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1831 - Requiem für den Smiler

Titel: 1831 - Requiem für den Smiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Überleben der fünf Simple Minds hinweisen könnten.
    Dies gegen jede Vernunft, wie ich selbst wußte. Aber ich konnte nicht anders. Ich war wie besessen von dem Gedanken, irgendeinen Hinweis zu finden, der meine Hoffnung, meinen Wunsch nähren konnte, daß die letzten fünf Simple Minds überlebt hatten.
    Ich konnte mich auch gut in Sevia hineinversetzen, glaubte, ihre Gedanken zu kennen. Alle dachten wie sie. Sie dachten, ich wolle einfach nicht realisieren, daß Ronald Tekener und die anderen tot waren. Daß ich verzweifelt nach einem Strohhalm suchte, an den ich mich klammern konnte.
    Es fand sich keiner. Die Chancen verbesserten sich auch nicht durch endlose Wiederholungen und der Analyse des Ablaufs des Geschehens.
    So sahen es alle anderen. Auch mein Extrasinn blieb unerbittlich, natürlich, und versuchte mir durch logische Argumente zu erklären, daß mein irrationales Verhalten für nichts und wieder nichts gut war.
    Sevia ließ das Geschehen erneut ablaufen. Ich sog die Bilder zum xtenmal begierig in mich auf, ich konnte mich nicht daran sattsehen. Und bei jeder Wiederholung entdeckte ich neue Details, die mir vorher entgangen waren oder die ich mißachtet hatte. Aber der entscheidende Hinweis war nie dabei.
    Irgendwie hatten mich die Bilder inzwischen auch schon abgestumpft. Aber das gestand ich mir nicht ein.
    Zuerst war das heile Humanidrom aus mehreren Blickwinkeln zu sehen. Die Bilder stammten von den Robotsonden, die man durch die Reihen der Igelschiffe gelotst hatte. Manchmal gab es einen Bildausfall, das Zeichen dafür, daß die Gazkar, die Krieger unter den Tolkandern, eine der Aufnahmesonden abgeschossen hatten.
    Zwölf Ellipsoid-Schiffe der Eloundar waren ans Humanidrom angedockt. Igelschiffe umkreisten das riesige orbitale Bauwerk von Menschenhand mit sieben Kilometer Durchmesser.
    Plötzlich zuckten an mehreren Stellen auf der Hülle des Humanidroms Lichtblitze auf. Dann kam es zu stärkeren Explosionen, die die Hülle aufrissen. Zwei Eloundarschiffe versuchten, sich vom Humanidrom abzusetzen. Aber da war es bereits zu spät. Das Humanidrom begann sich aufzublähen wie ein überdimensionaler Luftballon. Die überlastete Hülle barst, und dann rasten Feuerorkane ins All hinaus.
    Ich besah mir in dieser Phase jeden Bildausschnitt in Standbildfolgen und in verschiedenen Vergrößerungsstufen, auf der Suche nach irgendeinem Objekt, das vom Humanidrom floh. Sei es ein Beiboot oder eine einzelne Gestalt in einem SERUN ...
    Ich hatte noch nichts dergleichen gefunden. Aber ich hatte noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.
    An Stelle des Humanidroms erstrahlte nun eine blendend. grelle Miniatursonne. Alle Eloundarschiffe vergingen in dieser Glut. Auch etliche Igelschiffe wurden davon erfaßt. Es nützte ihnen nichts, daß sie ihre Schutzschirme einschalteten. Die bei der Explosion freiwerdenden Kräfte waren so stark, daß alles im Umkreis von -zig Kilometern erfaßt und verbrannt wurde. Auch fast alle Spionsonden wurden vernichtet.
    Die Miniatursonne erlosch. Die glühenden Trümmer des Humanidroms flogen nach allen Seiten davon.
    Viele rasten wie flammende Kometen auf Lokvorth hinab, verglühten in der Atmosphäre, die größeren erreichten die Oberfläche des Planeten und schlugen in diese ein.
    Ich blieb bis zuletzt angespannt. Aber ich sah eigentlich durch die Bilder hindurch, konzentrierte mich auf die Auswertung der Ortungsergebnisse. Außer den Daten über ungeheure Energieentladungen bekam ich jedoch keine Informationen. Alles wurde von der Kraft dieser Miniatursonne überstrahlt. Ich wünschte mir in diesem Moment, den Herzschlag von Tek und seiner Gefährten herausfiltern zu können.
    Doch die Bilder und Daten gaben keinerlei Aufschlüsse über die Tragödien, die sich innerhalb von Sekunden im Humanidrom abgespielt haben mochten.
    „Noch einmal", verlangte ich.
    „Das hat doch keinen Sinn", versuchte’ mir Sevia auszureden. „Du machst dich doch nur selbst verrückt.
    In diesem Inferno hat nichts überlebt."
    „Tek und seine Leute hatten bis zur Explosion Zeit genug, etwas für ihre Rettung zu tun", argumentierte ich. „Ich kann nicht glauben, daß Tek diese Chance nicht genützt hat."
    „Er hatte keine Chance", erwiderte Sevia. „Er war zu diesem Zeitpunkt längst handlungsunfähig."
    „Trotzdem ..."
    Ich kam nicht weiter. Jemand aus der Ortungszentrale meldete Sevia: „Verstärkter Funkverkehr zwischen den Igelschiffen!"
    „Ich denke, ich sollte mich darum kümmern",

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