1000 Places to See Before You Die
schönste Reise war, sagte ich „die letzte“, weil sie mir noch am präsentesten war. Inzwischen denke ich aber, ich sollte eher „die nächste“ sagen. Bei mir ist immer eine nächste Reise – oder vier davon – in Planung. Ich bin mein eigener bester Kunde, denn ich lasse mich von der Da-musst-du-sofort-hin-Stimmung von
1000 Places
gern anstecken und habe seit der Erstauflage des Buches 2003 mehr Orte gesammelt, die nun in dieser Neuausgabe stecken. Vermutlich verzweifeln jetzt einige Leute, denen schon die erste Liste zu umfangreich war … Tja, aber da bin ich, mit einer überarbeiteten Ausgabe, die ich als ganz neues Buch ansehe. Es gibt etwa 200 brandneue Einträge, darunter 28 neue Länder. Einige hatte ich vorher einfach gar nicht auf dem Schirm (Ghana, Nicaragua, Südkorea), andere erholten sich damals noch vom Zusammenbruch des Ostblocks (Estland, Ukraine, Slowakei). Sie waren auf Tourismus noch nicht eingestellt, sind aber heute als Reiseziele garantiert eine echte Offenbarung. Und dann sind da noch die vielen Ziele in Ländern, die schon gut vertreten waren, die aber einfach nicht mehr ins Buch passten – da hatte ich damals halb im Scherz gesagt, ich würde sie für den zweiten Band aufheben. Unter anderem sind dabei: die Mani-Halbinsel in Griechenland, die Seen in Chile, der Goldene Tempel von Amritsar in Indien, das nostalgische Shaker-Dorf in Kentucky und die Mendoza-Weingegend in Argentinien.
Diese endgültige Liste der überarbeiteten Ausgabe fertigzustellen war sogar noch aufregender und Furcht einflößender als bei der Erstausgabe. Denn wie viele Möglichkeiten würde ich noch bekommen, meine Lebensliste in Ordnung zu bringen? Oder freie Hand zu haben, eine vielfältige, alles umfassende Liste mit fernen Zielen zusammenzustellen – das von Menschen gemachte Wunder von Petra und die überwältigende Naturschönheit von Patagonien zusammen mit hedonistischeren Schönheiten wie Trancoso in Brasilien oder der Seychelleninsel La Digue? Das war eine echte Herausforderung, hat aber auch viel Spaßgemacht. Ich folgte meinem Herzen und meinem Bauchgefühl und trachtete nach einer tollen Zusammenstellung großartiger und bescheidener Orte, bekannter und unbekannter.
Mein Leben als Reisende hat mich mit einer inneren Antenne ausgestattet, die immer Alarm schlägt, wenn ich zu einem besonders schönen, inspirierenden Ort komme – manchmal bleibt einem dort die Spucke weg (an den donnernden Victoriafällen in Sambia und Simbabwe, beim Military Tattoo im Schatten von Edinburgh Castle); manchmal sind Orte einfach zeitlos und ungewöhnlich und warten still auf unsere Aufmerksamkeit (die desolaten, windigen Aran-Inseln vor der irischen Westküste, ein Sonnenuntergang im Mekongdelta).
Aber diese Liste spiegelt viel mehr als bloß mein Bauchgefühl für die Welt und ihre Wunder. Die Menge an Recherchen, die ich vor jeder Tour durchführe, würde alle überraschen, die denken, mit dem Kauf des Tickets sei alles getan. Ich lese alles, was ich kriegen kann, und bin noch nie einem Reiseführer begegnet, den ich nicht mochte: Ich finde immer kleine Informationen, die mich interessieren, und ich freue mich an den begeisterten Worten der Autoren, wenn sie eine Entdeckung oder ein Geheimnis teilen – ich hoffe, das merken Sie auch bei mir!
Bevor Sie anfangen zu rechnen (wie habe ich 200 neue Einträge hinzugefügt, aber meine ursprünglichen 1000 Favoriten beibehalten?), sollte ich zunächst erklären, dass es die Restrukturierung und Neuordnung des Buches war, die mir erlaubte, neue Seiten mit neuen Abenteuern hinzuzufügen. Ich nahm die ersten
1000 Places
komplett auseinander und schrieb einen Großteil der Informationen neu – eine neue Hommage an die Vielfalt der Welt. Anstatt einzelne Orte zu nennen wie in der Erstausgabe, habe ich nun manchmal 2 oder mehr Orte zu einem einzelnen, umfassenderen Eintrag zusammengefasst. In so manchem Fall ergibt dies fast eine fertig ausgearbeitete Minirundreise! So sind die ursprünglich separaten Einträge über den Shoal Bay Beach und die Hotels von Anguilla Teil eines einzigen Eintrags geworden, der die ganze Insel behandelt: Sie ist so klein, dass man an einem Tag einmal drum herum fahren kann, und so wissen Sie nun, wo Sie am Wegesrand anhalten können.
Das Buch ist eine bunte Mischung all dieser Wunder – und es zeigt, dass es selbst in diesem globalisierten, gleichmacherischen Zeitalter noch staunenswerte und wundervolle Dinge zu betrachten gibt. Ich hoffe,
Weitere Kostenlose Bücher