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1455 - Kundschafter für Halut

Titel: 1455 - Kundschafter für Halut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tolot mit gespielter Scheinheiligkeit. „Das täte mir leid. Ich wollte Sie mit meinem dezenten Räuspern nur daran erinnern, daß wir zum Orientierungsmanöver vor dem endgültigen Zielanflug in den Normalraum zurückgefallen sind. Das Haluta-System liegt exakt vor uns und ist noch rund tausend Lichtjahre entfernt."
    Tief innerhalb der galaktischen Zentrumsballung, aber an der Peripherie des eigentlichen Zentrumskerns! fügte er in Gedanken hinzu. „Ich verstehe", erwiderte der Blue-Klon zerstreut. „Nach der nächsten Serie von Hyperraumetappen werden wir also im Haluta-Sektor sein."
    „Und wenige Sekunden danach Bestandteil der expandierenden Glutwolke meines Schiffes", ergänzte Tolot mit zornigem Sarkasmus. „Es sei denn, Sie erklären uns, wie wir die cantarischen Wachforts und Raumschiffe umgehen oder sonstwie austricksen können."
    „Warum so ungeduldig!" gab Yelyaz verstimmt zurück. „Das Haluta-System läuft uns nicht davon. Natürlich ist der ganze Raumsektor Sperrgebiet."
    „Wie schon im Jahre 490, nur daß heute die Cantaro darüber wachen", entfuhr es dem Haluter. „Woher willst du wissen, wie es im Jahre 490 aussah?" fragte der Blue geringschätzig - und ignorierte die Tatsache, daß die Haluter niemals das allgemeine Duzen mitgemacht hatten, das seit den Anfängen der Kosmischen Hanse aufgekommen war.
    Tolot erinnerte sich daran, daß Yelyaz nicht darüber informiert war, daß er, Tolot, gemeinsam mit Perry Rhodan und Atlan im Jahre 1143 von den Säulen der Vergangenheit hinter dem EreighiShörl2ont des Paura-Black Hole durch Raum und Zeit geschleudert worden waren, als die Galaktiker noch in einem beispiellosen Abwehrkampf gegen die Invasion der Cantaro standen.
    Nur unter großen Anstrengungen und Gefahren war es ihnen gelungen, die Vergangenheit wieder zu verlassen und in die Zeit zurückzukehren, in die sie gehörten. Sie hatten der Versuchung widerstanden, in der Vergangenheit den Lauf der Geschichte zugunsten der Galaktiker und der Kosmischen Hanse verändern zu wollen, weil ihnen am Schicksal des Hansekontors Paura drastisch vor Augen geführt worden war, daß sie bei längerem Verweilen in ihrer Vergangenheit unweigerlich Zeitparadoxa auslösen würden, die mit großer Wahrscheinlichkeit alles nur noch schlimmer für die Galaktiker und ihre Zivilisationen machten.
    Aus der gleichen Einsicht heraus hatten sie sich auch geschworen, Außenstehenden nichts über ihre Reise in die Vergangenheit zu Verraten. „Ich habe die historischen Aufzeichnungen studiert", erklärte Tolot deshalb. „Und von den Leuten der NARVENNE weiß ich, daß der Haluta-Sektor von den Cantaro zum Sperrgebiet erklärt wurde."
    „Aha!" höhnte Yelyaz. „Warum bist du dann nach dem Debakel am Perseus-Black Hole trotzdem ins Haluta-System eingeflogen? Hieltest du dich für unbesiegbar, Monster?"
    Jedes andere Intelligenzwesen, das ihn so zu beschimpfen wagte, hätte Icho Tolot drakonisch in seine Schranken gewiesen.
    In Yelyaz' Fall schluckte er die Beleidigung, weil er wußte, das der Blue die Bemerkung unter einem inneren Zwang gemacht hatte, Um seine Minderwertigkeitsgefühle zu kompensieren. „Niemand ist unbesiegbar", sagte er nachsichtig. „Auch ich nicht. Ich hatte nicht nach Halut gewollt, sondern dem Bordsyntron die Auswahl unter den gespeicherten Fluchtkursen überlassen und mich für einige Zeit in einen Raum unter der Zentrale zurückgezogen, um verschiedene Ortungsergebnisse auszuwerten."
    „Und um nach Anhaltspunkten dafür zu suchen, daß sich die Schiffe der Phönix-Staffel vielleicht doch alle gerettet hatten", erriet Atlan. „Natürlich mit negativem Ergebnis", fügte er bitter hinzu. „Die definitiven Verlustmeldungen bekam ich erst nach meiner Rückkehr nach Arhena", sagte Tolot dumpf.
    Ein entsagungsvolles Lächeln spielte flüchtig um die Mundwinkel des Arkoniden. „Ich habe im Verlauf von rund 12000 Jahren gelernt, über den Verlust geliebter Wesen hinwegzukommen", erklärte er tonlos.
    Der Haluter wußte, daß Atlan sich nur etwas vorzumachen versuchte. Der Verlust Irunas war ein harter Schicksalsschlag für ihn gewesen, eigentlich nur zu vergleichen mit dem Tod der Hohen Tamrätin Mirona Thetin, den er wohl auch nie ganz überwinden würde.
    Yelyaz schien das zu fühlen, denn er wartete fast eine Minute, bevor er leise sagte: „Vor fünfeinhalb Jahren war ich mit einem Kommando der Organisation im Raumsektor Haluta. Damals war die Bewachung durch die Cantaro noch lückenhaft, so

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