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0981 - Der Fluch des alten Kriegers

0981 - Der Fluch des alten Kriegers

Titel: 0981 - Der Fluch des alten Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Flammen kontrollierte. Und so war es auch. Uraltes Wissen, von Generation zu Generation weitergegeben, steckte in ihm und war sogar von Camacho noch perfektioniert worden.
    Er war der Herr des Feuers. Der Krieger, den die Flammen gestählt und dem sie auch zu gehorchen hatten. Er hatte sich die Glut Untertan gemacht. Er hatte die Geister beschwören können, die in ihr steckten, und sie hatten ihn als neuen Herrn akzeptiert.
    Camacho war ein Freund der Menschen. Seit er lebte, hatte er sich ihnen immer zugehörig gefühlt, aber er wußte, daß die Menschen nicht alle gleich waren. Daß nur die wenigsten nach Vollkommenheit strebten.
    Die meisten waren damit beschäftigt, sich auszudenken, wie sie anderen Leid zufügen konnten.
    Damit war er nicht zurechtgekommen. So hatte er sich abgekapselt, war oft in der Einsamkeit des Landes verschwunden und hatte dort die alten Kultstätten seiner Ahnen aufgesucht. Für ihn war das sehr wichtig gewesen, denn dort hatte er für sein Leben lernen können. Erst da waren ihm die Augen geöffnet worden, da hatte er hineingeblickt hinter die Mauern, die die eigentliche Welt umschlossen, und so hatte er viel gelernt für sein eigenes Dasein.
    Aber er wußte auch, daß nicht alle Menschen so waren wie er. Man hatte ihn angefeindet. Und er hatte auch den Haß der oft überheblichen Weißen zu spüren bekommen, die seinen Vorfahren dieses herrliche Land vor einigen hundert Jahren abgenommen hatten. Pioniere hatten sie sich genannt, und sie waren mit ihren Waffen gekommen und mit unvorstellbarer Brutalität vorgegangen.
    Die Erinnerung daran steckte noch in vielen Köpfen und würde so einfach nicht wegzubekommen sein.
    Er wußte nicht, ob er die Vergangenheit beweinen sollte. Sie konnte man nicht mehr zurückholen, aber er hatte auch gelernt, sich zu wehren, wenn die Grenze seiner Geduld überschritten war.
    Da kannte Camacho kein Erbarmen. Da wurde der Apache zu einem finsteren Rächer.
    Wie an diesem Abend.
    Er hatte nur essen wollen, nicht mehr. Aber diesen vier jungen Burschen hatte sein Gesicht nicht gefallen. Brutale Rassisten, für die er nur Verachtung hatte. Und er wußte sehr gut, daß sie ihr Versprechen einhalten würden. Sie gaben nicht auf. Sie konnten es nicht. Es paßte nicht zu ihrem übersteigerten Selbstbewußtsein, aber dem würde er einen ewigen Riegel vorschieben.
    Camacho war bereit.
    Das Feuer hatte den Kreis geschlossen. Die Flammen standen dicht an dicht, und er selbst war in eine tiefe Trance versunken, hielt den Kopf gesenkt und murmelte die Beschwörungen, die schon die alten Medizinmänner gekannt hatten, auch wenn es ihm schwer fiel, mit seinen geschwollenen Lippen zu sprechen.
    Er brachte die Worte nur mühsam hervor. Immer wieder mußte er Pausen einlegen, doch er ließ sich nicht beirren. Tief in sich selbst versunken, spürte er die Nähe seiner Feinde, obwohl sie noch nicht zurückgekehrt waren.
    Aber sie dachten daran, sie waren dabei. Sie wollten ihn wie den letzten Dreck in eine der großen Abfalltonnen stecken. Einfach so. Absolut unmenschliches Verhalten.
    Sie kamen.
    Er spürte es.
    Von ihnen ging etwas aus, das durch nichts gestoppt werden konnte. Es war ein böser Schleier, der sich ausbreitete. Er riß Camacho aus seinen tiefen Gedanken, und der einsame Krieger hob den Kopf an. Er blickte zum dunklen Himmel. Er roch den Staub, der sich allmählich abkühlte.
    Etwas Feuchtigkeit wehte schleierhaft durch die Luft. Eine erste Morgenkühle, die nicht lange anhalten würde, denn der Glutball der Sonne ging sehr früh auf.
    Sie kamen.
    Sie waren schon unterwegs.
    Ein Mensch hätte sie nicht gehört, aber eingeschlossen im Feuerkreis war Camacho der verlängerte Arm der Götter und Geister, die sich in einer fremden Welt tummelten.
    Über seine geschwollenen Lippen floß ein Lächeln. Es war kein freundliches, eher ein wissendes, und Camacho erhob sich mit einer geschmeidigen Bewegung. Er brauchte mehr Platz, und den bekam er nur im Stehen. Ohne sich umgedreht zu haben, wußte er genau, daß ihn zwei Augenpaare beobachteten, was den Apachen nicht störte, denn die beiden Menschen waren ihm gut gewesen und hatten sich auf seine Seite gestellt und ihre Gesundheit aufs Spiel gesetzt.
    In eine Abfalltonne stecken!
    Den letzten Satz hatte Camacho nicht vergessen. Das hätten sie nicht sagen sollen. Die Schläge hätte er ihnen unter Umständen verziehen, aber nicht dieses Vorhaben.
    Er stand. Er drehte sich. Er sah das Feuer. Er sah den Mann und die

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