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1044 - Die schwarze Macht

Titel: 1044 - Die schwarze Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einfach zu groß.
    Während er noch überlegte, wann er Icho Tolot den Handschuh zurückgeben wollte, legte sich ihm dieser plötzlich um die Hand und preßte die Finger zusammen. Waylon Javier spürte, daß sich ihm etwas in den Handballen bohrte.
    Ihn schwindelte, und er mußte sich an der Wand abstützen, um nicht zu fallen.
    Vergeblich bemühte er sich, den Handschuh abzustreifen. Dieser haftete an ihm, als sei er mit ihm verwachsen.
    Javier öffnete die Tür und schleppte sich keuchend zu seinem Bett. Er erreichte es mit letzter Kraft und ließ sich hineinfallen, weil er hoffte, daß er sich erholen würde, wenn er lag.
    Doch dann wurde ihm so übel, daß er meinte, sich übergeben zu müssen. Er wälzte sich herum und versuchte aufzustehen.
    Ihm wurde schwarz vor Augen, und ein Abgrund schien sich vor ihm zu öffnen.
     
    *
     
    Sandra Bougeaklis sprang auf, als aus den Lautsprechern der Hauptleitzentrale plötzlich Musik erklang.
    „Wer ist dafür verantwortlich?" fragte sie erregt. „Welcher Narr spielt hier Musik ein?"
    „Keine Ahnung", antwortete Leo Dürk, der Waffenmeister. „Es klingt aber doch recht angenehm."
    „Ausschalten", befahl sie. „Sofort."
    Deneide Horwikow, die hochaufgeschossene Cheffunkerin der BASIS, betätigte einen Schalter am Videozentralstand, doch die seltsam anmutenden Töne erklangen weiterhin aus den Lautsprechern. Sie schnippte mit den Fingern.
    „Tut mir leid", meldete sie. „Hier ist was nicht in Ordnung. Die Lautsprecher lassen sich nicht ausschalten."
    Sie schien nicht im mindesten beunruhigt zu sein, schnippte weiterhin mit den Fingern und pfiff ein paar Takte mit.
    „Waylon hat recht", stöhnte Sandra Bougeaklis verärgert. „Die Besatzung der BASIS ist tatsächlich ein Trümmerhaufen."
    Sie drückte eine Taste am Instrumentenpult und mußte einige Sekunden warten, bis das Gesicht Peter Gorys auf den Bildschirmen erschien.
    „Schalte sofort das Kabel zur Hauptleitzentrale aus", befahl sie. „Wie kommst du überhaupt dazu, hier Musik einzuspielen?"
    „Befehl des Kommandanten", behauptete Peter Gory, wobei er im Takt der Musik mit den Fingern auf sein Display klopfte.
    „Waylon soll das befohlen haben?"
    „Um für eine ausgeglichene Stimmung an Bord zu sorgen."
    „Ich hebe den Befehl auf. Musik aus. Sofort."
    „Wirklich?"
    Sandra Bougeaklis erbleichte.
    „Auf der Stelle."
    „Schade. Na ja, wir im Studio hören sie ja weiter."
    Gorys Gesicht verschwand vom Bildschirm, und gleichzeitig verstummten die Lautsprecher.
    „Ich bin gleich wieder da", sagte die stellvertretende Kommandantin, während sie aus der Zentrale eilte. „Ich habe ein Wörtchen mit dem Kommandanten zu reden."
    Die Disziplinlosigkeit des Studiomitarbeiters erregte sie maßlos. Sie war entschlossen, eine Neuregelung herbeizuführen und damit den lockeren Führungsstil Javiers zu beenden.
    Du beruhigst mich nicht mit deinen Händen, dachte sie, als sie vor der Tür des Kommandanten stand. Dieses Mal werden wir zu Ende diskutieren, und wenn die Fetzen dabei fliegen.
    Sie hatte klare Vorstellungen davon, was in Zukunft anders werden sollte. Die Dienstordnung mußte in ihrem Sinne geändert werden.
    Nervös wartete sie darauf, daß der Kommandant öffnete.
    Aus einem Lautsprecher über ihrem Kopf kam leise Musik, und unwillkürlich wippte sie im Rhythmus der Klänge mit den Fußspitzen, bis ihr bewußt wurde, daß Waylon Javier sie schon viel zu lange hatte warten lassen.
    Sie öffnete die Tür.
    „Waylon", rief sie bestürzt, als sie den Kommandanten bewußtlos auf dem Bett liegen sah.
    Javier war ungewöhnlich bleich. Dunkle Ringe umgaben seine Augen und die Lippen waren unförmig aufgequollen.
    Sie drückte ihm den Finger an den Hals und atmete erleichtert auf, als sie seinen Pulsschlag fühlte.
    „Herth, bitte komm sofort in die Kabine des Kommandanten", rief sie über Interkom.
    „Herth, schnell."
    „Er ist schon unterwegs", antwortete Leo Dürk. Rhythmische Musik begleitete seine Worte, aber die stellvertretende Kommandantin erfaßte in ihrer Erregung nicht, daß Peter Gory ihren Befehl ignoriert hatte, und nun doch wieder Musik in die Zentrale spielte. Sie hörte lediglich, daß der Arzt zu ihr unterwegs war. Das allein war wichtig.
    Herth ten Var trat Sekunden später ein.
    Der Ara war ein schweigsamer Mann, der sich nie in den Vordergrund drängte, der aber dennoch irgendwie immer greifbar war, wenn sich irgendwo etwas von Bedeutung ereignete.
    „Was ist mit ihm?" fragte Sandra

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