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2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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veränderten Umgebung anzupassen.
    Ich nutzte die Gelegenheit und holte mir wichtige Informationen auf den Schirm. Im Zentrum des Sonnensystems, bei Demyrtle, war soeben der erste Erfolg erzielt worden. Der Motoklon reagierte mit seinen Waffensystemen. Remo Quotost ging fast kommentarlos darüber hinweg.
    Natürlich! Er hatte es erwartet.
    Wenn ihr euch nur die geringste Blöße gebt, sind wir verloren. Eine winzige Lücke in der Abschirmung des Motoklons, auch wenn sie nur eine tausendstel Sekunde lang existiert, reicht aus, und das Hyperfunksignal rast hinaus ins All.
    Ich glaubte - im Unterschied zum Tenn - keine Sekunde daran, dass der integrierte Hypersender des metallenen Ungeheuers defekt und es deswegen auf einen externen Sender angewiesen war. Es wäre besser gewesen, den Motoklon gleich zu vernichten.
    Schießt ihn endlich in die Sonne! Wir lösen unser Problem auf andere Weise.
    Ich traute meinen Augen nicht. „Bei der Schutzherrin!" In der Nähe des Häuserkanals der Konstrukteure wimmelte es übergangslos von Toron Erih. „Wo kommen die auf einmal her?"
    Sanders, der karokysche Funker, starrte mich hilflos an. „Sie kommen nicht von draußen", sagte er nach einem Blick auf sein Terminal. Nicht von außerhalb der Sphäre, meinte er.
    Hastig ging ich die Evakuierungslisten durch. Aquats blieb stumm. Seine Rechensysteme beschäftigten sich in diesen Stunden ganz mit der Simultandarstellung des Kreuzerflugs und der damit verbundenen rechnerischen Erfassung des kompletten Sternhaufens.
    Solche Vorgänge besaßen den Beigeschmack des Unerklärlichen - für einen Wissenschaftler eine grauenhafte Vorstellung. Dinge, die sich dem naturwissenschaftlichen Weltbild entzogen, existierten nicht. Und wenn doch, gehörten sie so schnell wie möglich erklärt oder -eliminiert. „Aquats, ich kann nichts erkennen..."
    „Es sind die Orakelwachen, das alte Wachbataillon der Schutzherrin." Es klang, als sei die Information das Selbstverständlichste in diesem Ozean. „Wachbataillon ..."
    Ich merkte den Anwesenden an, dass sie genauso wenig verstanden, worum es ging- „Remo Quotost hat sie über einen Präferenzkode aktiviert", erläuterte der Großrechner. „Sie machen sich unverzüglich auf den Weg zur Orakelstadt."
    „Sagtest du >aktiviert    „Es sind Scirn in Biokokons, Carya Andaxis persönliches Wachbataillon. Es wurde einst geschaffen, um sie vor ihren Gegnern zu beschützen, also den Kybb und Tagg Kharzani, in der Zeit vor Errichtung der Raum-Zeit-Falten", bestätigte Aquats. „Ihr letzter Einsatz liegt zu lange zurück, als dass euch diese Information sofort gegenwärtig wäre."
    Erstaunlich! Endlich handelte der Tenn und zauderte nicht. Er hätte es schon früher tun sollen. Vielleicht wäre dann alles anders gekommen. „Der oberste Submarin-Architekt schätzt die Gefahr richtig ein", sagte ich laut. „Seine Maßnahme ist richtig, aber sie darf nicht die einzige bleiben. Liegen darüber Informationen vor?"
    „Nein", antwortete Aquats.
    Wir beobachteten die Roboter, wie sie in geschlossener Formation zwischen den Gebäuden entlangrasten, einen Bogen hinauf zum Zenit des Schmiegschirms beschrieben und wie Geschosse in den Ozean hinausrasten.
    Ich schätzte ihre Zahl auf zweihundert, eine beachtliche Streitmacht für ein so unbedingt dem Frieden verbundenes Wesen wie Carya Andaxi. „Kurs Nordost", bestätigte Sanders die Kursprognose Aquats'. Das Ziel der Roboter hieß „Orakelstadt".
    Vertraue mir, Schutzherrin. Ich werde dafür sorgen, dass du sie nicht brauchst. „Schluss für heute!"
    Sanders sah mich schief an. „Du willst allein sein?"
    Die Schiffe waren seit sechs Stunden unterwegs. Sie orientierten sich an den Vorgaben der Bordrechner, die ihnen nach dem Zufallsprinzip Kursdaten lieferten.
    Auf diese Weise verschleierten sie den Ausgangsort ihres Fluges am geschicktesten. „Es dauert mindestens noch einmal so lange", antwortete ich. „In dieser Zeit brauche ich euch nicht."
    „Wie du willst, Submarin-Architekt."
    Die Karoky zogen ab, die Toron Erih blieben. Erst als ich nach etlichen hundert Kiemenschlägen nichts Gegenteiliges sagte, trollten sie sich ebenfalls. „Keine Sorge. Ich rufe euch rechtzeitig. Ihr werdet nichts verpassen." Ich schwenkte den Basaltsessel herum, damit ich das bunte Farbenspiel der Flugdiagramme auf dem Hauptmonitor beobachten konnte. Schwaden trüben Wassers trieben über den glasklaren Harzüberzug. Ein wenig erinnerten sie an dickliche Toron Erih mit

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