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076 - Der magische Schrumpfkopf

076 - Der magische Schrumpfkopf

Titel: 076 - Der magische Schrumpfkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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kommen versprach. Röder und Barbara warteten im Klubrestaurant.
    „Willst du zum Arzt gehen?“ fragte Röder die junge Frau. „Du hast eine hübsche Beule am Kopf.“
    „Nein“, sagte sie. „Ich habe zwei Kopfschmerztabletten von der Wirtin gekriegt, und jetzt geht es mir schon besser. Sonst habe ich mir außer ein paar Prellungen nichts getan.“
    Sie erzählte Röder von sich und Alfred Low, während sie Kaffee tranken und auf den Boxwagen mit der verletzten Stute und den Tierarzt warteten. Ein paarmal kamen Barbara die Tränen, denn die Sache hatte sie doch sehr mitgenommen.
    Röder gab sich verständnisvoll und tröstete Barbara. Sie wußte ohnehin schon lange, daß sie ihm nicht gleichgültig war.
    „Low hat mich einfach geblendet“, sagte sie. „Er hatte so eine selbstsichere Art, und er konnte unwahrscheinlich charmant sein. Jetzt bin ich blamiert, weil ich auf diesen Windhund hereingefallen bin.“
    „Das kann passieren“, sagte Röder. „Ich bin jedenfalls verdammt froh, daß du ihn nicht heiratest.“
    Der Wagen mit dem Pferd kam, und kurz darauf traf der Tierarzt ein. Er untersuchte die Stute, wandte sich Röder zu.
    „Tut mir leid, da ist nichts zu machen. Das Pferd muß eingeschläfert werden.“
    „Das tut mir entsetzlich leid“, sagte Barbara. „Das war meine Schuld. Selbstverständlich werde ich dir den Gegenwert für das Pferd erstatten, Otmar.“
    „Darüber reden wir noch.“
    Am Parkplatz, ehe er in den Lamborghini einstieg, sagte Röder: „Du bist deinen Bräutigam los und ich mein Pferd. Bevor wir uns zu Hause hinsetzen und Trübsal blasen, gehen wir lieber zusammen aus, damit wir auf andere Gedanken kommen. Wie wäre es jetzt mit unserem Tanzabend, den wir damals wegen des Todes meines Bruders ausfallen lassen mußten?“
    Barbara stimmte zu. Sie verabredeten sich für den nächsten Tag, und Röder fuhr in sehr gehobener Stimmung nach Hause. Seine Mutter freute sich, daß er nicht mehr so finster und bedrückt war wie seit seiner Rückkehr aus Nizza.
     

     
    In Nizza war Frederik Lord am Sonntag verstorben. Eine akute Leukämie hatte seinem Leben ein Ende gesetzt. Er hatte sich sehr gefreut, Otmar Röder noch einmal zu sehen. Lord hatte Röder mitgeteilt, daß er ihn laut Testament zu seinem Erben eingesetzt hatte, unter der Bedingung, daß Röder das Unternehmen nach bestem Wissen und Gewissen in Lords Sinn weiterführte. Der geisteskranke Dieter Lord erhielt ein Legat, das seinen Lebensunterhalt sicherte.
    Es war nicht damit zu rechnen, daß er jemals aus der Anstalt entlassen würde.
    Lord hatte Röder noch einmal eindringlich vor dem bösen Fetisch gewarnt. Die Worte, die er in seiner Todesstunde gesprochen hatte, klangen dem jungen Mann noch in den Ohren. Die Schuld an seiner Krankheit und seinem Ableben hatte Lord Araquui gegeben, der ihn dafür strafte, daß er Röder empfohlen hatte, den Schrumpfkopf zu vernichten, und ihn über alles informiert hatte.
    Mit flüsternder Stimme hatte der abgemagerte, bleiche Mann mit dem ausgezehrten Gesicht, der nur noch ein Schatten des vitalen Fabrikanten Frederik Lord war, zu Röder gesagt: „Vernichten Sie Araquui! Zerstören Sie diesen Teufel und seien Sie auf der Hut, daß er nicht auch Ihr Leben zerstört und Sie ins Verderben stürzt.“
     

     
    Acht Wochen später, Ende Juli, heirateten Otmar Röder und Barbara Steinfelder. Es war eine großartige Hochzeit. Trauzeugen waren Röders Betriebsleiter Otto Eckenstein und Barbaras Bruder Friedhelm, ein Flugkapitän. Die Hochzeitsfeier fand in der Villa statt. Röder hatte genügend Personal engagiert, um die Gäste zu bedienen.
    Das Hochzeitsessen lieferte das erste Hotel der zwanzig Kilometer entfernten Stadt. Röder und Barbara hatten ihren gesamten umfangreichen Kreis von Verwandten, Freunden und guten Bekannten eingeladen. Die Arbeiter und Angestellten von Röders Fabrik hatten an diesem Tag in den Gasthäusern des Dorfes freies Essen und freie Getränke.
    Röder kümmerte es nicht, daß diese Hochzeit ihn eine Menge Geld kostete. Schließlich heiratete er nicht jeden Tag. Eine Band spielte in der Halle der Villa zum Tanz auf. Ein Unterhalter sorgte für Stimmung. Am Abend sollte im Freien ein Ochse am Spieß gebraten werden. Wem es zu warm wurde oder wer glaubte, sich ernüchtern zu müssen, konnte sich im Swimmingpool tummeln.
    Röder war glücklich. An Araquui dachte er fast nicht mehr. Schließlich hatte er in der letzten Zeit eine Menge Glück gehabt. Er hatte eine

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