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1155 - Luzifers große Stunde

1155 - Luzifers große Stunde

Titel: 1155 - Luzifers große Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach nur grauenhaft, und ich merkte, dass die Kälte nicht stoppte. Sie wollte meine Seele an sich reißen und mir die menschlichen Gefühle nehmen.
    Noch hatte sie es nicht geschafft, denn mir war es möglich, zu denken, ohne dies in normales Handeln umsetzen und mich gegen Luzifer stellen zu können.
    Dennoch war die Hoffnung nicht ganz verschwunden. Nicht das gesamte Kreuz litt unter dieser eisigen Kälte. Es gab noch Stellen, die sie nicht erreicht hatte.
    Das waren die Enden!
    Die Stellen, in die die Buchstaben der Erzengel eingraviert worden waren. Vor meiner Brust hielt ich die Hände über Kreuz zusammen. Dazwischen steckte das Kreuz, und es schaute auch hervor.
    Mit den Fingern war es mir nicht möglich, die bewussten Stellen zu erreichen, dafür aber mit den Daumenkuppen.
    Es kostete mich Kraft, die Kuppen über das Material gleiten zu lassen. Aber ich erreichte die Enden und spürte dann, als ich über die Buchstaben an der Spitze und an den Seiten hinwegglitt, nicht mehr die Kälte des übrigen Kreuzes.
    Hier war das Metall normal geblieben.
    Halfen mir die Erzengel?
    Ich konnte noch hoffen. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass sie eingegriffen hätten, doch dazu hätte ich das Kreuz erst noch aktivieren müssen.
    Die Formel sprechen.
    Es war so leicht. Die Worte waren mir bisher noch immer leicht über die Lippen geflossen.
    Diesmal nicht!
    Hier gab es eine Sperre. Ich schaffte es einfach nicht. Der Wille war da, nur war ich nicht in der Lage, ihn umzusetzen.
    Ich hätte höchstens ein Röcheln hervorgebracht, aber keinen normalen Satz, der nötig war, um gewisse Dinge in Bewegung zu bringen. Dabei waren die Erzengel die Todfeinde Luzifers. Sie konnten mich nicht im Stich lassen. Sie mussten einfach etwas tun.
    Seit Luzifers Gesicht erschienen war, hatte ich auch das Zeitgefühl verloren. Es war für mich nicht nachvollziehbar, wie viel Zeit verstrichen war. Ich befand mich in einem zeitlosen Raum, im dem alle Gesetze aufgehoben waren.
    Luzifer beherrschte diese Welt.
    Sein Gesicht war es.
    Und sein Gesicht bewegte sich!
    Es bewegte sich auf mich zu. Es drückte sich nach vorn. Es war dieses blaue, im Dunkel schwimmende Gebilde, das sich wahrscheinlich über mich ergießen wollte, um mich zu vernichten.
    Ich kam nicht weg aus dem Boot. Ich hätte ins Wasser springen können, aber es wäre keine Lösung gewesen, denn so hätte ich es nicht geschafft, Luzifers Einfluss zu entkommen.
    Meine Gedanken hatte er noch nicht beeinflussen können. Ich riss mich zusammen und versuchte, eine Mauer gegen das Urböse aufzubauen.
    Nur die Formel sprechen.
    Das Kreuz aktivieren.
    Wenige Worte…
    Es war mir nicht möglich. Luzifers Kraft hatte mich starr gemacht. Ich lag im Boot halb auf dem Rücken. Ich war wieder zu einem kleinen Kind geworden. Nur drückte ich keine Puppe oder einen Teddy gegen meine Brust, sondern das Kreuz, das mich in diesen Augenblicken im Stich gelassen hatte.
    Luzifer aber hatte freie Bahn.
    Sein verdammtes Gesicht wuchs. Es wurde zu einem kalten, gefühllosen, blauen Machwerk, das mir beim Näherkommen sogar doppelt so groß vorkam. Umgeben von dieser Schwärze des Spuks, die ihn nicht störte. Hier zeigte sich eben, wer die wahre Macht besaß und dass das Urböse nicht ausgerottet war.
    Die Augen! Die Kälte. Die Unmenschlichkeit. Alles Negative vereinigte sich in diesem Blick, und trotzdem war er so verdammt klar. Die Augen starrten in mich hinein, sie erwischten meine Seele, und ich presste die Hände noch stärker um mein Kreuz zusammen…
    ***
    Die unheimliche Gestalt schwebte oder ging durch den Garten, und Ben Adams war nicht in der Lage, sich zu bewegen und von ihr fortzulaufen. Sie hätte ihn auch erwischt, wäre da nicht die recht breite Scheibe des Fensters gewesen, die noch ein Hindernis bildete, das für den Unheimlichen bestimmt kein Problem war.
    Adams hatte die Gestalt schon einmal gesehen. Das war auf dem Friedhof gewesen. Er hatte sich das Jammern und Schreien in den vergangenen Nächten nicht mehr länger anhören wollen. Deshalb war er zum Friedhof gegangen, um die klagenden Laute mit dem Recorder aufzunehmen, damit er für die Skeptiker im Ort einen Beweis in den Händen hielt.
    Das war ihm auch gelungen, obwohl er dabei nur knapp mit dem Leben davongekommen war. Er war von der Gestalt gepackt worden, und sie hatte ihn einige Meter durch die Luft geschleudert.
    Trotz der schlimmen Schmerzen war es ihm noch gelungen, sich auf das Rad zu schwingen und nach Hause zu

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