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1387 - Signale der Vollendung

Titel: 1387 - Signale der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bedeutung bekommen hatten, Ein Zufallstreffer, gewiß, und doch... So vieles, was zuerst nach Zufall ausgesehen hatte, hatte sich hinterher als bedeutungsvoll erwiesen. Bull kamen die seltsamsten Gedanken, und diese wiederum zogen die kuriosesten Assoziationen nach sich. Durch dieses letzte unglaubliche Ereignis erschienen plötzlich alle voran gegangenen Geschehnisse in einem besonderen Licht. Es paßte auf einmal so vieles zusammen, eines griff ins andere und wurde zu einem funktionalen Ganzen. Unscheinbares bekam Größe. Unsinniges wurde sinnvoll. Scheinbar Zufälliges trug den Keim der Bestimmung in sich. Und wenn die Narren zu Weisen wurden, die Ahnungslosen und Naiven zu Wissenden und Trägern der Macht, und umgekehrt, wenn die Starken wie Bull ihre Hilflosigkeit eingestehen mußten, dann durften auch die Naturgesetze auf den Kopf gestellt werden, und der Floh trug den Elefanten. Die Fragen beantworteten sich nun selbst. Bull kannte sie alle, aber er hatte sie nicht im Griff. Fragen und Antworten jagten einander im Kreis. Er hatte alle Fakten. Er kannte alle Fragen, und für jede Frage gab es eine Antwort und tausend mögliche Antworten. Aber er konnte keine davon wirklich fassen, zu schnell war die Wilde Jagd in seinem Kopf.
    Hilfesuchend hielt er nach Benneker Vling Ausschau. Aber durch die dürre Gestalt, die irgendwo durch die Kommandozentrale geisterte, schimmerte immer wieder das Bild der wandernden Eisberge durch. Er versuchte nun, sich auf die wechselnden Szenen zu konzentrieren, die die Laserprojektoren aus dem Nordpolgebiet von Waliki lieferten. Er glaubte, daß diese beruhigenden Bilder, sosehr sie den Betrachter innerlich auch aufwühlten, Ordnung in seine Gedanken bringen konnten. Aber er mußte sich eines Tricks bedienen. Er mußte durch die Projektion hindurchblicken, um an das heranzukommen, was hinter den Bildern lag. Es war, als würde sein Geist in einen brodelnden Nebel eintauchen.
    Dies war das Meer der Wahrheit, in dem die Frage- und Antwortpartikel einen irren Reigen vollführten und ihn, den Schiffer, mit sich rissen... Er mußte... „Ich gehe hinaus", sagte Bull. „Ich will näher sein." Niemand, außer vielleicht Benneker Vling, verstand ihn, als er in einen SERUN stieg und durch eine Mannschleuse ins Freie kletterte. Und hier, auf der Hülle der CIMARRON, kamen ihm die Ruhe und innere Ausgeglichenheit, die er im Schiffsinnern nicht gefunden hatte. Er schimpfte sich selbst einen unverbesserlichen Romantiker, weil er dem Geschehen nun nicht wirklich näher war, jedoch das Gefühl hatte, es zu sein. Und dieses Gefühl war es, das ihm half, den Bremsklotz zu schaffen, der nötig war, um sein Gedankenkarussell allmählich zum Stillstand kommen zu lassen. Und das Feuer seiner brennenden Gedanken erlosch, das Meer der Wahrheit beruhigte sich, der Nebel brach auf.
    Bull konnte gemächlich zum Ausgangspunkt zurücksteuern und dann nachvollziehen, wie alles begonnen hatte. Am Anfang stand ein Ärgernis... Aber das war nicht ganz richtig. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, wanderte Bull in Gedanken noch weiter zurück. Es hatte eigentlich mit der geglückten Flucht aus der Raumzeitfalte mit dem haurischen Stützpunkt.
    Ur amm Taloq begonnen. Als die CIMARRON, die SORONG und die kartanische MAI-Kl durch die Strukturlücke ins Standartuniversum zurückgekehrt waren, da war die Stimmung geradezu euphorisch gewesen. Die Freude darüber, eine hoffnungslose Lage doch noch gemeistert zu haben und den Jüngern des Hexameron aus der Falle entkommen zu sein, war verständlich. Man wollte so rasch wie möglich das 2. Viertel der Galaxy Hangay hinter sich lassen und den Raumsektor X-DOOR aufsuchen, wo die Basis Position bezogen hatte.
    Reginald Bull brannte das Wissen um den haurischen Stützpunkt in der Raumzeitfalte förmlich unter den Nägeln. Er wollte es schnellstens weiterleiten und auswerten lassen und die erforderlichen Konsequenzen ziehen. Darum diese Eile und Bulls Befehl, entlang des Strangeness-Walls auf schnellstem Weg X-DOOR anzufliegen. Dabei erwies sich die MAI-KI als arges Handikap. Das kartanische Schiff mit seinem langsamen Lineartriebwerk konnte nur ein Drittel der Höchstgeschwindigkeit der Metagrav-Triebwerke von Chimaron und SORONG erreichen. Da man Dao-Lin-H`ay, Oogh at Tarkan und deren Mannschaft in dem exponierten Raumgebiet nicht sich selbst überlassen wollte, beschloß man, sich der Geschwindigkeit der MAI-KI anzupassen. Natürlich war während des Überlichtfluges keine

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