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0956 - Die Schlangenfrau

0956 - Die Schlangenfrau

Titel: 0956 - Die Schlangenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blick war an Eric Ganter vorbeigeglitten. Er schaute in eine bestimmte Richtung, und zuerst glaubte er, sich auch geirrt zu haben, aber das war leider nicht der Fall.
    Von der dunklen Erde hob sich der Schatten ab. Es war der eines Mannes, einer dunklen Gestalt. Was sie allerdings in der Hand hielt, schimmerte heller.
    Es war der Lauf eines Gewehres, das auf die beiden Jungen zielte.
    »Wenn ihr euch jetzt dumm bewegt, seid ihr tot!« erklärte der Mann.
    ***
    Beide standen still. Eric hatte mitten im Satz gestoppt. Sein Gesicht zeigte für einen Moment einen etwas dümmlichen Ausdruck, der sich jedoch änderte, als er begriff, was ihm da mitgeteilt worden war. Da malte sich der Schrecken in seinen Zügen ab. Die Angst war zu lesen, und Johnny ahnte, daß Eric anfangen würde zu schreien. Deshalb sprach er ihn hastig und flüsternd an.
    »Sei ruhig, Eric. Sei ganz ruhig!«
    Der Junge schwieg.
    Sekunden vergingen. Johnny hielt die Gestalt noch immer im Blick. Der Mann hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Er sah aus als wäre er innerlich und äußerlich vereist.
    »Was sollen wir denn jetzt tun?« hauchte Eric. »Steht da wirklich jemand?«
    »Ja, er hat auch ein Gewehr.«
    »Verdammt! Du hattest recht. Wenn die uns erwischen, geht es uns schlecht.«
    »Das denke ich auch.«
    Der Mann mit dem Gewehr gab sich gelassen, und so bewegte er sich auch. Beinahe lässig sah es aus, wie er auf die beiden Jungen zuschritt.
    Den Kolben der Schußwaffe hielt er in der Armbeuge, der rechte Finger lag am Abzug. Wer seine Waffe so hielt, der konnte auch damit umgehen davon ging zumindest Johnny Conolly aus.
    Eine Körperlänge vor den beiden Jungen hielt er an. Er schaute ihnen ins Gesicht. Viel war von dem Fremden selbst nicht zu sehen. Er trug dunkle Kleidung; eine Strickmütze verdeckte die Haare. Das Gesicht wirkte glatt und schattig, aber nicht so glatt wie bei der verfluchten Schlangenfrau. Er schaute sie nur an, und seine Gelassenheit blieb dabei bestehen.
    »Schnüffeln, nicht? Ihr wolltet schnüffeln, ihr zweibeinigen Ratten!« Der Kerl grinste. »Aber das wird euch vergehen, ich schwöre es euch.«
    Johnny hatte sich im Gegensatz zu Eric Ganter wieder gefangen. Auch wenn es ihn Mühe kostete und seine Stimme zitterte, fragte er: »Was haben Sie jetzt mit uns vor?«
    »Ratet mal?«
    »Wollen Sie uns erschießen?«
    »Das kann durchaus sein«, erklärte der Typ. »Aber ich werde euch erst einmal aus dem Verkehr ziehen. Jemand anderer soll entscheiden, wie es dann weitergeht. Die Person wird sich bestimmt darauf freuen. Sie liebt manchmal die Überraschungen, weil sie sich selbst immer wieder daran ergötzt. Es sieht nicht gut aus für euch beide, das kann ich euch schon jetzt versprechen.«
    Eric hatte die Worte ebenfalls mitbekommen. Während Johnny schwieg und dabei über einen Ausweg nachgrübelte, fing er an zu sprechen.
    »Hören Sie, Mister, es ist nichts geschehen. Wir haben nichts getan. Wir waren nur unterwegs.«
    »In dieser Kälte?« höhnte der Mann.
    »Ja, wir…«
    »Hör auf zu labern. Es hat keinen Sinn. Mich kannst du nicht hinters Licht führen.« Sein Blick wanderte, als er die beiden anschaute und sich dann auf Eric konzentrierte. »So, du Papagei, jetzt geh mal von deinem Kumpel ein Stück weg.«
    »Warum denn? Ich…«
    »Hau ab!«
    Eric zuckte zusammen. Die beiden Worte hatten ihn wuchtig erwischt, und er zog auch den Kopf ein. Mit diesem Mann war nicht zu spaßen und mit der Frau im Haus ebenfalls nicht. Sie gehörten zusammen und waren auf Nummer Sicher gegangen, als sie draußen eine Wache aufgestellt hatten. Nicht zu Unrecht, wie sich jetzt erwies.
    Ob Eric wollte oder nicht. Es war besser für ihn, wenn er gehorchte. Das wußte auch Johnny, denn er gab dem Freund durch sein Nicken das entsprechende Startsignal.
    Eric ging wie jemand, dessen Füße aus Blei bestanden. Seine Gesichtshaut war fahl geworden, was sicherlich nicht nur an der Kälte lag. Er kam einfach mit den neuen Dingen nicht mehr zurecht. Die Füße schlurften über den gefrorenen Boden. Er hatte Mühe, auf der glatten Oberfläche nicht auszurutschen.
    »Bleib stehen!«
    Eric gehorchte wieder. Er sah den Mann nicht mehr, der gesprochen hatte, denn jetzt drehte er ihm den Rücken zu.
    Das hatte der andere gewollt.
    Er warf Johnny noch einen kurzen, prüfenden Blick zu, bevor er sich drehte und auch die Haltung seiner Waffe veränderte, denn sie rutschte aus seiner Armbeuge weg.
    Er fing sie ab, hob sie an und schlug blitzschnell

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