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0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

Titel: 0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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völlig klar, ihre Gedanken arbeiteten wie immer, und sie bekam auch mit, wie sich auf der breiten und hohen Stirn der Gestalt etwas veränderte.
    Auf der Haut malte sich ein Zeichen ab, ein Buchstabe. Cynthia wußte, daß es ein Buchstabe war, sie hatte ihn schon gesehen, aber sie kannte dessen Bedeutung nicht, denn es war ihr nie vergönnt gewesen, das Lesen und das Schreiben zu lernen.
    So wußte sie nicht, daß sich auf der Stirn des Fremden ein großes D abzeichnete. Es blieb auch nicht lange, denn nach dem nächsten Schritt war es verschwunden.
    Jetzt stand er vor ihr und Cynthia begriff nicht, wie jemand so etwas schaffen konnte. Sie schüttelte den Kopf, auch wenn es ihr schwerfiel, und er fragte: »Du willst nicht?«
    »Doch, doch, ich will.«
    Er beugte sich zu ihr herab. Mit Flüsterstimme fragte er: »Dann gibst du mir dein Blut?«
    »Ja, aber was ist…?«
    Er kniete sich hin und sprach erst dann. »Nichts wird sein. Ich werde dich dafür vom Scheiterhaufen wegholen, aber das ist nicht alles. Ich verspreche dir, daß du leben wirst. Sehr lange leben, für immer, wenn du willst, für immer…«
    Für immer!
    Diese beiden Worte nagelten sich in ihrem Gehirn fest. Sie waren auch nicht wegzutreiben, sie durchstießen den Kopf des Mädchens wie Befehle, an die sie trotzdem nicht glauben wollte, und sie fragte sich, ob dieser seltsame Eindringling gelogen hatte.
    Sein Gesicht sah sie jetzt dicht vor sich. Es waren kalte, glatte Züge. Es strahlte eine gewisse Frische aus, aber sie nahm auch den Geruch wahr, der den der glühenden Kohlen sogar noch übertraf.
    Was war das für ein Geruch?
    War es Verwesung - Moder? Cynthia erinnerte sich daran, vor einigen Jahren ein halbverwestes Reh im Wald gefunden zu haben, und das hatte ähnlich gerochen.
    Sie schaffte es, den Geruch zu ignorieren und eine Frage zu stellen. »Wie kann man für immer leben?«
    »Ich kann es«, antwortete er leise. »Und du wirst es auch können, wenn du zu meinen Bräuten zählst.«
    »Bräuten - ja?« Sie schluckte. »Ich soll deine Braut werden? Das… das hört sich nach einer Hochzeit an?«
    »Es ist auch eine.« Er faßte sie an. Er legte seine flache Hand gegen ihre linke Wange.
    Cynthia schauderte zusammen. Nicht wegen der Berührung, sondern wegen der Kälte, die diese Hand ausstrahlte. Es war wieder die gleiche Kälte, die sie schon bei seiner Anwesenheit gespürt hatte und die nicht normal gewesen war.
    Das Mädchen hob die Schultern, als es schauderte. Seine Augen brannten plötzlich, eine Gänsehaut bedeckte ihren geschundenen Körper, und der Fremde ließ seine Hand weiter an ihrem nackten Körper nach unten wandern. Ihr war, als würde ein Stück Eis dabei in die Tiefe rutschen, denn die Kälte blieb.
    »Es wird eine besondere Hochzeit zwischen uns beiden werden«, versprach er ihr. »Und du, das weiß ich, wirst mir für alle Zeiten dankbar sein. Ich werde dich mitnehmen. Ich werde dich lange in meiner Welt aufbewahren, denn endlich habe ich es geschafft, sie herzurichten. Und es wird der Zeitpunkt kommen, wo du wieder in diese Welt zurückkehren wirst, alterlos, so wie jetzt. Aber diese Welt wird eine andere sein, weil viele, viele Jahre vergangen sein werden. Du aber bist die gleiche geblieben, meine kleine Freundin. Du wirst dich nicht verändert haben, und du wirst in meinem Namen unterwegs sein.«
    Cynthia Droux begriff nichts. Sie träumte auch nicht. Es entsprach alles der Wahrheit. Es war so wahr, wie es auch mit der Folter geschehen war. Keine Lüge, kein Schweben in irgendeiner Alptraumwelt. Der Fremde war ebenso eine Tatsache wie das Verlies, die glühenden Kohlen und auch die Kälte, die feucht in den Wänden klebte.
    Seine Hand war auf ihrer Brust wie ein kaltes Tuch liegengeblieben. »Willst du?«
    »Bleibt mir eine Wahl?«
    »Ja, der Tod im Feuer. Das Verbrennen zu Asche. Das ist die eine Seite. Vertraust du mir, werde ich dir das ewige Leben geben. Das verspreche ich dir.«
    »Wer bist du?«
    »Du wirst mich nicht kennen. Zu deiner Zeit hat es mich noch nicht gegeben. Ich bin aus einer anderen Zeit zu dir gekommen, um dich zu holen. Ich habe mein Reich errichten können, in dem ich als einziger herrsche.«
    »Dann bist du ein König?«
    »Ja, so etwas bin ich.«
    Cynthia nickte. Für einen Moment schaute sie ihn nicht an. Sie dachte noch immer über seinen Vorschlag nach, obwohl sie sich längst entschlossen hatte, ihn anzunehmen.
    Er zog seine Hand zurück und sagte dabei: »Ich kann auch wieder gehen, wenn

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