2454 - Schiff aus der Ewigkeit
Kampf gegen die Mächte des Chaos. Wo die Ritter der Tiefe mit Herz und Seele für Recht und Moral gefochten und geblutet hatten, taten sie es mit Tabellen und Zahlen, Gewinn und Verlust ...
Die Zeit der Ritter der Tiefe schien vorbei zu sein, und die Yakonto fügten sich in ihr Los. Sie erledigten loyal ihre Arbeit, pflichtbesessen und verlässlich.
Ihre Arbeit an den Blauen Walzen der Kosmokratendiener besaß allerhöchste Priorität, ein noch so winziger „Fehler" wäre für sie die größte denkbare Katastrophe gewesen.
Allerdings kam es letztlich doch anders, als die Ritter der Tiefe sich keineswegs als toter Orden erwiesen, sondern ...
„Du bist ein Ritter, Perry Rhodan", sagte Ogoras, bevor der Terraner etwas entgegnen konnte, „vielleicht der letzte. Aber in dir lebt die alte Moral des Terakdschan weiter. Du bist wie eine Flamme zu uns gekommen und hast uns gezeigt, dass die Hoffnung nie stirbt. Die Ziele und Ideale des Ordens können nicht falsch gewesen sein und auch nicht plötzlich außer Kraft gesetzt werden. Sie werden alle Dyrameschs überdauern und neue Blüten treiben.
Und das zu wissen, mein Freund ... gibt uns die Kraft, die Wahrheit zu ertragen, wie auch immer sie aussehen mag ..."
Rhodan kniff leicht die Augen zusammen, als ihn ein allzu grell vor ihn hin projiziertes Holo blendete. Er sah nur kurz hin. Die LIRIO hatte eine weitere Hyperetappe beendet und orientierte sich im Normalraum. Es war bereits das dritte Mal seit ihrem Aufbruch.
Am Ende würde eine Welt stehen, eine Drehscheibe des galaktischen Handels in Tare-Scharm, die aber mehr beherbergte als die merkantilen Schätze einer Galaxis.
„Was kann daran schlimm sein?", fragte er, nachdem er die neuen Daten in sich aufgenommen hatte. „Du weißt, dass das Cypron-Amulett nicht lügt, Castun. Dein Volk existiert nicht erst seit zwei, sondern seit mindestens zwanzig Millionen Jahren. Es ist aus der Flotte der Feiglinge hervorgegangen, die nach einer anderen Zukunft suchte als der Finalen Schlacht und dem Kampf. Das war die Überzeugung und der Weg der Nega-Cypron, den sie für sich gewählt hatten. Sie haben sich dafür nicht geschämt, und ihr müsst es auch nicht tun. Sich seiner Bestimmung zu stellen, vermag mehr Mut zu kosten als ein Leben in Heldentum."
„Natürlich!", reagierte der Yakonto unerwartet heftig. „Es ist auch keineswegs Angst, die mir zu schaffen macht.
Auch keine Scham oder wie immer du es nennen willst. Es ist nicht leicht, von heute auf morgen mit einem neuen Weltbild leben zu müssen! Es ist wie ..."
Er suchte nach Worten. „Stell dir vor, dir würde plötzlich eröffnet werden, dass du dein ganzes Leben lang ein falsches Bild von dir hattest ... deiner Vergangenheit, deiner Herkunft ..."
„Ich weiß". Der Terraner zwang sich zu einem Lächeln. „Ja, ich weiß, Castun. Du wolltest es allerdings selbst. Es war deine Entscheidung und dein Wunsch. Niemand hat dich dazu gezwungen."
„Es muss sein!", sagte der Yakonto bestimmt. „Genau wie dein Kommen, sehen es einige von uns als eine Fügung an, dass unsere fernen Vorfahren vor zwanzig Millionen Jahren nach einem Raumschiff von der Form eines Obelisken gesucht haben, weil sie annahmen, dort eine Antwort auf die Frage nach der eigenen Herkunft zu finden."
Sein Blick verlor sich in unbestimmten Fernen „Vielleicht sehen wir dort jene Form von Leben, aus der sie ebenso hervorgegangen sind wie von ihren Vätern, den normalen Cypron ..."
„In den Aufzeichnungen im Amulett ist die Rede von einer Wesenheit, die durch das Vibra-Psi in der entstehenden Nega-Sphäre von Tare-Scharm zum Untergang verurteilt war. Dieses Wesen begegnete den Cypron in einem obeliskförmigen Raumschiff. Sie kamen in Kontakt und vereinigten sich, wie auch immer. Als die ersten Nega-Cypron geboren wurden, war das Raumschiff verschwunden. Und das blieb es, bis ..."
„Bis in unsere Zeit", übernahm der Kommandant. „Allerdings fanden wir es schon vor 60.000 Jahren und zudem außerhalb Tare-Scharms. Wir begriffen nur nicht, dass es der Schlüssel zu unserer Geschichte sein konnte. Wie dumm wir waren!"
Castun Ogoras gab sich einen Ruck. „Und jetzt ... werden wir alles erfahren, Ritter der Tiefe. Nein, ich habe keine Angst vor dem, was wir sehen werden.
Es ist anders. Es ist wie ..."
„Wie ein Fieber", half Rhodan ihm aus. „Wie ein flammendes, nicht zu stoppendes Fieber ..."
Der Yakonto sah ihm in die Augen.
Sie verstanden sich.
*
Perry Rhodan war der Bitte der
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