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1262 - Schule der Helden

Titel: 1262 - Schule der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verbrachte die Nacht in Sheelas Appartement. Im Gästezimmer. Sie machte bis in den frühen Morgen kein Auge zu, aber Lofus gab kein Lebenszeichen von sich. Als sie um neun Uhr morgens durch die Weckmelodie aus dem Erschöpfungsschlaf gerissen wurde, war Lofus längst schon weg.
    Sheela beschloß, erst einmal im Konsulat vorbeizuschauen, sich dann zwei Stunden freizunehmen, um sich im Elbush-Lager umsehen zu können.
     
    *
     
    „Zack!" sagte Sheela, als es sie erwischte. Aber da war es auch schon wieder vorbei, so schnell ging alles. Ihr Blickwinkel verengte sich zum Punkt und weitete sich gleich darauf wieder, und als sie einen Blick auf die Uhr richtete, war es zwei Stunden später.
    Sie hatte einen Zeitsprung von zwei Stunden gemacht. Aber es war nicht nur diese Zeitspanne später, im Konsulat war noch etwas passiert.
    Sheela sah sich einem Fremden gegenüber, der am Computer saß. Als sie unvermittelt vor ihm auftauchte, sprang er hoch, als fühlte er sich ertappt, vielleicht glaubte er auch, daß Sheela eine Unbefugte war, die sich unrechtmäßig Zutritt verschafft hatte.
    Jedenfalls war der Fremde überrascht.
    „Hast du mich erschreckt!" sagte der Mann in zurechtweisendem Ton und verstand es, dabei noch herablassend zu wirken.
    „Und du mich erst", erwiderte Sheela schlagfertig. „He, Unbekannter, was hast du hier eigentlich zu suchen? Dies ist das Konsulat des souveränen Planetenstaates Cptn.
    Hornex!"
    „Und ich bin Konsul Erasmus Espre Esperanto", erklärte der Fremde, der so gar nicht Sheelas Vorstellungen von einem Hornexer entsprach. Er hatte zwar gewisse körperliche Merkmale mit Lofus gemein, etwa die Größe, die Glatze und die eng beieinanderliegenden, stechenden Augen, aber ansonsten war er eher von schwächlicher Statur. Um nicht zu sagen, spindeldürr.
    „Herrje, Ereses!" entfuhr es Sheela; so hatte sie bei sich den Konsul bisher genannt, nach den Initialen seiner drei Namen. „Entschuldige, Dr. Esperanto, aber ich habe schon längst nicht mehr mit dir gerechnet."
    „Ich wurde aufgehalten", sagte der Konsul, als erkläre das alles. Er deutete auf den Computer. „Ich habe mich inzwischen über den Stand der Dinge informiert. Viel ist ja nicht geschehen in meiner Abwesenheit. Kein Handelsabkommen mit der Kosmischen Hanse.
    Keine bindende Zusage der GAVÖK für eine Aufnahme in das Galaktikum. Aber jede Menge Werbungskosten... und Almosen." Er blickte auf und sah Sheela zurechtweisend aus seinen kleinen Augen an. „Wir sind kein Wohlfahrtsinstitut. Wir haben die wirtschaftlichen und politischen Interessen von Cptn. Hornex zu wahren. Schlimm genug, daß eine Frau auf der Gehaltsliste steht. Noch schlimmer, daß diese Frau keine gute Hand bei Finanzgebarungen hat. Wo bleibt die vielgerühmte weibliche Intuition, dessen sich das schwache Geschlecht rühmt? Wo die weibliche Diplomatie? Gibt es nicht ein terranisches Sprichwort, demnach hinter jeder blühenden Welt eine kluge Frau steht?"
    Sheela hatte die Luft angehalten, jetzt platzte ihr der Kragen. Sie atmete tief ein, um ihrem Chef gehörig die Meinung zu sagen, aber er unterband ihren Gefühlsausbruch mit einer schneidenden Handbewegung.
    „Ich hoffe dennoch auf gute Zusammenarbeit", sagte er versöhnlicher. „Du hast einiges in die Wege geleitet, und ich werde die gesponnenen Fäden aufnehmen. Es gibt viel zu tun für uns beide... Da wäre noch eine Frage. Wurde das Konsulat schon öfter von Zeitflecken heimgesucht?"
    „Soviel ich weiß, war es das erstemal", antwortete Sheela, deren Zorn inzwischen wieder verraucht war. Vielleicht war der Konsul gar nicht so übel, mal abgesehen von seiner Patriarchen-Macke. „Zumindest geschah es das erstemal während meiner Anwesenheit."
    „Hm", machte der Konsul. „Ich gedenke hier zu wohnen. Und noch etwas. Ich möchte, daß du deinen Nebenjob aufgibst. Zumindest solltest du ihn nicht während deiner Dienstzeit ausüben. Und die Computerleitung zu dieser unseriösen Firma muß stillgelegt werden. Wir dürfen mit ihr nicht in Verbindung gebracht werden, damit wir nicht in Verruf kommen. Wir sind das Aushängeschild von Cptn. Hornex auf Terra!"
    „Aha", machte Sheela. „Ich werde, so rasch es geht, alles Nötige in die Wege leiten. Mir liegt sowieso nichts an dem anderen Job. Aber ich müßte mir frei nehmen, um..."
    „Genehmigt", fiel ihr der Konsul ins Wort. „Ich erwarte dich morgen pünktlich zum Dienst."
    „Danke!" Sie machte, daß sie in ihr Büro zurück kam. Beim Hinausgehen

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