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TS 17: Geheime Order für Andromeda

TS 17: Geheime Order für Andromeda

Titel: TS 17: Geheime Order für Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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1. Kapitel
     
    Als die STARLIGHT im Randgebiet des Andromedanebels materialisierte, befand sich das nächste Sonnensystem in einer Entfernung von knapp 20 Lichtjahren.
    Es war ein phantastisch-unheimlicher Augenblick, als das mattschimmernde Raumschiff aus dem Dunkel des Pararaumes hervorkam und in das echte Universum zurückkehrte. Mit normaler Zeit gemessen hatte die Transition keine Sekunde gedauert, obwohl dabei die Entfernung von mehr als anderthalb Millionen Lichtjahren zurückgelegt worden war. Der Teleport-Antrieb hatte somit seine erste wirkliche Bewährung erfahren.
    Vor einer Sekunde noch schwebte die STARLIGHT, wenige Lichtjahre von Sol entfernt, im Sternenmeer der Milchstraße. Dann erlosch alles Licht und machte einer vollkommenen Dunkelheit Platz, die in ihrer absoluten Schwärze das Grauenhafteste sein mußte, was es überhaupt gab. Die Zeit stand still, und es gab keine Materie mehr, nur das Schiff existierte und machte einen gewaltigen Zeit- und Raumsprung, die darin befindlichen Menschen mit sich nehmend.
    Der Zeitsprung führte anderthalb Millionen Jahre in die Vergangenheit – relativ gesehen. Dadurch wurde bewirkt, daß die STARLIGHT bei ihrer Ankunft im Andromedanebel noch in der Gegenwart weilte. Wäre dieser Zeitsprung nicht gewesen, sie hätte sich im gleichen Augenblick anderthalb Millionen Jahre in der Zukunft befunden, jenseits allen menschlichen Lebens und aller Vorstellungen. Somit wurde gar nichts anderes getan, als die Auswirkungen einer gewissen Zeitdilatation kompensiert.
    Der Raumsprung schien einfacher. Er bewältigte einfach eine geplante Entfernung mit Hilfe völliger Entmaterialisierung. Ob eine solche in Wirklichkeit stattfand, blieb eine Streitfrage, die selbst von den unmittelbar Beteiligten kaum gelöst werden konnte.
    Der geschilderten Dunkelheit wich Augenblicke später das normale Universum mit dem Nebel der Andromeda. Die Berechnungen erwiesen sich als unheimlich präzise. Das Schiff stand genau am Rande des Sternnebels, hinter dem Heck die gigantische Kluft zwischen den Welteninseln. Vor dem Bug jedoch flimmerte das Weltall weißgrau von der Vielzahl unbestimmbarer Sterne. Das Schiff schien in dieses Lichtermeer hineinzufallen.
    Ein erleichtertes Aufatmen ging durch die Zentrale.
    „Wir haben es geschafft!“ bemerkte Kommandant Rex Randell völlig überflüssig und tat ganz so, als sei das sein alleiniges Verdienst. Dann aber entsann er sich seiner Begleiter. Er klopfte dem neben ihm stehenden Navigator Knut Jansen freundschaftlich auf die Schultern und fügte hinzu: „Deine Berechnungen sind unbezahlbar!“
    „Sage das der Zahlstelle der Raumflotte“, schlug der Norweger wohlwollend vor. „Die werden sich freuen.“
    Rex Randell und Knut Jansen waren alte Kameraden und Freunde. Schon viele Jahre befanden sie sich an Bord der STARLIGHT, einem der besten Erkundungsschiffe der irdischen Raumflotte, die unter dem direkten Oberbefehl der Weltregierung stand. Der eigentliche Vertreter Randells jedoch war Fred Dirks, der aus Deutschland stammende Physiker und Metallurge der STARLIGHT. Er hatte dem kurzen Wortwechsel mit sichtlichem Vergnügen gelauscht und erhob sich nun aus seinem Sessel.
    „Das also ist Andromeda, Randell“, stellte er überflüssigerweise fest. „Der Wunschtraum Ihres Lebens ist in Erfüllung gegangen. Nebenbei – es war auch mein Wunsch!“
    „Ein völlig fremdes System, ganz anders als unsere Milchstraße. Vielleicht ein ganz anderes Universum mit anderen Naturgesetzen.“
    Randell sagte es fast unbewußt und mit der leisen Hoffnung, es möge doch nicht stimmen. Dann sah er stumm durch die Kuppel hinaus in den Weltraum. Die nahen Sterne schienen zu locken. Gleichzeitig wirkten sie wie eine unheimliche Drohung. Fred Dirks schüttelte den Kopf.
    „Die Gesetze werden überall die gleichen sein. Das hat jedoch nichts damit zu tun, daß andere Bedingungen auch andere Ergebnisse hervorrufen. Vollkommen Fremdes muß nicht unbedingt anderen Gesetzen unterliegen. Diese Erkenntnis sollte uns dazu dienen, den kommenden Gefahren gefaßter ins Auge zu sehen.“
    Der neu eingebaute Bildschirm flackerte auf. Dann erschien auf ihm das Gesicht von Jules Deaux, dem Antriebsfachmann der STARLIGHT. Neben ihm wurde die linke Hälfte eines anderen Gesichtes sichtbar: Rita Randell, die Gattin des Kommandanten, Assistentin bei Deaux und Mitentwicklerin des Teleport-Antriebes. „Seid ihr unter die Philosophen gegangen?“ erkundigte sich der Franzose besorgt.

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