0879 - Sturm auf Terra
jeden Fall Mutoghman Scerp informieren, obwohl ich selbst nicht daran glaube, daß Mitglieder der GAVÖK dahinterstecken."
Die Molekülverformer fielen ihm wieder ein, und er nahm sich vor, die Angelegenheit auch unter diesem Aspekt untersuchen zu lassen. „Eigentlich kam der Angriff nicht ganz unerwartet", sagte Adams. „Wenn wir den Bericht der CANARY ernst genommen hätten, wären wir vorbereitet gewesen. Erinnerst du dich der Meldung des Wachkreuzers über die Sichtung eines unbekannten Flugobjekts? Die Beschreibung paßt auf das Ding, das über die Cheopspyramide hergefallen ist."
„Ich werde eine Kommission bilden, die sich mit diesem Vorfall beschäftigen soll", beschloß Tifflor. „Weitere Maßnahmen werden sich aus den Untersuchungsergebnissen ergeben. Mehr können wir vorerst nicht tun ... Das hat uns gerade noch gefehlt!"
Seine Laune besserte sich nur unwesentlich, als ihm bald darauf gemeldet wurde, daß die Aktion ein voller Erfolg gewesen war und fast alle Fragmente des fremden Roboters zerstört worden waren. Dem Ersten Terraner wäre es lieber gewesen, wenn es ihnen gelungen wäre, in den Besitz einiger unbeschadeter Fragmente zu gelangen, um von ihnen Rückschlüsse auf ihre Erbauer ziehen zu können. 9.
Sie kamen mit der CURIE gerade rechtzeitig zur Erde zurück, um die Vernichtung des Saqueth-Kmh-Helk auf den Bildschirmen mitzuerleben. Da die Abwehrschlacht in vollem Gange war, als sie um Landeerlaubnis auf dem Raumhafen von Gise ansuchten, mußten sie im Orbit Warteposition einnehmen.
Boyt Margor bekam einen Tobsuchtsanfall, als er sah, wie seine hochtrabenden Pläne mit einem Schlag zunichte gemacht wurden. Als die meisten Helks im Strahlenfeuer der Bodentruppen verglüht waren, zog er sich kommentarlos aus der Kommandozentrale zurück.
Aber etwas von seiner Stimmung hatte auf seine Paratender abgefärbt. Sie wirkten nervös, waren leicht reizbar und stellten sich bei dem folgenden Landemanöver denkbar ungeschickt an. „Schade um den Saqueth-Kmh-Helk", meinte Bran Howatzer. „Ich kann mir vorstellen, daß der Verlust des Universalroboters Margor nahegeht. Er muß große Hoffnungen in ihn gesetzt haben, und zweifellos hätte er ihm dazu verhelfen, seine Macht weiter auszubauen. Es ist tröstlich zu wissen, daß er eine Schlappe erlitten hat."
„Ein schwacher Trost, wenn man bedenkt, wie stark er dennoch ist", sagte Eawy. „Er kann auf der Erde walten und schalten, wie es ihm beliebt, selbst Expeditionen zu anderen Planeten des Solsystems sind für ihn kein Problem. Und diese Niederlage wirft Margor nicht zurück, sie hat ihn höchstens in seiner Machtentfaltung gebremst."
Niki Saint Pidgin starrte immer noch mit großen Augen auf die Bildschirme, auf denen längst keine Kampfhandlungen mehr zu sehen waren. Dun bemerkte, daß Tränen über sein Gesicht rannen. „Was ist, Niki?" fragte er einfühlsam. „Es ist alles vorbei, du brauchst keine Angst mehr zu haben."
„Hab' keine Angst", sagte Niki mit tränenerstickter Stimme. „Schade ums Puzzle. Es ist meine Schuld, ich hab's hergeschickt."
„Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen", redete Vapido ihm zu. „Was auch passiert ist, es ist Margors Schuld. Er hat dich gezwungen."
„Ehrlich?"
„So ist es ganz bestimmt", versicherte Vapido. „Ich könnte mir vorstellen, daß du Margor dafür haßt.
Und vielleicht kannst du es ihm eines Tages heimzahlen."
Vapido wußte, wie gefährlich es war, dem Jungen etwas einzusuggerieren, und es war unfair, ihn zu manipulieren, auch wenn es gegen Margor war. Der Zweck heiligte die Mittel nicht, aber in diesem Fall ging es Vapido darum, Nikis Selbstvorwürfe zu zerstreuen. „Boyt ist böse", sagte Niki. „Er ist kein Freund. Ich will fort."
„Du hast nichts mehr mit ihm zu schaffen, Niki", erklärte Vapido. „Ich werde dafür sorgen, daß er dich nicht mehr unterdrücken kann. Wenn du willst, kannst du mit uns kommen."
Niki antwortete nichts. Er lächelte nur, und das war Vapido Antwort genug.
Die CURIE landete, aber die Paratender blieben auf ihren Plätzen. „Sie sind noch immer ganz verstört", meinte Howatzer. „Daraus läßt sich schließen, daß Margor die Niederlage noch nicht verkraftet hat. Das ist für uns der Augenblick der Wahrheit. Sollen wir weiterhin in Margors Nähe bleiben oder zur bisher praktizierten Strategie zurückkehren und ihn aus dem Untergrund bekämpfen?"
Vapido deutete auf Niki. „Wir sollten den Jungen aus seinem Einflußbereich bringen", riet
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