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2188 - Gekapert

Titel: 2188 - Gekapert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unverhohlen angewidert die Algorrian uns mustert, ohne in ihrer Fußpflege innezuhalten. Als betrachte sie ein armes, behindertes Kind: irgendwie lieb, kann ja nichts dafür ... „Selbstverständlich haben wir euch erwartet, Zweibeinchen", sagte Le Anyante. Dann rief sie in Richtung der Verbindungstür zum nächsten Raum: „Curcaryen! Kommst du bitte? Die Ersten sind schon da."
    Der Algorrian trabte herein. Er war nackt. Gab sich auch nicht die geringste Mühe, seine Blöße zu bedecken - ein weiteres Zeichen der Missachtung gegenüber dem Terraner und der Kartanin.
    Wir sind praktisch Luft für ihn; und vor Luft braucht man keine Hemmungen zu haben ... „Sehr brav", grummelte er, während er seinen dampfenden Leib mit einem weichen Vlies abtrocknete. „Es spricht durchaus für euren Intellekt, dass ihr so rasch gekommen seid, um euch meinem Befehl zu unterstellen. Ich kann euch beruhigen: Ihr dürft eure Posten behalten. Wenigstens so lange, bis wir eure Befähigung evaluiert haben." Dao-Lin blieb die Luft weg. Varantir hielt sie für Überläufer!
    Aus den Augenwinkeln sah sie, wie sich Teks narbiges Gesicht sehr langsam zu einem dünnen Lächeln verzog.
    Der Terraner ließ die Untersuchung reglos über sich ergehen.
    Danach kleidete er sich wieder an und befestigte die Maske vor seinem Gesicht. Er musste nicht lange auf den Befund warten. „Dein körperlicher Allgemeinzustand ist für einen Zellaktivatorträger völlig normal, Alaska Saedelaere.
    Der Heilungsprozess einiger kleinerer Blessuren erscheint so gut wie abgeschlossen. Deine körperlichen Werte entsprechen im Wesentlichen den Daten im Personenarchiv, sodass du als gesund einzustufen bist. Über das Cappin-Fragment kann diese Diagnosestation allerdings keine Angaben machen, da sich seine Natur unseren Analyse-Möglichkeiten entzieht."
    „Ist es das gleiche?", fragte er. „Dasselbe wie ... damals?"
    „Das entzieht sich leider unserer Beurteilung. Es sind keine Unterschiede zu den spärlichen Aufzeichnungen festzustellen, doch das bedeutet nicht, dass das Fragment mit deinem früheren identisch ist."
    „Verstehe." Er legte die Hand auf den Türöffner. Das Schott der Diagnosekammer fuhr auf. „Du sprachst von Problemen", erinnerte die .wohlmodulierte Stimme des Servos. „Welcher Natur sind diese?"
    Alaska drehte sich im Türrahmen um. „Ich erleide immer wieder Anflüge von Unwohlsein", erklärte er. „Eine Art Wallungen. Das hat angefangen, kurz nachdem ich auf die SOL gekommen bin."
    „Vor vier Tagen."
    „Ja."
    „Und dieses Gefühl war von Reaktionen deines Cappin-Fragments begleitet?"
    „Ja."
    „Kannst du diese Reaktionen näher beschreiben?"
    „Irritation auf der Gesichtshaut. Und sichtbares Aufflackern. Über unterschiedlich lange Zeiträume hinweg erhöhte Lichtaktivität."
    „Lässt sich eine Regelmäßigkeit erkennen? Oder eine steigende oder nachlassende Tendenz?"
    „Nein."
    Geduldig fragte der Servo weiter: „Du wolltest also wissen, ob körperliche Ursachen für diese Symptome vorliegen?"
    „Ja."
    „Dies ist nicht der Fall."
    „Danke." Saedelaere wandte sich zum Gehen. „Möchtest du, dass die Aufzeichnung dieser Untersuchung zum Schutz deiner Privatsphäre gelöscht oder aber routinemäßig gespeichert und' somit, der Schiffsführung zugänglich gemacht wird?"
    „Egal."
    „Auf Wiedersehen, Alaska Saedelaere."
    Er begab sich in seine Kabine und versuchte zu schlafen.
    Le Anyante konnte die Mimik dieser obskuren, nahezu geruchlosen Leute noch nicht deuten. Aber etwas in ihr warnte sie davor, den Zweibeiner mit der unreinen Haut zu unterschätzen.
    Die Art, wie er seine Mundwinkel verzog, bevor er zu sprechen ansetzte ... „Danke, Euer Hochwürdigkeit, zu gütig", sagte er; sein derber Akzent schmerzte in ihren Ohren. „In der Tat erkennen wir eure Überlegenheit vorbehaltlos an. Darum möchten wir euch bei der Evaluierung unserer Befähigung dienlich sein. Zum Beispiel wisst ihr noch nicht, dass wir beide, meine Lebensgefährtin Dao-Lin und ich, ebenfalls in gewisser Weise >Liebende der Zeit< darstellen."
    Curcaryen, wie sie ihren Mann in der Koseform nannte, keilte aus. Mit dem rechten Hinterbein zerschlug er eine schlanke Stele mitsamt der Obstschale, die darauf gelegen hatte. Die Scherben flogen im ganzen Raum umher. „Du halbgewachsener Kretin wagst es ...", brauste er auf. Sofort war Le bei ihm, um ihn mit einer raschen Folge von Berührungen zu besänftigen.„Wir wollen uns keineswegs mit euch auf die gleiche;

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