtgängen befanden sich große, transportable Bildschirme, die genau zeigten, was außerhalb des Schiffes geschah.
    Rhodans Finger zitterten.
    Er kam nicht auf den Gedanken, dieses Zittern zu verbergen.
    Jeder konnte es sehen: eine völlig natürliche Reaktion. Sein Körper war eiskalt und trotzdem in Schweiß gebadet. Er blickte ebenfalls auf die Schirme, zwischen Olw und Py hindurch.
    Der erste Eindruck war, daß die Farben schwächer wurden.
    Dann schloß sich innerhalb von drei Sekunden der furchtbare Mund, der gierig nach der SOL gegriffen hatte. Der leuchtende Ring schrumpfte zusammen, der Trichter wurde kürzer und verschmolz mit der Wand der Blase. Auch hier lösten sich die Farben auf und wechselten in rasender Geschwindigkeit in das bekannte Graublau über.
    „Ich hatte es erhofft, aber nicht erwartet!" flüsterte Rhodan.
    Seine Augen glitten hinüber zu einem anderen Schirm.
    Dieser Bildschirm zeigte die Ansicht, die sich den Linsen bot, wenn sie dorthin gerichtet wurden, wo die Suchflotte wartete.
    Auch dort geschah ein ähnlicher Vorgang. Atemlose Stille herrschte. Niemand wagte sich zu rühren. Alle standen völlig im Bann der überraschenden Ereignisse. Sie warteten starr vor Schreck, denn was sie dort sahen, konnte verschiedene Bedeutungen haben. Noch immer lagen Rhodans Finger um den Zentralschalter.
    Rund um die SOL schwanden die Farben dahin.
    Das brodelnde und gefährliche Ausbeulen, dieses künstliche Leben der Dakkardim-Blase hörte ziemlich schnell auf.
    Die konkaven Erscheinungen vermischten sich mit den konvexen, den Vorsprüngen, Falten und Warzen. Wenige Sekunden später gab es um die SOL herum nur noch Wände aus graublauer Farbe.
    Außerdem hörten sie alle, auch wenn sie nicht begriffen, warum es so war, daß die Triebwerke heruntergefahren wurden.
    Die Vibrationen eines Grenzbereichs tauchten kurz auf und vergingen ebenso schnell wieder, wie sie auf das Material übergegriffen hatten.
    „Die zweite Wand... sie hat Verbindung mit dem Sack!"
    murmelte jemand, der bereits erkannt hatte, was dort draußen geschah.
    Es dauerte eine Minute, dann hatte sich rund um die SOL, eine riesenhafte Kugelschale aus Hyperenergie gebildet. Lautlos und gespenstisch schloß sich auch der Kreis, durch den man noch vor kurzem die Echos der Suchschiffe hatte anmessen können.
    „Olw?" sagte Rhodan laut. Dieses Wort zerbrach die Anspannung in den Räumen in Scherben. Der Spezialist der Nacht drehte sich langsam herum. Auch er konnte noch nicht glauben, was er da sah.
    „Ja, Perry?" fragte er.
    „Was sagen Sie? Was ist dort draußen geschehen?"
    Olw überlegte, dann sagte er nachdenklich: „Das Schiff ist in einem winzigen, selbständigen Zwischenraum, also innerhalb einer Dakkardim-Kugel, eingeschlossen. Wir haben sozusagen das Ende des Auswuchses abgetrennt und ein Feld aufgebaut, das das Schiff schützt."
    „Stabil?"
    „Das weiß ich nicht. Ich brauche einen Platz, von dem ich als Wesensspürer jeden Teil der Kugelschaleninnenfläche genau prüfen kann."
    „Nichts leichter als das!" sagte Rhodan und hob seine Hand vom Schalter. „Den Rest überlasse ich wieder Ihnen und den anderen tüchtigen Leuten. Wir sollten versuchen, den Einbau des Beraghskolths zu beenden."
    „Das ist auch unsere Absicht!" gab Dobrak zu.
    Für den Moment schien die SOL gerettet. Als Rhodan, vollkommen erschöpft und kaum fähig, einen klaren Gedanken zu fassen, den Raum verließ, um sich in seine Kabine zurückzuziehen, fiel ihm ein weiterer Aspekt dieser furchtbaren Situation ein.
    Dieser Aspekt war, daß sich die Zonen der Instabilität schlagartig beruhigt hatten. Alle Besatzungsangehörigen, die so oder ähnlich wie er gelitten hatten, würden schlagartig wieder zur Realität

Weitere Kostenlose Bücher