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0956 - Die Schlangenfrau

0956 - Die Schlangenfrau

Titel: 0956 - Die Schlangenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich nichts. Die Tür blieb geschlossen. Auch hinter den Fenstern malte sich kein Schatten ab. Die Tierfänger blieben ruhig, sie hatten nichts zu befürchten und rechneten auch nicht damit, beobachtet zu werden.
    Als sich Eric Ganter gegen die Hauswand drückte, da verzog er seinen Mund zu einem Lachen. In den Augen schimmerte es. Er nickte seinem Freund zu, der neben ihm stand. So dicht, daß sich ihre Atemfahnen berührten. »Hat doch gut geklappt, wie?«
    »Ja, bis jetzt.«
    »Wir machen auch weiter.«
    »Willst du noch immer einen Blick durch die Fenster werfen?«
    Eric nickte. »Ja, ich will sehen, was die da treiben.« Er tippte Johnny an.
    »Du kannst hier auf mich warten. Es sind ja nur ein paar Schritte.«
    »Okay.«
    Ganter grinste noch einmal. Er war in seinem Element. Eigentlich war er vom Typ her nicht derjenige, der immer wie ein junger Macho auf der Siegerstraße stand. Er gehörte eher zu den Softies, was sein Aussehen anging. Schmal, hochgewachsen. Dunkle Haare, sehr lang, sogar so lang, daß er sie im Nacken zu einem Zopf hatte zusammenbinden müssen. Er hatte braune Augen, die immer ein wenig melancholisch in die Welt blickten, wie seine Freundinnen meinten, und davon hatte er genügend, denn die Mädchen liefen ihm nach.
    Eric Ganter trieb auch Sport. Es war ihm anzusehen, wenn er ging, denn er bewegte sich geschmeidig und wirkte durchtrainiert. Auch trat er vorsichtig auf und versuchte, so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Das klappte, denn der Schnee in der unmittelbaren Umgebung des Hauses war getaut.
    Bevor er das Fenster erreichte, ging er in die Knie. In dieser geduckten Haltung schlich er noch zwei Schritte vor. Dann hatte er sein Ziel erreicht.
    Johnny ließ den hockenden Freund nicht aus den Augen. Er drückte ihm die Daumen. Man konnte Eric ja vieles nachsagen, aber feige war er nicht. Ebensowenig wie Johnny, sonst hätte er den Freund nicht begleitet. Seine Eltern wußten davon nichts. Wie er sie kannte, hätte ihn zumindest die Mutter zurückgehalten. Sie hatte sowieso schon etwas mißtrauisch geschaut, als er sich verabschiedet hatte und ihr erklären mußte, daß er mit Freunden ins Kino wollte, um sich den Thriller »Strange Days« anzuschauen, der seit einigen Wochen lief. Danach wollten sie noch irgendwo ein Glas trinken. Johnny hatte keine Uhrzeit für seine Rückkehr angegeben, aber Mitternacht würde es bestimmt werden.
    Eric Ganter wartete noch. Er benahm sich gut und ging bei seiner Aktion kein Risiko ein. Erst als er sicher war, daß ihn auch kein Fremder von außen beobachtete, sonst hätte derjenige schon längst eingegriffen, glitt er hoch.
    Langsam, darauf bedacht, nur keinen Fehler zu machen. Er schaute durch die Scheibe. Seine Augen nahmen das auf, was sich hinter ihm im Raum abspielte, und er selbst war kaum zu sehen, weil sich nur der Haaransatz, die Stirn und auch die Augen abzeichneten.
    Johnny beobachtete den Freund, der sich Zeit ließ. Er schaute sehr genau hin, kontrollierte sogar, was sich hinter den Scheiben im Zimmer abspielte.
    Johnny merkte, wie er sich entspannte. Bisher ging alles gut. Sie würden auch genau wissen, wer sich alles im Raum aufhielt. Mit zwei Personen rechneten sie, es konnten aber auch drei oder vier sein, denn die Tierfänger hatten eine Bande gegründet.
    Grund zur Freude gab es nicht, obwohl sie das Home der Band entdeckt hatten. Johnny wurde einfach den Eindruck nicht los, daß die andere Seite über ihre Aktivitäten genau Bescheid wußte. Vielleicht hatten sie sich zu unvorsichtig verhalten, er wußte es nicht, aber es gab einige Hinweise. So hatten sie einen Typ aus der Bande nahe ihrer Schule gesehen, der dann schnell verschwunden war, als er in die Sichtweite der Jungen geriet.
    Es mußte nicht unbedingt alles klappen.
    Johnny schrak auch zusammen, als durch die Gestalt seines Freundes ein Ruck ging. Sehr heftig sogar und plötzlich. Schon unkontrolliert, was nicht seine Art war. Dafür mußte es einen Grund geben. Johnny spürte ebenfalls die Spannung in sich. Sie verstärkte sich, als Eric sich umdrehte, er dessen Keuchen hörte und zusah, wie sein Freund im Entengang auf ihn zukam.
    Erst als er Johnny erreicht hatte, drückte er sich wieder hoch. Er schaute ihm ins Gesicht. Seine Augen waren weit geöffnet, der Atem drang keuchend über die Lippen, so daß Johnny den warmen Dampf zu spüren bekam.
    »Das gibt’s nicht«, keuchte er. »Verdammt noch mal, das kann doch nicht wahr sein!«
    »Was

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